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Rezension: LTB 573 - Traumreise


Cover Die Urlaubszeit ist gekommen und Donald denkt im Lustigen Taschenbuch 573 nur an seine "Traumreise". Mit den Gedanken schon im Flugzeug und hoch über den Wolken, fällt ihm gar nicht auf, dass sich sein Koffer geöffnet hat und er am Weg zum passenden Gate das ganze Urlaubsgepäck verliert. Strandutensilien, Kamera, Zahnbürste und das Foto der Herzallerliebsten Daisy fliegen in hohem Bogen heraus und verstreuen sich in alle Himmelsrichtungen. Aber keine Sorge, auf dem Backcover ist Donald am palmenbestandenen Südseestrand angekommen und zumindest seine Badehose hat er nicht eingebüßt. Wie schon bei Nummer 572 hat die LTB-Reducktion auch hier versucht, ein neckisches Such-Rate-Spielchen am Cover unterzubringen, das zumindest einen guten Willen erkennen lässt.

Sommercover und selten einfallsreiche Sommertitel hatten wir in den vergangenen Jahren zuhauf, also kein Wunder, wenn das Motiv nicht das allerfrischeste ist. Bereits am Cover von LTB 417 hat Donald auf dem Weg zum Urlaub (damals noch im eigenen Auto) sein Gepäck eingebüßt.

Auch im Inneren des LTBs hat die Urlaubszeit in Entenhausen Einzug gehalten. Donald schuftet sich für seinen Onkel krumm und blöd, sehnt sich aber nach einem Urlaub in der Feriendomäne Tiki-Tok. Auf welchem Weg er es doch noch schafft, dorthin zu kommen, und was ihm am Weg so alles passiert, enthüllen Peter Snejbjerg, Andreas Pihl und Andrea Ferraris. Während Donald das Schiff besteigt, schnappt sich Dussel ein Flugzeugticket, macht es sich so richtig gemütlich und ab geht es! (Faccini)

Micky und seine Mäusedame Minnie besuchen das idyllische Pfennigsbühl und kommen in all dem Urlaubstrubel einer Bande schurkischer Schatzsucher auf die Schliche (Moscato/Palazzi). Onkel Dagobert wiederum verschlägt es nach Shmaroz, wo der geheimnisumwobene Hattistoz mit seinen Produkten die gesamte Weltwirtschaft auf den Kopf stellt. Da heißt es einen kühlen Kopf bewahren und einen Gegenplan austüfteln (Sisti/Mangiatordi). Köpfchen ist auch gefragt, wenn die Teilnehmer:innen der Formel Entenhausen die 24 Stunden des Autorennens durchhalten und den fiesen Tricks der Konkurrenten entgehen wollen. Ob es da am Ende eine unschöne Überraschung geben wird? (Sisti/Ferracina)

Ob LTB 573 abhebt und uns eine Traumreise beschert oder ob der Urlaubsstress überwiegt, erfahrt ihr in der folgenden Rezension.

Von Entenfan & McDuck



Der Inhalt:
Titel Autor (A), Zeichner (Z) EV-Jahr Seiten Rezension
Auf nach Tiki-Tok A: Andreas Pihl & Peter Snejbjerg; Z: Andrea Ferraris 2023 25 Kreuzfahrt ins (Un-)Glück
Eiszeit aus dem Zauberkessel A: Bruno Sarda; Z: Vitale Mangiatordi 2003 1 Unterkühlter Budenzauber
Der Schurkensouvenirladen A: Alessandro Sisti; Z: Alessandro Perina 2019 28 Touristen-Hotspot Geldspeicher
Der moderne Schatzsucher A: Pier Giuseppe Giunta; Z: Francesco Guerrini 2022 14 Ohne Schweiß kein Preis für Donald & Daisy
Wohnwagenromantik A: Rudy Salvagnini; Z: Lucio Leoni 2022 12 Goofys Segelturn an Land
Die Nacht der Kronjuwelen A + Z: Marco Gervasio 2018 30 Funkelnde Verführung für Phantomias
Zickzackkurs A: Alessandro Sisti; Z: Vitale Mangiatordi 2022 22 Ferienreife Finanz-Vorlesung mit den Ducks
Und Abflug! A + Z: Enrico Faccini 2017 6 Dusseliges Boarding im Jumbojet
Ein unterirdischer Urlaub A: Roberto Moscato; Z: Marco Palazzi 2022 26 Micky & Minni in der Touri-Falle
Magischer Mumpitz A: Francesco Vacca; Z: Sergio Cabella 2022 10 Sauberer Spaß
Formel Entenhausen A: Alessandro Sisti; Z: Mario Ferracina 2021 76 Stinkende Straßen-Rallye





Auf welchem Weg gelangt Donald in sein ersehntes tropisches Urlaubsparadies?

In der Urlaubszeit brummt bei Onkel Dagobert das Geschäft. Alle zieht es auf die traumhafte Tropeninsel Tiki-Tok, die der Geschäftsmann bereits zur Hälfte mit Hotels zugepflastert hat. Der Rest der Insel gehört dem kapriziösen Kaspar Kauzkoff, der partout nicht verkaufen will und lieber seine fast vollständige Wolly-Wondervaz-Vasensammlung hegt und pflegt. Donald hinwiederum muss in der Reiseagentur seines Erbonkels den Laufburschen spielen und rackert sich von früh bis spät halb tot. Zu gerne würde er sich ebenfalls auf Tiki-Tok am Strand aalen und von der Sonne den Bürzel versengen lassen. Als er seinen Reisetraum kundtut, befördert ihn Onkel Dagobert jedoch hochkant vor die Tür.



