Rezension: LTB 532 - Der Wünsch-O-Mat
Die verborgene Stadt
(Vito Stabile – Stefano Zanchi; 30 S.)
Das Fähnlein Fieselschweif organisiert eine spektakuläre Ausstellung mit besonderen Sportgeräten, mit denen Athleten einst zu Höchstformen aufgelaufen sind. Tennisschläger, Bälle, Surfbretter... Die Fieselschweiflinge sorgen für möglichst einmalige Sammlerstücke. Zum Leidwesen von Tick, Trick und Track hat Donald nichts Sportlicheres als seine Weltmeisterschaft im Eierkuchen-Schnellspachteln im Kopf. Um die Jungs in Anwesenheit von Vetter Gustav zu beeindrucken, versichert Onkel Donald, dass er für die Ausstellung sogar einen der seltenen "tubetanischen Kullerklopfer" herbeischaffen könnte. Dabei ahnt Donald nicht, dass ein solcher Schläger tatsächlich existiert! Um seine Neffen glücklich zu machen (und seinen Ruf nicht zu verlieren), bricht Donald begleitet von Onkel Dagobert auf ins tubetanische Hochgebirge, um einen Kullerklopfer zu finden. Ein sportliches Abenteuer nimmt seinen Lauf!
Was anfangs nach einer typischen Donalds-Lügen-haben-kurze-Plattfüße-Geschichte aussieht, entwickelt sich im Verlauf zu einer kuriosen Entdeckungsreise, die besonders im letzten Drittel einen dramatischen Ton anschlägt. Die Geschichte ist fantastisch aufgebaut und besticht durch viele logische Zusammenhänge. Autor Vito Stabile stellt wieder einmal unter Beweis, dass er zu den kreativsten Köpfen der neuen Topolino-Riege zählt und nichts dem bloßen Zufall überlässt. Klar, ein bisschen Fantasie braucht es schon, aber sooo absurd schräg sind die Hintergründe des "Kullerklopfer" nun auch wieder nicht. Das Spannende ist ja gerade, dass man über lange Zeit im Unklaren darüber gelassen wird, worum es sich bei der tubetanischen Sportart denn nun handelt bzw. wozu der "Kullerklopper" zum Einsatz kommt. Das Team aus Donald und Dagobert funktioniert ungewohnt gut: Beide sehen sich als "gleichberechtigte Partner", was ja doch ein eher ungewohntes Bild ist. Schließlich ist Onkel Dagobert zu Beginn nicht auf Donalds Seite und weigert sich, die Flugtickets zu spendieren. Am Ende kann er sich jedoch glücklich schätzen, einen so beherzten und tatkräftigen Neffen zu haben. Ganz großes Kino; dazu wunderbar eingefangen vom begnadeten Stefano Zanchi, der den Figuren Leben einhaucht, eine traumhafte Kulisse zu Papier bringt und lustige Gags am laufenden Band bietet.
Klasse umgesetzt, Chapeau!
Wer sich zum Schluss noch auf ein Fazit freut, dessen Wunsch kann mit einem weiteren Klick in Erfüllung gehen...
Zuletzt aktualisiert: 27.05.2020, 11:33