Rezension: LTB 523 - Die Ducks auf Kreuzfahrt
Eins und Eins sind Uneins (Corrado Mastantuono; 26 S.)
Sich von Sergei Schlamassi und dessen eigensinnigen Art nicht auf die Palme bringen zu lassen, ist nicht nur für seine Freunde Donald Duck und Daniel Düsentrieb ein schwieriges Unterfangen. Die beiden leiden unter Sergeis ständiger Unentschlossenheit und Ratlosigkeit. Selbst zu scheinbar belanglosen Fragestellungen des Alltags kann sich Sergei keine klare Meinung bilden. Immer heißt es "Entweder – Oder"? Kurzum, Sergei kann sich einfach nie für oder gegen etwas entscheiden und vertrödelt bei der Entscheidungsfindung maßlos Zeit. Als abends der Blitz einschlägt und es zu einer elektromagnetischen Verpuffung kommt, wird Sergeis "Ich" in zwei konträre Teile dividiert. Plötzlich laufen zwei Sergei Schlamassis durch Entenhausen: Als würde einer allein nicht schon genug Unheil anrichten...
Die von Corrado Mustantuono erschaffene und zugleich umgesetzte Geschichte mit Sergei Schlamassi funktioniert prima mit dieser quirligen Figur, der man zu jeder Zeit abkauft, dass er – wie man sieht! – sein Haus hälftig mit zwei Farben gestrichen hat. Nein, so etwas würde nicht einmal Dussel einfallen! Ich mag es, dass die Handlung so schön unkompliziert und witzig ist. Die Dialoge sind toll angelegt und die Übersetzungen sehr stimmig. Diese Geschichte aus dem Jahr 2002 passt in meinen Augen perfekt zum jungen Sergei und weiß alles aus dieser Figur herauszuholen. Sicher, man muss sich Sergei Schlamassi erst einmal öffnen und der "Murks" kann einen schnell überfordern... Das ist vorliegend jedoch nicht der Fall, im Gegenteil.
Gut!
PS: Wieso bezeichnet Sergei den Bankangestellten als "sturen Beamtenschädel"? Sehen wir hier zum ersten Mal die Entenhausener Bundesbank oder die Entenhausener Sparkasse aus dem letzten Jahrhundert? Heutzutage kenne ich jedenfalls keine Bankbeamten mehr...
Zuletzt aktualisiert: 18.08.2019, 19:22