Eine neue Kreuzfahrt nach Tiki-Tok steht an und die Passagiere, allesamt Sammler:innen schräger Absonderlichkeiten, lassen ihre "Schätze" an Bord bringen. Als der Chefsteward angesichts des Haufens, den er mal wieder zu betreuen hat, seinen Job an den Nagel hängt, nimmt Donald Mütze und Uniform dankbar auf. Denn immerhin ermöglicht ihm der neue Job die ersehnte Reise nach Tiki-Tok. Donald denkt, dass er in der schicken Seemannskluft die Beine hochlegen und Untergebene an Bord herumkommandieren kann, doch weit gefehlt. Als Chefsteward muss er sich um sämtliche seltsame Bedürfnisse der illustren Kreuzfahrtpassagier:innen kümmern und plagt sich in der Konsequenz noch mehr ab als für seinen Onkel. Doch die friedlichen Tage an Bord sind gezählt, denn auch die Panzerknacker haben sich auf das Luxusschiff geschlichen, um eine ominöse Kiste in ihre Griffel zu kriegen.

Das erste diesjährige Egmont-Sommerabenteuer haben Peter Snejbjerg und Andreas Pihl verfasst. Wie schon unzählige Male zuvor versucht die Egmont-Autor:innenriege, zwei Geschichten in den Sommer-LTBs zusammenzuklammern, daher weist die letzte Seite dieser Geschichte bereits auf die erste Geschichte des folgenden LTBs 574 hin, die von Snejbjerg allein geskriptet wurde. Dies ist so vorhersehbar wie Donalds schon fast allsommerlicher Versuch, in diesen Geschichten trotz Fährnissen verschiedenster Art zu seinem Traumurlaub zu kommen. Erinnert sei an dieser Stelle an Donalds Versuch, in LTB 496 ein Hotel zu führen, um sich so den erwünschten Urlaub am Meer zu ermöglichen, oder an LTB 392, als er kurzerhand die Rolle eines Fieselschweifgenerals einnimmt, um mit seinen Neffen auf einem Kreuzfahrtschiff des Fähnleins gemütlich gen Süden zu gondeln. Der Plot der letzten Story kommt bekannt vor? Dies zeigt, dass Pihl und Snejbjerg nicht gerade in die (Schatz-)Kiste unverbrauchter Ideen gegriffen haben, um das diesjährige Sommerloch aufzufüllen. Aber immerhin: Pihl hat letztes Jahr mit dem grässlich vermurksten "Der Strandraub" das Paradebeispiel geliefert, wie man es nicht machen soll. "Auf nach Tiki-Tok" braucht sich mit diesem Machwerk zum Glück nicht messen zu müssen.



Ganz im Gegenteil, die Geschichte hat auch ihre Stärken. Die schrägen Sammler mit ihren Sonderwünschen lassen Donald die Feder zu Berge stehen und strapazieren meine Lachmuskeln. So oder so ähnlich hat man das zwar schon gesehen (beispielsweise in der DuckTales-Folge "Der Aufgeblasene und die Bienen", wo jemand einen Schwarm Honigbienen mit an Bord des absturzsicheren Zeppelins nimmt), aber in der Absurdität ist es neu und weiß daher zu gefallen. Altbewährte Ideen werden ferner vom Autorenduo in Form von Onkel Dagobert, der unbedingt ein bestimmtes Stück Land will, und den Panzerknackern, die ein geheimnisvolles Objekt für einen vermeintlich großen Schatz halten, aufgegriffen. Die Autoren schaffen es, den bunten Mix schlussendlich in ein einigermaßen homogenes Ganzes zu gießen. Etwas enttäuschend finde ich, dass die Panzerknacker gar so leicht in die Flucht zu schlagen sind und mal wieder wie Westentaschenganoven rüberkommen. Da wären mehr Potenzial und Spannung drin gewesen. Dass die Sammler:innen Donald seine kleine Lüge so ohne weiteres abkaufen, hat mich nicht ganz überzeugt. Der Inselname spielt in Original wie Übersetzung natürlich auf TikTok an. Das hat wohl müssen sein. Astrid Lindgren konnte ihre Pirateninsel noch Taka-Tuka-Land nennen, doch hier wurde die Chance auf ein ähnlich wohlklingendes Tiki-Toki mit Anlauf vergeigt. Enttäuschend und genau wie die Namensgebung an sich Tocktock.

Insgesamt eine nicht wahnsinnig überzeugende, aus alten Ideen passabel zusammengeschusterte Sommerstory, verfeinert mit spleenigen Sammler:innen und sprachlichen Finessen der Übersetzung, die hie und da etwas zu aufdringlich sind.




Wer betätigt sich als moderne Schatzjäger?

