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Rezension: LTB 516 - Frost in der Post



Verschollen im ewigen Eis (Peter Snejbjerg – Giorgio Cavazzano; 30 S.)

Der reichste Mann der Welt ist bekanntlich sehr sparsam und trennt sich nur ungern von (in seinen Augen) fast neuwertigen Dingen. So fällt ihm beim Ausrümpeln auch eine alte Daunenjacke in die Hände, in dessen Innenfutter sich eine Karte von der Arktis verbirgt, die Dagobert selbst vor vielen Jahrzehnten gezeichnet hat. Doch Onkel Dagobert wird aus seinen Gedanken gerissen, als sein Neffe Donald auftaucht und um Startkapital für seine Geschäftsidee bittet. Natürlich zeigt sich Onkel Dagobert unempfänglich für Donalds Pläne, berichtet seinem Neffen jedoch ausführlich von der letzten Expedition zum Nordpol, wo er als Matrose in den Diensten eines schrulligen Professors stand. Ziel war ein herabgestürzter Meteorit, der aus purem Gold bestand und ungewollte Effekte bei den Expeditionsteilnehmern hervorrief – auch bei Dagobert selbst. Der Meteorit befindet sich demnach noch immer im ewigen Eis und wartet auf seine Bergung! Dagobert und Donald machen sich auf den Weg in eisige Gefilde und ahnen nicht, dass sie bereits beobachtet werden...

Mit einer gelungenen Abenteuergeschichte hinterlässt LTB 516 bleibende Spuren im Schnee. Der Autor Peter Snejbjerg liefert eine wundervoll aufgebaute, spannende und humorvolle Handlung ab, die als Schatzjagd ausgesprochen gut funktioniert. Es ist immer interessant, Dagoberts Geschichten aus seiner Vergangenheit zu lauschen, deren Irrungen und Wirrungen noch immer topaktuell sind! Oder um es anders zu formulieren: Verlief die erste Suche nach dem Schatz im Sande (im Eise?), dann probiert es der reichste Mann der Welt natürlich noch einmal und nimmt zur Begleitung gleich seinen liebgewonnen Neffen mit. Überhaupt kommen sich Donald und Dagobert in dieser Geschichte nicht übermäßig ins Gehege, arbeiten als Team zusammen und zeigen sich (einigermaßen) vernünftig.

Die unterschwellige Interpretationsebene von der Gier nach Gold und dem damit verbundenen Goldfieber (wir erinnern uns, dass Dagobert hierfür besonders anfällig ist!), welche alle Finder des wertvollen Meteoriten in den Wahnsinn treibt, konnte bei mir besonders punkten. Das sich hier bietende Potenzial für Gags wurde optimal ausgenutzt: Onkel Dagobert versteht sich plötzlich als Huhn bzw. Hahn und hütet den Goldmeteoriten wie eine Glucke! Einfach köstlich! =)

Oldschoolmäßig werden Objekte aus der Nebenhandlung später noch existenziell wichtig für die Haupthandlung und die Hintergrundstory von Donald und seiner neuen Leidenschaft ist einfach typisch Donald. Ich persönlich muss immer sehr schmunzeln, wenn ich einen der Ducks beim Kauen mit den runden, aufgeblähten Wangen sehe – so auch in dieser Geschichte, die auch bei den herrlichen Zeichnungen von Giorgio Cavazzano ein optischer Leckerbissen ist (der verjüngte Dagobert, das verschneite Schiff, die Eishöhle, die putzigen Huskys usw.).

Ein super Start in dieses LTB, humorvoll und trickreich!



Zuletzt aktualisiert: 22.02.2019, 15:21
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