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Rezension: LTB 520 - 85 Jahre Donald Duck



Rasante Radtour (Bruno Sarda – Nicolino Picone; 28 S.)

Die drei Vettern Donald, Gustav und Dussel lassen es sich bei einem ihrer Herrenabende schmecken. Gustav macht seinen Vettern zum Nachtisch den Vorschlag, ihn bei einer gewonnenen Reise durch die Niederlande zu begleiten. Der Haken: Der Trip soll auf einem Tandem stattfinden, wobei Gustav nicht die Absicht verfolgt, selbst in die Pedale zu treten... Die Aussicht auf einen schönen Kurzurlaub in Holland überzeugt Donald und Dussel schnell und so beginnt für die drei Ducks ein neues Abenteuer vorbei an Windmühlen, quer über Tulpenfelder und durch Käsemanufakturen.

Von Bruno Sarda sind bereits mehrere Geschichten erschienen, in denen die drei ungleichen Vettern Donald, Gustav und Dussel jedwedem Zwist zum Trotz gemeinsam in Erscheinung treten. Innerhalb der Mini-Serie "3 Männer/Enten und..." sind im deutschsprachigen Raum u.a. bereits "Drei Männer und ein Baby" (Donald Duck 417) sowie "Drei Männer und ein Krokodil" (LTB 389) erschienen. Meiner Meinung nach sind derartige Story erfrischend und bringen Abwechslung in die festgefahrenen und immer wieder erzählten Plots mit den drei Ducks.

In der vorliegenden Geschichte geht es für die drei auf eine Radtour durch die Niederlande, bei der es zu einer verhängnisvollen Verwechslung kommt und sich schon bald zwei skrupellose Schurken an die Plattfüße von Donald, Gustav und Dussel heftet. Die Holland-Klischees werden wie am Fließband abgefrühstückt, aber das entsprechende "Feeling" stellte sich bei mir nicht so recht ein. Am lustigsten empfand ich persönlich noch die Szene auf Seite 112, in der ausgerechnet ein holländischer Polizist einen Unfall mit einem Radfahrer provoziert, den er leicht hätte vermeiden können, hätte er den bei jungen Fahrschülern bekannten "Holländer-Griff" angewandt. Kann sein, dass das aber auch nur mein Humor ist...

Die Zeichnungen von Nicolino Picone kommen für meinen Geschmack etwas befremdlich daher, der eigenwillige Stil lässt die Schnäbel arg zusammengedrückt und Gustav wurde auf Seite 108 auf außergewöhnlich breite Beine gesetzt. Nicht unbedingt mein Fall, aber okay.

Gutes Mittelmaß für die gesunde Unterhaltung zwischendurch.

PS: Die Frage, ob Gustav als Beifahrer für Schäden der Fahrer haftbar gemacht werden kann, ist von den Polizeibeamten übrigens nur oberflächlich angekratzt worden: In der Theorie zwar richtig, in der Praxis wäre es jedoch Sache eines ordentlichen Zivilgerichts, über die "abstrakte Gefährlichkeit" und die haftungsbegründende "Betriebsgefahr" des Tandems zu urteilen. Ob's hierfür Beispielfälle gibt? :-D



Zuletzt aktualisiert: 29.05.2019, 15:02
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