Wenig überraschend hat Donald nicht viel übrig für altmodischen Tand und Trödel: Ganz im Gegensatz zu seiner kunstbegeisterten Verlobten Daisy Duck, die in jedem alten Schinken eine historische Antiquität auf dem Gebiet der Kunstgeschichte sieht. So gelangt Donald ungefragt in den Besitz eines mittelmäßig gestalteten Gemäldes, aus dessen kaputter Umrahmung eine waschechte Schatzkarte purzelt. Zu allem entschlossen legen sich Donald und Daisy ein passendes Outback-Outfit an und gehen auf Schatzsuche. Dabei vertraut Donald weder auf Onkel Dagobert noch auf seine Neffen Tick, Trick und Track, sondern widmet sich einzig und allein der Lektüre des Magazins "Der moderne Schatzsucher". Das Heft bietet für jedwede Gelegenheit das richtige Produkt, welches die Schatzsuche zum Kinderspiel macht. Dass man für die angenommenen Dienstleistungen ordentlich blechen darf, schiebt Donald zunächst zur Seite – bis ihn die Erkenntnis auf einer abgelegenen Tankstelle trifft.



Mäßig-müde Gagstory ohne nennenswerte Spannung, bei der so gut wie kein abenteuerliches Schatzsuche-Feeling aufkommt. Auch die Situationen, in denen Donald zum Handy greift und sich verrückte Dienstleistungen bestellt, sind nicht so absurd lustig, wie ich es erwartet hatte. Im Zusammenspiel wirken Donald und Daisy unerwartet harmonisch, vor allem Daisy lässt ihrem Donni viel zu viel durchgehen und ist in der Erzählung von Pier Giuseppe Giunta ungewohnt passiv. Auch das letzte Drittel mit Onkel Dagobert ist ziemlich abgedroschen und genauso vorhersehbar, wie man es zu Beginn bereits durchschaut hat. Einziger Lichtblick sind die tollen Zeichnungen von Francesco Guerrini, der verspielt einige stimmige Details unterbringt und hin und wieder die Perspektiven wechselt. Ansonsten leider eine sehr vorhersehbare, unaufgeregte Geschichte, die nicht lange in Erinnerung bleiben wird.




Wer oder was führt den ersten Phantomias auf eine falsche Fährte?

Im Entenhausen der 1920er Jahre ist ein aufsehenerregender Handel in aller Munde: Die vor vielen Jahren aus der prächtigen Krone eines Maharadschas herausgetrennten Edelsteine sollen von den fünf gegenwärtigen Eigentümern im Konvolut an einen schwerreichen Milliardär verkauft werden. Die fünf Edelsteine gelten als ausgesprochen wertvoll und sollen dem jeweiligen Verkäufer eine Stange Geld einbringen, da der neue potenzielle Besitzer weder Kosten noch Mühen zu scheuen scheint. Einer der Juwelenbesitzer ist der gutaussehende Graf Wilderich von Wichteltut, der aus gutem Hause stammt und sich mit Detta von Duz bester Freundin Lucrezia verlobt hat. Lord Quackett lernt den kultivierten Grafen in Begleitung von Lucrezia bei einem gemeinsamen Abendessen in der Villa Rosa kennen. Nach dem Mahl kann Detta die Gedanken von John Quackett, dem Gentlemandieb, lesen und bittet ihn daher, in seiner Geheimidentität als Phantomias den Grafen als Freund der Familie nicht um den Besitz des kostbaren Edelsteins zu erleichtern. Der erste Phantomias will Detta zwar die Treue halten, hat es im Gegenzug aber auch auf die vier verbleibenden Karfunkel abgesehen. Als die Diebstähle der Edelsteine publik werden, kommt es zum Konflikt zwischen Detta und John Quackett. Letzterer beteuert seine Unschuld und versucht nun auf eigene Faust, hinter das Geheimnis der Juwelen zu kommen.



In "Die Nacht der Kronjuwelen" erzählt Marco Gervasio eine weitere Episode aus dem bewegten Leben des ersten Phantomias Lord Quackett. Dabei verfolgt er weiterhin das Erfolgsrezept, scheinbare Alltagsgeschichten von Sir John bei Tage mit den kriminellen Ereignissen des ersten Phantomias bei Nacht zu verweben – ein Leitfaden, der auch in dieser Geschichte wieder gut funktioniert. Jedoch ist es durchaus hilfreich für das Gesamtverständnis, wenn man beispielsweise die Figur der Lucrezia schon kennt und darum weiß, dass Detta von Duz ebenfalls ein Alter Ego innehat. In das illustre Ensemble reiht sich Graf Wilderich ein, den man anfangs wie Phantomias noch nicht richtig einschätzen kann. Dass der Blaublüter irgendwelchen Dreck am Stecken hat und in mysteriöse Machenschaften verwickelt ist, drängt sich im Weiteren auf. Insgesamt lebt die Geschichte von dem Wechselspiel des eher zurückhaltenden Sir John und dem von sich überzeugten, übermütigen und burschikosen Phantomias. Diesem gelingt in der ersten Hälfte zwar kein Coup, doch mittlerweile haben wir es schon des Öfteren gesehen, dass der Gentemandieb zu Unrecht von der Öffentlichkeit verdächtigt wurde.



