Rezension: LTB 459 - Der Fluch der Farben
Der Fluch der Farben (Peter Höpfner & Pat & Carol McGreal - Giorgio Cavazzano; 30 S.)
Und dazu kann der Chefredakteur von Ehapa auch direkt beitragen, denn in seltenen Fällen bringt sich Peter Höpfner auch kreativ ein. Vor sechs Jahren erschien mit "Welt ohne Farbe" (LTB 382) eine Geschichte, die nach seiner Idee entstanden ist. Nun hat er sich zu genau dieser Story eine Fortsetzung ausgedacht, die genau wie damals von Pat & Carol McGreal und Giorgio Cavazzano ausgearbeitet wurde. Die Handlung kurz zusammengefasst: Durch den Missbrauch einer düsentrieb’schen Erfindung teilt Donald Entenhausen in zwei Hälften, von denen eine vollständig blau, die andere vollständig rot eingefärbt wird. Die Erklärung, wie es genau dazu kommt, ist ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber das ist verzeihlich. Schade jedoch finde ich, dass die Moral der Geschichte etwas zu plump vorgetragen wird: Die roten und die blauen Entenhausen streiten sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Einfärbung und wollen die jeweils andere Hälfte aus der Stadt vertreiben. Natürlich kommt am Ende aber die große Versöhnung. Rassismus ist ein wichtiges Thema und natürlich eines, das auch in Disney-Comics angegangen werden darf. Für meinen Geschmack wäre es aber besser gewesen, die Geschichte mit mehr Ironie, mehr Augenzwinkern zu erzählen, wodurch die Absurdität der gegenseitigen Diskriminierung besser herausgestellt worden wäre. Dazu wären sicherlich auch ein paar Seiten mehr von Vorteil gewesen, denn der Konflikt wird viel zu schnell aufgelöst. So ist die Geschichte im Ansatz durchaus interessant, am Ende aber doch zu sehr im "Friede, Freude, Eierkuchen"-Stil gehalten.
Zuletzt aktualisiert: 24.09.2014, 16:07