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Rezension: LTB 531 - Keine Zeit zu lachen



Die gestohlene Ballerina
(Vito Stabile – Graziano Barbaro; 34 S.)

Von chronischer Überlastung zu sprechen, wäre bei Onkel Dagobert wohl noch eine Untertreibung. Schließlich hat der reichste Mann der Welt ein weltumspannendes Konsortium zu leiten! Von Zeit zu Zeit kommt es leider vor, dass er überarbeitet ist und ein honorarempfänglicher Doktor gerufen werden muss, der Dagobert strenge Ruhe verordnet. Und wo könnte man diese wohl besser finden als auf Oma Ducks Bauernhof auf dem Land? Wie sich wenig später herausstellt, hat sich dort jüngst ein abscheuliches Verbrechen abgespielt! Oma Ducks geliebte Spieluhr mit der kleinen Ballerina darauf wurde gestohlen. Dabei handelt es sich bei der Spieluhr fast um so etwas wie Onkel Dagoberts Glückszehner! Nach einem interessanten Einblick in Dorette Ducks Kükentage beginnt ein spannendes Abenteuer auf der Suche nach der Spieluhr, welches Dagobert, Dorette und Donald in eine europäische Hauptstadt führt.

Wenngleich mich die ersten paar Seiten nicht vom Hocker gerissen haben (immer wieder dasselbe alte Lied, ich sammel schon mal Kronkorken *Gähn*), hat mich diese Geschichte von Vito Stabile noch positiv überrascht! Perfekt aufgebaut und bis zuletzt gut durchdacht entwickelt sich eine spannende Abenteuergeschichte mit Oma Duck in der heimlichen Hauptrolle. Wann gab's das zuletzt? Omas Geschichte von der Spieluhr rührt zu Tränen und gibt Dorette Duck einen stimmigen, moralischen Hintergrund. Es ist toll, dass der Schatz eben nicht an einem namenlosen Fleckchen Erde in Entenhausens naher Umgebung, sondern in einer der schönsten Städte Europas verortet wurde! Leider wurde Zeichner Graziano Barbaro nur ein großes Panel vergönnt, ein paar Sehenswürdigkeiten zu Papier zu bringen – zum Ende hin sind die Hintergründe generell leerer gehalten, was irgendwie schade ist. Ein paar coole Nebenfiguren werten die Geschichte spürbar auf und der klassische Spannungsaufbau ist ein Garant dafür, dass es nicht zum Deus ex Machina kommt. Einzig der Schatz an sich ist irgendwie... naja, passt nicht so recht in das reale Ambiente der Donaumetropole. Gott sei Dank wurde hier auch bei den Namen nix "verentfiziert".

Interessante, gut durchdachte und schön umgesetzte Abenteuergeschichte mit einem hohen Grad an Kreativität! Wie unerwartet!



Zuletzt aktualisiert: 04.04.2020, 10:57
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