Was neu ist, dass sich in dieser Geschichte Raum für einen privaten Konflikt zwischen Detta und John entwickelt, der insbesondere dem Charakter von Detta mehr Tiefe verleiht. Ausgehend von der Frage, wie eng die kriminelle Geheimidentität von Lord Quackett mit dem privaten Familienmenschen und seiner Verlobten verwoben werden kann und darf, deutet Gervasio ein heiter bis wolkiges Drama an. Das Konfliktpotenzial wird meiner Meinung nach jedoch nur brühwarm serviert und kommt nicht entscheidend zum Tragen. Am Ende ist es ja doch der erste Phantomias, der im Alleingang die Bösen herausfordert, auch wenn er dabei etwas länger braucht als sonst und sich einer glücklichen Fügung hingeben muss. Da ist es in meinen Augen sehr schade, dass Detta nicht selbst als Phantomime in Aktion tritt und offen gegen ihren Geliebten intrigiert. Doch vielleicht hebt sich Marco Gervasio das für später auf – denn dass der erste Phantomias sich einen mächtigen Mann zum Feind gemacht hat, zeigt der spannende Cliffhanger!




Welche Finanzgeschäfte schicken Onkel Dagobert gehörig auf "Zickzackkurs"?

Mit einem Flugzeug reisen Onkel Dagobert, Donald Duck sowie Tick, Trick und Track auf die beschauliche Insel Shmaroz, die mitten im Meer liegt und von sehr freundlichen Insulanern bewohnt wird. Allerdings wollen die Ducks dort nicht Urlaub machen oder einem Schatz nachjagen, sondern sind rein geschäftlich unterwegs. Hintergrund ist, dass Onkel Dagobert zusammen mit seinen Finanzberatern herausbekommen möchte, wer oder was hinter der aufstrebenden Firma "Tuttoplus+" steckt, die mit günstigen und zugleich qualitativ hochwertigen Produkten auf den Weltmarkt drängt. Der Firmensitz auf der Insel wird jedoch unerwartet gut gesichert und auch die Arbeiter, die in dem Werk ihren Tätigkeiten nachgehen, sind ausgesprochen wortkarg, wenn die Rede auf ihren Chef, den "Hattistoz", kommt. Die Jungs Tick, Trick und Track nutzen die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und freunden sich schnell mit einigen anderen Kindern an. So kommen sie dahinter, dass die produzierten Waren ausschließlich für den Export bestimmt sind und die Währung auf Shmaroz einen enormen Kurssprung hingelegt hat: So entsprechen fünf Taler stolzen 500.000 Zitloz! Hinter den Finanzmarkt-Spielchen steckt ein alter Bekannter, der sich nicht im Geringsten für die einheimische Bevölkerung interessiert. Schlussendlich kommt es auf Onkel Dagoberts guten Geschäftssinn an, der für die Leute faire Löhne aushandeln und sie am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben lassen will.



"Zickzackkurs" ist eine Episode der bisher fünfteiligen Reihe "Onkel Dagobert und die Hochfinanz", die von Alessandro Sisti entwickelt und von Vitale Mangiatordi künstlerisch umgesetzt wurde. Die vorherigen Teile gab's in LTB 555 ("Mobile Geschäfte") und in LTB 560 ("Der Krypto-Speicher"). Dieses Mal widmen sich die beiden Italiener dem Devisenhandel und wenden sich dem Verfall von Währungen zu. Die damit verbundene Problematik und die negativen Randerscheinungen, über die für gewöhnlich nicht so gern gesprochen wird, werden in diesem Abenteuer sehr gut ausgearbeitet und bildlich dargestellt. Überhaupt ist die Geschichte schlau aufgebaut und überfordert beim Lesen nicht mit Fremdwörtern. Im Gegenteil, es gibt einige anschauliche Beispiele, und ausnahmsweise funktioniert es auch gut, die Wirtschaft hier wie eine kleine Insel zu betrachten (wo es unbegrenzt Rohstoffe und ausgebildete Arbeiter gibt, aber keinen funktionierenden Markt). Insofern ist die Geschichte nicht nur lehrreich, sondern macht auch noch ziemlich viel Spaß. Dass der Schurke Mac Moneysac seine schmutzigen Finger im Spiel hat, ist einmal eine gelungene Abwechslung und zudem passend umgesetzt. Vielleicht hätte man doch etwas besser darauf eingehen können, wie die Devisengeschäfte der arbeitenden Bevölkerung schaden, die sich nichts von alldem leisten kann. Mangiatordis Stil passt super zu dem tropischen Setting, die Figuren sehen toll aus, und ab und zu darf auch ein bisschen geschmunzelt werden. Mochte ich!




Warum verdienen sich die Panzerknacker mit Geldspeicher-Souvenirs eine goldene Gaunernase?

vParis hat seinen Eiffelturm, Rom sein Kolosseum. Gegen solche Sehenswürdigkeiten stinkt Entenhausen ordentlich ab. Oder doch nicht? Denn die Gumpenmetropole hat ein ganz besonderes Bauwerk zu bieten, das man nirgendwo sonst auf der Welt findet: Den Geldspeicher. Der Bürgermeister überzeugt dessen bärbeißigen Besitzer, dass die Stadt mit dem Speicher Werbung machen darf, und ködert ihn mit einem kolossalen Steuernachlass. Infolgedessen tritt der Bürgermeister eine lawinenartige Werbekampagne los, deren Wellen die ganze Stadt überschwemmen und Massen an Tourist:innen an Land ziehen, die sich den Speicher von ganz nah anschauen wollen. Doch die Besucherschar reist ohne Souvenirs ab – eine gewaltige Enttäuschung. Daher passt sich die Stadt sukzessive an und bald beginnen alle möglichen Menschen, Geldspeichermemorabilia zu verkaufen. Der Trend macht auch vor den Panzerknackern nicht halt, die das große Interesse der Tourist:innen an ihnen in bare Münze umwandeln wollen und alsbald schrottige Schurkenausrüstung und Pläne der Geldspeicherabwehr an die Frau und den Mann bringen. Wie lange geht das gut?



