Rezension: LTB 519 - Die Bestie von Duckenburgh
Fazit:
Das atmosphärische Cover von LTB 519 mit den Ducks, der Duckenburgh und der dunklen Dämonkatze ist ein fantastischer Hingucker und hätte ebenso gut zum LTB Halloween gepasst. Bei diesem stimmungsvollen und aufwendig kolorierten Titelmotiv schaue ich gern darüber hinweg, dass in der gesamten gleichnamigen Geschichte überhaupt gar keine Schatzkarte auftaucht und die zerfließende Schriftart erst kürzlich bei LTB 512 (und zuvor LTB 473 im Jahr 2015) eingesetzt wurde. Absolut top!
Inhaltlich bekommt die Titelgeschichte dieses Prädikat dagegen nicht von mir verliehen. Obwohl ich beim Lesen gierig nach jeder Anspielung und jedem Detail gesucht habe, verpasst es "Die Bestie von Duckenburgh" konsequent zu sein und auch ein paar innovative Wendungen aufs Tableau zu bringen. Ein lauwarm aufgewärmtes Gericht schmeckt schließlich auch nicht so gut wie ein frisch zubereitetes, mit feinsten Gewürzen abgeschmecktes Dreigänge-Menü. Das grundlegende Abenteuer haben Onkel Dagobert, Donald und die Jungs schließlich schon bei Barks erlebt und auch Rosa hat seinerzeit einige Zutaten (nein, keine Chilischoten!) mehr in den Topf geworfen: Wo aber bleibt das noch nicht dagewesene Sahnehäubchen von Maya Åstrup?
Und doch schafft es die Titelstory auf den ersten Platz meines kleinen Treppchens – aber auch nur, weil es an ernstzunehmenden Konkurrenten auf den Thron mangelt:
1. Die Bestie von Duckenburgh
2. Der Herr der Hähne
3. Dufte Geschäfte
4. Ein harter Brocken
5. DGD: Voll versemmelt
6. Piraten im Netz
7. Von Pelikanen und Preziosen
8. Invasion der Jedermanns
9. Wie im falschen Film
10. König des Chaos: Eine Frage der Technik
Die Silber- und die Bronzemedaille gehen an zwei urkomische Geschichten, die mit absurdem Humor und teilweise ziemlich cleveren Rochaden gut unterhalten. Die Rolle und das Auftreten der Panzerknacker haben mir insgesamt bei den Eskapaden um das Wasserfest etwas besser gefallen, was für mich im direkten Vergleich das Zünglein an der Waage bedeutete. Phantomias kommt da gar nicht mal so gut weg... Ein wahrer Held ist dagegen Baptist, der es u. a. mit Dagoberts Stinkerkäse ausgehalten hat und die heiß gelaufene Tastatur abkühlt! Herrlich.
Auch die Platzierungen 4 und 5 sind austauschbar – je nach Geschmack. Wer auf Dussels Hefeteigbrötchen steht, greift eher zum DGD-Abenteuer. Wer stattdessen Steinbeiß lieber bei der Suche nach verschwundenen Steinen begleitet, ist auch mit einem Stück Marmorkuchen gut bedient. Beide Geschichten sind aufgrund der wenigen Verdächtigen und einfach zu durchschauenden Tricks nicht wirklich spannend; dennoch lösen Alberto Lavoradoris Bilder bei mir Bauchschmerzen und Magenverstimmungen aus.
Aufgewärmt kommen die Panzerknacker-Geschichte und der lächerliche Pelikan-Plot mit Donald und den Würmlingen daher. Hier und da wurde das Drumherum ein bisschen ausgestaltet, aber die Auflösungen sind so plump und unkreativ wie eh und je. Nichts Besonderes. Nicht gefallen hat mir eigentlich nur die Micky-Maus-Geschichte, in der so viel los ist, dass ich mich überfordert gefühlt habe und schlussendlich nicht wusste, was ich jetzt mit dem zusammengestürzten Kartenhaus anfangen soll. Ungewohnt schwache Vorstellung von Fausto Vitaliano, finde ich. Der Rest ist Schweigen.
Nächsten Monat feiert der beliebteste Erpel der Welt Geburtstag – und das Lustige Taschenbuch Nummer 520 feiert ab dem 21.05.2019 "85 Jahre Donald Duck"! In der Eröffnungsgeschichte von den McGreals und Cavazzano erlebt Donald einen etwas anderen Geburtstag und nimmt infolgedessen bei Faccini eine "Zauberhafte Auszeit" mit seinen alten Freunden Micky und Goofy. Doch damit nicht genug! In der heiß herbeigesehnten Story "Destino – Zwischen Traum und Fantasie" von Roberto Gagnor und Giorgio Cavazzano treffen Donald, Micky und Goofy auf Walt Disney und Salvador Dalí höchstpersönlich! Wie das Treffen der Giganten ausgeht, erfahrt ihr wie gewohnt an dieser Stelle. Bis dahin!
Zuletzt aktualisiert: 03.05.2019, 13:34