Warum Giovan Battista Carpi zu den besten 20 Disney-Künstlern gehört
Wir schreiben das Jahr 1953. Infolge der neuen Verlagspolitik, verstärkt eigenes Material zu produzieren, sucht man beim Topolino plötzlich nach jungen italienischen Künstlern. Innerhalb weniger Monate heuert man daher mit Giulio Chierchini, Giovan Battista Carpi und Romano Scarpa eine Reihe hoffnungsvoller Talente an, welche die Entwicklung des italienischen Disney-Comics in der Folgezeit entscheidend mitprägen werden. Insbesondere der 1927 in Genua geborene Carpi macht sich dabei nicht nur als Künstler, sondern in seinen späteren Jahren auch als Lehrmeister einer neuen Generation von Disney-Zeichnern verdient. Es ist also nur recht und billig, sein ebenso vielfältiges wie faszinierendes Schaffen an dieser Stelle eingehender zu würdigen.
Vorweg sei erwähnt, dass Carpi durchaus kein Neuling mehr im Comicbereich ist, als er sich 1953 Donald, Micky & Co. zuwendet. Nach seiner Ausbildung an der Akademie der Schönen Künste in Genua und einem Studium bei dem Maler Giacomo Picollo, zeichnet er bereits 1945 seinen ersten Comicstrip „La famiglia Serafini“, der als Serie in der Wochenzeitschrift „Faville“ erscheint. 1947 geht er dann zunächst nach Mailand, wo er im Trickfilmstudio der Gebrüder Pagot wertvolle Berufserfahrungen sammelt, um sich anschließend mit dem von ihm kreierten Comic „Celestino al centro della Terra“, der im „Giornalino del Carroccio“ publiziert wird, endgültig einen Namen in seinem Beruf zu machen. Nebenher arbeitet er als Illustrator für diverse Verlagshäuser, bis er 1953 Chierchini trifft, der ihn dazu bewegt, bei Mondadori vorstellig zu werden. Das Gespräch mit Topolino-Redakteur Mario Gentilini verläuft erfolgreich und schon im Oktober desselben Jahres erscheint in den „Albi d’oro“ Carpis erster Disney-Comic „Paperino e il suo fantasma“.
Zuletzt aktualisiert: 29.06.2013, 20:34