Die Vermarktung des Geldspeichers ist keine neue Idee. Bereits vor 27 Jahren öffnete Dagobert in LTB 226 in der Geschichte "Das Talermeer" seinen Speicher für interessierte Schaulustige. Und in "Das Ende eines Mythos" (LTB 311) machte er sich bereits seine Tausenden Fans zunutze, um Duck-Devotionalien aller Art zu verkaufen, inklusive Sparbüchsen in Gestalt des Geldspeichers. Auch in der damaligen Geschichte fiel für die Panzerknacker Geld ab, doch Alessandro Sisti widmet in diesem LTB den Gaunern deutlich mehr Raum, "Der Schurkensouvenirladen" brummt hier erst so richtig. Dabei stört es gar nicht, dass die Panzerknacker mal ehrlichen Geschäften nachgehen, denn mit überteuertem Schrott behumst die Gaunerbande ihre bereitwillige Kundschaft und zudem sparen sie das Geld, um eine ganz und gar illegale Aktion zu starten. So ein Knacker kann eben doch nicht aus seiner Haut. Weniger überzeugend ist allerdings, dass Onkel Dagobert in der Geschichte so gar keinen Geschäftssinn zeigt und seinen Speicher nicht einfach selbst vermarktet. Nicht, dass ich den kreativen Kleinunternehmer:innen den plötzlichen Gewinn nicht gönnen würde, aber es erstaunt doch, dass Dagobert die Souvenirproduktion nicht monopolisiert. Auch gegen die Panzerknacker bleibt er untätig und so ist er mir in der ganzen Geschichte viel zu passiv. Alessandro Perina zeichnet gewohnt gut und verleiht Haupt- wie Nebenfiguren einen humorvollen Glanz. Unterm Strich übrig bleibt eine nicht überragende, aber gelungene Posse um beknackte Souvenirs, die jede und jeder Reisende aus unzähligen Urlauben zu genüge kennt und wahrscheinlich auch im Regal stehen hat. So einen Mini-Geldspeicher würde ich mir auf jeden Fall zulegen!




Was erlebt das Touri-Pärchen Minnie & Micky in Pfennigsbühl?

Das Touristen-Pärchen Minnie Maus und Micky Maus schlendert durch die engen Gassen der historischen Altstadt des beschaulichen Örtchens Pfennigsbühl, das auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken kann. Während Minnie sich sehr für die kulturellen Eigenheiten des Ortes interessiert und wahrscheinlich den Reiseführer schon mehrfach gelesen hat, kommt bei Micky schnell Langeweile auf. Das ändert sich schlagartig, als ein dreister Handtaschendieb die dralle Damenhandtasche von Minnie entwendet und schlagartig die Flucht ergreift. Selbstverständlich nimmt Micky sofort die Verfolgung auf und jagt den Ganoven bis in die finstere Unterwelt von Pfennigsbühl, die von geheimen Tunneln und verwinkelten Gässchen durchzogen ist. In der Dunkelheit gelingt es der Schurkenbande, Micky in einen Käfig zu sperren. Derweil irrt Minnie auf der Suche nach Hilfe umher und wird schließlich selbst tätig, nachdem sie an der Sprachbarriere der Einwohner gescheitert ist.



Kurz gesagt: In "Ein unterirdischer Urlaub" von Roberto Moscato und Marco Palazzi geht es sprichwörtlich drunter und drüber. Für ihre 26 Seiten wirkt die Geschichte irgendwie sehr vollgestopft, obwohl die Handlung eigentlich schnell erzählt ist. Munter wechseln sich Elemente aus platter Gagstory, Kriminalgeschichte und Mystery ab – ohne, dass eine Seite die Oberhand gewinnt. So ist es im Untergrund für sich genommen schaurig-schön, sodass man als Leser gern mit Micky auf Erkundungstour gehen würde, um all die Geheimnisse aufzudecken. Doch ein paar Meter höher fragt sich Minni bei eitlem Sonnenschein durch eine Menschenmenge, ohne die Sprache der Einheimischen zu verstehen (die zugegeben einen sehr merkwürdigen Dialekt haben, was ist das bitte?!). Die Bösewichte wirken wie zweitklassige Anfänger, denen mit Micky ein absoluter Zufallsfund ins Netz gegangen ist – immerhin ist die Anführerin schwer auf Draht.

Dann gibt es da auch noch einen Schatz, hinter dem plötzlich alle her sind, und Minnie windet sich in Indiana-Jones-Manier aus fiesen Pfeil-Fallen, um ihren Verlobten aus den Fängen der Bösen zu retten. Leider gibt die Geschichte nicht vor, eine reine Komödie zu sein, sondern meint es phasenweise bitterernst. Das Gesamtergebnis finde ich ziemlich verwirrend und unausgereift – Theoretisch hätte ich mir eine gute Geschichte mit Micky im Untergrund und Minnie in der Altstadt, die zusammen den Schatz suchen und dabei zusammenarbeiten müssen, gut vorstellen können. Erwähnenswert sind noch die sicheren Zeichnungen von Marco Palazzi, durch welche die Story zielstrebig und temporeich durcherzählt wird. Gerade die Actionsequenzen können dabei optisch überzeugen.




