Rezension: LTB 512 - Duckenstein
Fazit:
Trotz dessen ich kein großer Freund der Tradition Halloween bin, lese ich gern eine Gruselgeschichte im Lustigen Taschenbuch. Logischerweise ist die Oktober-Ausgabe hierfür prädestiniert. Mit "Duckenstein" konnte die LTB-Reducktion in diesem Jahr mächtig gewaltig abliefern – und hat es in meinen Augen auch getan.
Die Titelgeschichte ist für mich eine klasse Literaturadaption und passt super in das Disney-Universum. Die Machart ist einerseits sehr nah am Original, andererseits liebevoll umgedichtet für die Ducks. Neben den aufwendigen Zeichnungen und Kolorierungen muss ich auch die gelungenen Übersetzungen loben, die das Flair von "Duckenstein" feinfühlig übermitteln und zum Glück auch unpassende Wortwitze verzichten – das merkt man auch an der spürbar gehobeneren Ausdrucksweise (gerade bei der verwendeten Sprache von Viktor). Ein Klassiker im neuen Gewand: Danke dafür!
Dagegen schwächelt die Maus etwas und tritt selbst nur in einer mageren Geschichte "für zwischendurch" auf, die verstärkt auf Gags setzt. Dafür hatte ich viel Spaß mit der Maus-Geschichte-ohne-Maus – d.h. Inspektor Issel und Steinbeiß dabei zu begleiten, wie sie die "Geheimnisse des Grandhotels" zu lüften versuchen. Dies gelingt ihnen schlussendlich auch und alles nimmt ein gutes Ende. Was man sich da noch wünschen kann? Auf jeden Fall bitte mehr Auftritte von Fiona Fox, die super in das Ermittlungsteam bei der Entenhausener Polizei passt! Richtig stark kamen auch Hubert Bogart und Dussel Duck in "Der Superheld in uns" weg. Erfrischend anders und bis zuletzt herrlich gemacht. Aber ich möchte nichts verraten...
Was ich verraten kann, ist meine Hitparade für dieses LTB 512 "Duckenstein":
1. Duckenstein
2. Geheimnisse im Grandhotel
3. Der Superheld in uns
4. Die Schrumpelbande
5. Ein Butler macht Urlaub
6. Der Zauberstab der Medusa
7. Geschröpfte Gauner
8. Magische Momente: Saubere Sache
9. Absolut außerirdisch: Die perfekte Tarnung
Hinter dem Treppchen und der ersten Maus-Geschichte des Bandes reiht sich das Abenteuer von Baptist ein, was nicht der Knüller, aber immerhin eine Abwechslung war. Das Halloween-Spektakel um die Ducks war bestenfalls mittelmäßig aufgrund von Cavazzanos schönen Zeichnungen. Keinen Kreuzer würde ich für die Panzerknacker spenden wollen und die beiden Einseiter waren auch totaler Murks.
Kurzum: Allein für die Titelgeschichte lohnt sich der Kauf dieses LTBs, auch wenn man den Roman vielleicht noch nicht gelesen hat. Spaß hat man dann noch mit den illustren Pärchen Issel/Steinbeiß und Hubert/Dussel. Den Rest hat man schnell vergessen.
Das vorletzte Lustige Taschenbuch in diesem Jahr steht ganz im Zeichen des 90. Geburtstages von Micky Maus und erscheint am 6. November 2018: Nicht nur wegen des Casty-Knüllers "Was gestern geschah", sondern auch wegen "Mausopolis" und nicht zuletzt dem charmanten Cover ein absoluter Pflichtkauf! Bis dahin!
Zuletzt aktualisiert: 15.10.2018, 23:24