Rezension: LTB 504 - Der Superschleim
Der Wunderknabe (Carlo Panaro – Lorenzo Pastrovicchio; 55 S.)
Volle 90 Tage war Micky Maus mit seinem Kumpel Indiana Goof in einem Abenteuerurlaub unterwegs. Müde und erschöpft kehrt Micky nach Entenhausen zurück. Er bemerkt schnell, dass sich in seiner Abwesenheit ein gewisser Wendel Wunder an die Spitze der Entenhausener High Society gekämpft hat. Der "Wunderknabe" ist in den Medien omnipräsent und auch Mickys Freunde, insbesondere Minnie, kommen aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Nicht, dass Micky neidisch ist, aber er kann die Aufregung um den schlecht frisierten Gockel, dem einfach alles zu gelingen scheint, nicht verstehen. Er heftet sich an Wendels Fersen und deckt mit Hilfestellung durch Inspektor Issel und Goofy das dunkle Geheimnis von Wendel Wunder auf.
Typische Panaro-Kurzgeschichte, nicht gerade zum Vorteil ausgewälzt auf über 50 Seiten. Immerhin gelingt es ihm, Micky nicht als misstrauischen, missgünstigen oder gar eifersüchtigen Narzisst darzustellen. Micky ist einfach nur neugierig und will verstehen, was seine Freunde an Wendel Wunder so besonders finden. Fast schon menschlich, denn manche Menschen bezaubern die Massen im Handumdrehen durch ihre Aura. Wie sich später zeigt, ist das bei Wendel Wunder für gewöhnlich nicht der Fall. Die Technik macht’s! Tja, die Auflösung ist leider genauso unaufgeregt wie die Geschichte selbst, das Motiv bleibt (mehr oder weniger) im Unklaren und Wendels Wesensänderung in Nullkommanix kaufe ich ihm nicht ab. Leider finde ich auch Pastrovicchios Maus nicht schön anzusehen, die mir ab und an viel zu groß vorkommt und deren Kopf manchmal unnatürlich vom Rumpf absteht. Wendel Wunder selbst sieht grauenvoll langweilig aus.
Insgesamt die schlechteste Maus-Geschichte seit Langem. Seit sehr Langem! :-(
Zuletzt aktualisiert: 10.03.2018, 01:21