Wie rasant geht die "Formel Entenhausen" an den Start?

Um den drohenden Verkehrskollaps von seiner geliebten Heimatstadt abzuwenden, nimmt Bürgermeister Bleibtreu viel Geld in die Hand und lässt eine Stadtautobahn bauen. Doch die zu erwartenden Einnahmen aus der Autobahnmaut werden nicht reichen, um das kolossale Loch im Stadtsäckel zu stopfen. Daher lässt er sich etwas Besonderes einfallen: ein Autorennen. 24 Stunden lang darf jeder, der einen Boliden unterm Bürzel oder auch nur eine müde Klapperkiste im Gepäck hat, an dem Rennen teilnehmen. Gewinner ist, wer es die ganzen 24 Stunden ausgehalten hat und die meisten Kilometer auf den Tacho tackern konnte – wahrlich keine Aufgabe für Tachinierer! Als Lohn für den Sieg winkt eine Gratisbenutzung der Stadtautobahn auf Lebenszeit. Diese Aussicht spornt die Entenhausener:innen mächtig an und bald hat die halbe Stadt Zweier-Teams gebildet und ein renntaugliches Auto bereit, um es bei der Rennleitung anzumelden. Wer Rang und Namen hat, lässt sich am allerwenigsten lumpen. Onkel Dagobert verpflichtet seinen Neffen Donald, das Rennauto aus Duck'scher Produktion ins Ziel zu steuern. Sein Dauerrivale Klaas Klever engagiert den Rennfahrer Rico Rabberg. Und auch Marc Enclauh ist am Start, der sein Superauto selbst fährt und die beiden Rivalen Duck und Klever in den Schatten stellen will. Aber nicht nur die Multimilliardäre geben sich auf der Piste ihr Stelldichein, auch Daisy, Gitta, Kuno Knäul, Dussel, Primus von Quack und sogar Sergei Schlamassi wollen antreten. Der Einzige, der nicht teilnehmen darf, ist Gustav. Der blondgelockte Glückspilz hat – man stelle es sich vor – sein Superrennauto zu spät angemeldet.



Das Rennen beginnt! Donald, Rabberg in Klevers Kamik-ATSE-Kiste und Marc Enclauh setzen sich an die Spitze des Feldes, während Klever und Dagobert in ihren mobilen Boxen sich im Hintergrund halten. Schließlich sind sie bei Bedarf bereit, ihren Fahrern das Nötigste zukommen zu lassen, und sabotieren sich, wo sie nur können. Allerdings spielen auch andere ein trickreiches Spiel. Die Panzerknacker wollen die Gunst der Stunde ausnutzen und im Speicher den perfekten Bruch drehen, solange der Hausherr auf der Rennpiste Staub schluckt. Dazu verhilft ihnen ein unscheinbares, im Internet erstandenes Gerät, das zuverlässig die Alarmanlage lahmlegt. Nur die Hexenabwehr schrottet das Gerät nicht. Aus gutem Grund, denn Gundel hat den Knackern das Accessoire zugespielt. Die heimtückische Hexe benutzt die Gaunerbande, um in den Geldspeicher einzudringen und den begehrten Zehner zu entwenden, während sie zugleich alle im Rennen befindlichen Autos auf eine magische Rennstrecke versetzt. Von der gibt es kein Entrinnen – es sei denn, Gundel löst den Bann oder ein Auto überquert die Ziellinie. Ein wahrlich schreckliches Schlamassel!

Alessandro Sisti will mit "Formel Entenhausen" ein Autorennen der Extraklasse liefern und lässt auf 76 Seiten viele bekannte Entenhausener (und zwei Entenhausenerinnen) auftreten, die alle ihr Glück hinter dem Steuerrad versuchen wollen. An Eigentümlichkeiten, Verwicklungen und Fährnissen hat Sisti dabei nicht zu sparen gesucht. Damit erinnert die Geschichte frappant an "Das große Rennen" aus der Jubiläumsnummer LTB 500, in dem sich die Ducks und eine Vielzahl ihrer Gegner darum messen, in den Besitz des Glückszehners zu kommen. Auch jene Geschichte bot schon viel Magie, fiese Tricks und ein außergewöhnliches, durch mehrere Zeitebenen verlaufendes Rennen. Zudem hat Bruno Enna ebenfalls versucht, möglichst viele bekannte Figuren zu integrieren. Damit endet aber dann die Ähnlichkeit, denn Sisti hat natürlich versucht, neue Wege zu beschreiten.



Die Geschichte versucht nicht (nur), ein Autorennen darzustellen, sondern fokussiert auch auf die Eigennützigkeit und schmutzigen Tricks der Herren Duck und Klever, sowie zunehmend auf die schurkischen Pläne Gundels und der Panzerknacker, für die das Rennen nur ein willkommener Anlass ist. Dass das Rennen damit in den Hintergrund gerät, stört mich insofern weniger, als ich mich mit Autorennen ohnedies nicht identifizieren kann. Wieviel CO2 die Autos in der Geschichte in die Luft gepulvert haben, kratzt vom Bürgermeister abwärts offenbar niemanden. Naja. Spätestens mit Gundels Auftauchen (das im Übrigen schon viele Seiten vorher geradezu herbeigehämmert wurde, sodass es nur mehr ein Gähnen entlockt) driftet die Geschichte in ganz neue Gefilde ab, die schon ein wenig gewöhnungsbedürftig sind, aber doch ein ganzes Stück mehr Spannung hineinbringen als weitere Seiten Gerase und Bolidengetöse. Die magische Rennbahn ist ziemlicher Kokolores, aber als LTB-Leser und -Leserin hat man schon öfters solche Seltsamkeiten bestaunen dürfen, daher haut mich die Wendung nicht vom Hocker.



