Rezension: LTB 459 - Der Fluch der Farben
Im Namen des Mondes (Vito Stabile - Francesco Guerrini; 30 S.)
Obwohl Francesco Guerrini schon seit geraumer Zeit Duck-Comics zeichnet (seit 1990, wenn auch nicht besonders produktiv), weiß ich immer noch nicht genau, was ich von ihm halten soll. Einerseits ist sein Stil ja schon irgendwie befremdlich, andererseits hat er aber auch etwas Sympathisches. Und das passt in diesem Fall wunderbar zum unkonventionellen Szenario von Vito Stabile, der seinerseits erst seit 2013 als Disney-Autor tätig ist (Jahrgang 1989!) und sogar zum ersten Mal in der LTB-Hauptreihe vertreten ist. Zusammen lassen sie Dagobert mit Gundel Gaukeley auf einer einsamen Insel stranden, wobei sowohl Dagobert als auch dem Leser Details aus Gundels Vergangenheit eröffnet werden. Die vielen Rückblenden werden nicht nur gekonnt in die Erzählung eingewoben, sondern tragen auch dazu bei, dass Gundel zu einem tieferen Charakter wird als man es gerade in den italienischen Produktionen gewohnt ist. Stabile ist hier eine herzliche, sentimentale Geschichte gelungen, welche die Pfade der üblichen Dagobert-vs.-Gundel-Plots verlässt. Und deshalb passen Guerrinis Zeichnungen hier auch sehr gut. Naja, mit einer Ausnahme: Die Action-Szenen mit der eigentlich eher harmlos aussehenden Riesen-Echse wurden doch eher mäßig inszeniert. Das scheint nicht unbedingt Guerrinis Stärke zu sein. Dennoch darf man "Im Namen des Mondes" definitiv als die positive Überraschung des Bandes bezeichnen.
Zuletzt aktualisiert: 24.09.2014, 16:10