Rezension: LTB 520 - 85 Jahre Donald Duck
Der strahlende Schatten (Blasco Pisapia; 30 S.)
Diplom-Ingenieur Daniel Düsentrieb hat keine Zeit zu verlieren, wenn er pünktlich beim Erfinderkongress ankommen möchte. Hektisch packt er seinen Koffer und lässt sein liebenswertes Helferlein mit einer ordentlichen Schachtel Ersatzglühbirnen in seiner Erfinderwerkstatt zurück. Vor dem Haus stößt er mit Donald und Dussel Duck zusammen, die gerade zum Klub der UFO-Fans aufbrechen. Dort treffen sich allerlei Pseudowissenschaftler, Hobbyastrologen und Verschwörungstheoretiker. Im Gegensatz zu Dussel ist Donald von dem Spektakel reichlich gelangweilt und schenkt den Vorträgen keine Beachtung. Als er jedoch als Phantomias zu nächtlicher Stunde auf ein riesiges, leuchtendes Ungetüm trifft, welches elektrische Energie absorbiert und immer mehr an Größe gewinnt, gerät auch er ins Zweifeln. Treiben tatsächlich Außerirdische ihr Unwesen in Entenhausen?
Positiv an dieser Geschichte ist die ungewohnte Konstellation von Donald alias Phantomias und Dussel Duck, die sich dem Spuk auf ganz unterschiedliche Weise nähern. Während Phantomias seine Superwaffen und seinen messerscharfen Verstand einsetzt, ist Dussel durch und durch von der Existenz extraterrestrischer Lebensformen überzeugt. Luft nach oben wäre in meinen Augen allerdings beim Humor drin gewesen, denn schließlich bietet die Kombination von Dussel und Aliens grenzenlose Möglichkeiten an Gag-Gewittern, wie die "O.M.A." oft genug beweist. Inhaltlich werden uns zwar ein paar Actioneinlagen dargeboten, die Lösung der Causa liegt allerdings auf der Hand.
Nicht schlecht kommen auch Blasco Pisapias Zeichnungen weg, gerade was die Nebenfiguren wie beispielsweise die rothaarige Vorsitzende der "F.R.U.S.T." angeht. Die Hintergründe sind dagegen recht karg und einfallslos. Nette Details sind allerdings der Cameo von Jiminy Grille aus Pinocchio und Donalds Verwandlung in einen Superhelden mitten in einer kleinen Telefonzelle.
Prädikat: Gut, aber kein herausragendes Highlight in Sachen Phantomias.
PS: Der Titel-Schriftzug "Paperinik e la misteriosa ombra luminosa" hat im Original deutlich mehr hergemacht, wenn ihr mich fragt. Schade, dass man nicht konsequenter bei der deutschen Umsetzung war.
Zuletzt aktualisiert: 29.05.2019, 14:58