Nebst Gundel und den Panzerknackern sind natürlich Dagobert und Klever die wichtigsten, die Handlung vorantreibenden Figuren. Donald verkommt zum bloßen Rennfahrer, der verhältnismäßig wenig Eigenleistung zeigen muss. Marc Enclauh ist eine interessante Erweiterung des Spektrums und weiß in seiner Rolle zu überzeugen, schöpft aber bei weitem nicht sein Potenzial aus, was schade ist. Im Unterschied zu den Milliardärskollegen, mit denen er sich misst, ist sein Beitrag zur Handlung minimal. Dagobert und Klever stehen sich in Tricksereien ausnahmsweise in nichts nach. Normalerweise spielt Klever falsch, aber diesmal kopiert der Zylinderträger einfach alle Tricks seines Konkurrenten und setzt sie wirkungsvoll ein. Überzeugt hat mich das genauso wenig wie etliche weitere Figuren. Gustav etwa ist in der Geschichte eklatant glücklos, was am Ende nur äußerst notdürftig erklärt wird. Und ob die Verwendung solch vieler Figuren in dieser Geschichte eine besonders gute Idee war, sei dahingestellt. Jedenfalls bekommen manche Figuren so wenig Screentime, dass sie höchstens für Gags taugen. Enttäuschend. Darüber hinaus ist mir aufgestoßen, dass genau drei weibliche Figuren in der Geschichte auftauchen (die zur Staffage reduzierten Zuschauerinnen und Rennfahrerinnen mal außen vor gelassen). Dabei kündigt Daisy extra noch an, dass der Sieger des Rennens eine Championesse sein könnte. Vertane Chance, kann ich da nur sagen.

Ferner quillt vor allem der erste Teil über mit ungezählten Cliffhangern. Ständig sieht man oder erfährt man als Leser:in etwas nicht, was die Figuren sehen oder erfahren. Das meiste hiervon wird bereits im Laufe des ersten Teiles aufgedeckt, einiges erst später. Das macht das Lesen ganz schön anstrengend und am dem dritten oder vierten Cliffhanger dieser Art musste ich bereits innerlich stöhnen. Nein, Alessandro Sisti hat hier genau wie Gustav kein besonders glückliches Händchen im Storyaufbau und die Geschichte braust nicht über die LTB-Piste, sondern ihr Motor stirbt ab und sie bleibt stecken. Da können auch die Zeichnungen von Mario Ferracina, der gute Arbeit geleistet hat, nicht helfen.




Was gibt es sonst noch zum Band zu sagen?

Mit einer breit aufgestellten Werbekampagne wirbt ein Hersteller von Waschmittel mit wahrlich "zauberhaften Ergebnissen". Laut eigener Aussage fällt Donald den Spruch für nichts weiter als einen abgedroschenen Werbeslogan und glaubt nicht daran, dass überhaupt irgendjemand dieses neuartige Waschpulver ausprobieren wird. Allerdings schnappt sein Vetter Dussel Duck die "magischen Worte" auf und legt sich einen Karton des Zauberpulvers zu. Während Dussel voller Elan seinen Pullover wäscht und kurzerhand zum Trocknen aufhängt, gerät Donald in den Besitz des wundersamen Zauberstabes von Gundel Gaukeley. Damit will Donald seinem kindischen Vetter einen gehörigen Streich spielen – was ungeahnte Folgen nach sich zieht.



Was mich an "Magischer Mumpitz" von Autor Francesco Vacca und Zeichner Sergio Cabella stört, ist der vergebliche Versuch, eine Silentstory ohne Sprechblasen zu erzählen, die für ihr Verständnis dann aber doch nicht ohne Text auskommt – was sicherlich möglich gewesen wäre. In der finalen Form fallen die Sprechblasentexte wie von magischer Hand weg und man wird mit Slapstick-Gags versorgt, bis am Ende Gundel auftaucht und dem Treiben ein Ende bereitet. Was auch definitiv besser so ist, denn eine zweite Dussel-Gagstory braucht dieses LTB nicht. Diese hier finde ich sogar noch etwas übler als die vorherige, weil Donald sich grundlos wie ein Idiot verhält und alle zufällig vorbeigehenden Spaziergänger voll auf den tanzenden Dussel abzufahren scheinen. Sergio Cabella versteht sich darauf, einen guten optischen Rahmen zu legen, jedoch bin ich nicht unbedingt ein Freund von seinen sehr runden, aufgesetzten Schnäbeln.



Dussel hat einen weiteren kleinen Auftritt in "Und Abflug!", wo er mit dem Flugzeug verreisen will und dieses nach dem Boarding ganz für sich allein hat. Es sieht danach aus, als wäre Dussel der einzige Passagier: Da ist es natürlich nicht so einfach, den perfekten Platz auszuwählen. – Enrico Faccinis Gagstory lebt von der Eintönigkeit des umgebenden Raumes, sprich den immergleichen Sitzreihen des Flugzeugs. Das ist ein altbewährtes Mittel des Meisters für absurden Humor, das auch hier wieder gut funktioniert und Dussel in allmöglichen (und unmöglichen?!) Posen zeigt. Trotzdem drängt sich hier die Frage des "Warum?" auf allen sechs Seiten auf – und bleibt unter dem Radar. Damit eine der schwächeren Kurzgeschichten von Faccini.



