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Rezension: LTB 516 - Frost in der Post



Der Odem von Orkus (Casty – Massimo de Vita; 47 S.)

Mitten in der Entenhausener Innenstadt wird Micky Maus hautnah Zeuge, wie ein riesiges Einkaufszentrum plötzlich vom Erdboden verschluckt und in die Tiefe gerissen wird! Wie Kommissar Hunter aufklärt, handelt es sich dabei um keinen Einzelfall, denn ein gewissenloser Erpresser mit dem Namen "Der Odem von Orkus" versetzt weltweit die Menschen in Angst und Schrecken. Wird eine bestimmte Summe an Lösegeld nicht gezahlt, lässt der Verbrecher selbst die gigantischsten Gebäudekomplexe einfach im Untergrund verschwinden! Die schwedische Interpol-Agentin Greta Gretson steht Micky in diesem Fall mit Rat und Tat zur Seite, um Schlimmeres zu verhindern. Gelingt es den beiden, den Bösewicht zu schnappen und hinter Schloss und Riegel zu bringen?

Micky Maus wird in dieser zweiteiligen Kriminalgeschichte mit einer kreativen und innovativen Herausforderung konfrontiert, deren Ausmaße katastrophale Folgen haben können. Überhaupt hat die Geschichte von Casty einen relativ ernsten, realistischen Hintergrund und legt vielseitig die Verzweiflung der Figuren dar. Richtig komisch ist eigentlich nur die Szene, in der sich die rüstigen Rentner im Seniorenheim mit Fußballspielen die Zeit vertreiben und Micky dabei als Torwart eine totale Niete ist...

Dass Micky von Casty eine hübsche Partnerin zur Seite gestellt bekam, war prinzipiell eine nette Idee, die für mich persönlich leider nicht richtig genutzt wird. Die Figur der Greta dient im Grunde nur dazu, Mickys Gedanken den Lesern zugänglich zu machen und den Mäuserich im Finale aus einer brenzligen Situation zu befreien: Nichts, wofür man nicht auch hätte Goofy oder Kommissar Hunter nutzen können. Außerdem habe ich die gute Greta im vorangestellten Epilog glatt für Minnie gehalten... Ups!

Was ich außerdem nicht verstanden habe, war die Aussage, dass 11 von 12 der Resonatoren vom Schurken vernichtet worden seien. Wie aber konnte er dann die vielen anderen Erdfälle auslösen, wenn der Resonator doch zwangsläufig in der Mitte des Gebäudes stehen muss, um in einem bestimmten Radius den Erdrutsch auszulösen? Na, wahrscheinlich habe ich hier irgendwas falsch verstanden oder überlesen.

De Vitas detaillierte Zeichnungen waren wie immer super: Schön, ihn wieder einmal im LTB gehabt zu haben. Wurde ja auch Zeit!

Stabiles Grundgerüst, hier und da mit frischen Ideen, jedoch ohne viele Verdächtige und gerade zum Ende hin etwas zu textlastig für meinen Geschmack.



Zuletzt aktualisiert: 22.02.2019, 15:24
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