Goofy möchte ein wenig "Wohnwagenromantik" genießen und mit dem eigenen Heim auf vier Rädern durch die Landschaft rollen. Doch da ihm die herkömmlichen Wohnwägen viel zu teuer sind, schwenkt er spontan auf ein durchlöchertes Segelschiff um und stellt sich den Äppelkahn mir nichts, dir nichts in den Garten. Den Nachfragen seines Freundes Micky, was Goofy nun mit dem Schiff vorhat, begegnet er mit der gewohnten Fantasie. – Nette Geschichte für Zwischendurch mit dem vertrauten Duo des logisch denkenden Micky, der alle Fantastereien seines Freundes auf ihre Tauglichkeit testet, und des verträumten, kreativen Goofy. Rudy Salvagnini hat diese Formel schon x-fach in seiner beliebten Serie "Mittwochs bei Goofy" ausgetestet, immer mit glänzendem Erfolg. Aus dem Thema "Wohnwagen" wird hier wirklich alles rausgeholt, was auch nur im Entferntesten denkbar schien – definitiv ausreichend für zwölf Seiten. Lucio Leoni als Zeichner sehe ich im LTB immer gerne, auch wenn ein verträumterer Stil meiner Meinung nach dieser Geschichte besser getan hätte.

Auch an den Hängen des Vesuvs ist es zu dieser Jahreszeit bemerkenswert heiß: Darum probiert es Gundel Gaukeley in "Eiszeit aus dem Zauberkessel" mit einem kleinen Kältezauber, dessen Dosierung ganz offensichtlich noch nicht optimal ist. – Okay, als Haarfärbemittel würde der Zauberspruch sicher reißenden Absatz finden.




Wie sieht das Fazit zu LTB 573 aus?

Cover Pünktlich zum Ferienbeginn geht das Lustige Taschenbuch mit dem ersten Sommerferien-Band an den Start und gibt sich in gewohnt griffiger Aufmachung: Einfach zugreifen und quengelnden Kindern an Raststätten, an Flughäfen oder der Warteschlange im heimischen Freibad in die Hand drücken. Schnell in die Strandtasche gestopft macht das Taschenbuchformat dem LTB alle Ehre.

Da es über die Optik nicht viel zu sagen gibt (Meeresrauschende Monotonie), verrät ein Blick auf den Inhalt, dass die Ausgabe 573 zwar mit elf Geschichten aufwartet, jedoch fünf davon nicht länger als 15 Seiten sind. Im Angesicht dieser Diskrepanz bleiben die kurzen Storys auch nur für kurze Dauer im Gedächtnis und sind zum Teil belangloses Füllmaterial. Zugutehalten muss man jedoch die abwechslungsreiche Wahl der vertretenen Künstler:innen – und da gibt es einige bekannte Namen, über die man sich freuen darf. Obwohl das LTB dem bisherigen Trend folgt und eine übermäßig lange Geschichte unterbringt, bleibt auch diese hinter den Erwartungen zurück. So schafft es "Formel Entenhausen" nicht, eine interessante Handlung aus einem Guss zu erzählen, die von den gegenseitigen Rivalitäten der Teilnehmer:innen des Wettrennens auf dem Asphalt lebt. Im Gegenteil: Die Story wirkt sehr kleinteilig und auf verschiedene Blickwinkel beschränkt; sogar, nachdem sie im letzten Drittel eine völlig falsche Ausfahrt genommen hat.

Zugegeben, die Titelgeschichte mit Kreuzfahrer Donald ist annehmbarer als gleichartige Aufmacher-Storys der letzten Sommer: Doch zur Wahrheit gehört, dass die Messlatte nach den Erfahrungen dutzender Sommerferien-LTBs niedriger liegt als die Gemeinde Neuendorf-Sachsenbande in der Wilstermarsch. Schwer in Ordnung ist das neue Kapitel über den ersten Phantomias, das vor allem mit seinen Figuren überzeugt, es allerdings an Action und wahrlich trickreichen Wendungen vermissen lässt. Überdurchschnittlich unterhaltsam fällt unser Fazit für die brandaktuelle Episode von "Onkel Dagobert und die Hochfinanz" aus, die neben der lehrreichen Wissensvermittlung auch ein wohldosiertes Urlaubsort-Feeling beschert. Nicht unerwähnt bleiben darf der niederschmetternde Maus-Anteil von LTB 573, welches das Negativ-Klischee der Sommer-Ausgaben bestätigt und nicht so viel Spaß macht wie die beiden vorherigen LTBs.

Die Koordinaten für das nächste Reiseziel lauten:
1. Zickzackkurs
2. Die Legende des ersten Phantomias (Teil 21): Die Nacht der Kronjuwelen
3. Der Schurkensouvenirladen
4. Der moderne Schatzsucher
5. Formel Entenhausen
6. Magischer Mumpitz
7. Auf nach Tiki-Tok
8. Wohnwagenromantik
9. Ein unterirdischer Urlaub
10. Und Abflug!
11. Eiszeit aus dem Zauberkessel






Zuletzt aktualisiert: 24.08.2023, 12:02
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