Rezension: LTB 504 - Der Superschleim
Der Superschleim (Fausto Vitaliano – Marco Mazzarello; 27 S.)
Unser Lieblingspechvogel Donald Duck hat sich einen neuen Kühlschrank geleistet. Selbstredend handelt es sich dabei nicht um ein gewöhnliches Elektrogerät, nein! Für Donald ist die Luxusversion mit integriertem Wasserspender gerade gut genug. Doch statt frisch aufgesprudeltem Wasser sondert der Kühlschrank nur eine grün-glibberige Substanz ab, die Donald schon nach kurzer Zeit stutzig werden lässt. Zusammen mit Onkel Dagobert und dessen Wissenschaftlern kommt Donald zu der Erkenntnis, dass der angeblich kaputte Kühlschrank eine mysteriöse Energiequelle hervorbringt! Natürlich ist Onkel Dagobert, der dem Superschleim sogleich den Namen "Dagonit" verpasst, ganz aus dem Häuschen! Es gibt nur leider ein kleines Problem: Donald hat den Kühlschrank bereits umtauschen lassen... Zu allem Übel werden die Ducks bei ihrer Suche auf dem Schrottplatz auch noch von den heimtückischen Spionen von Klaas Klever beobachtet. Gelingt das Unterfangen, die Formel von Dagonit markttauglich zu machen?
Nun, seien wir ehrlich: hohe Erwartungen hatten wir an die Titelgeschichte "Der Superschleim" nicht. Das liegt nicht daran, dass die Geschichte von Autor Fausto Vitaliano stammt, der für gewöhnlich sehr durchdachte Geschichten schreibt. Vielmehr liegt es am Thema "Schleim" selbst und es ist wie beim Anblick des grünen Glibbers im Kühlschrank: Da kann nichts Gutes rauskommen!
Dennoch habe ich versucht, der Story unvoreingenommen eine Chance zu geben. Im Nachhinein muss ich jedoch zugeben, dass meine Befürchtungen leider wahr geworden sind. "Der Superschleim" ist eine völlig abstruse – um nicht zu sagen "durchgeknallte" – Geschichte um Schleim, der angeblich die Lösung für die Energiequelle der Zukunft sein kann. Zumindest, wenn man Onkel Dagobert glaubt. Viel mehr bekommt man als Leser aber gar nicht mit von dem Superschleim, der nur in den ersten paar Seiten überhaupt zu sehen ist. Er belebt alte Küchengeräte wieder, mehr Anwendungsbereiche abgesehen vom 313er werden uns vorenthalten. Was schade ist, denn nicht alle kaputten Geräte sollte man wiederverwenden. Da wäre meiner Meinung nach mehr Potenzial für Gefahr und Action gewesen.
Was die Action angeht: Die Pappnasen von Spionen, die Klaas Klever angeheuert hat, sind ja wohl ein Witz! Lassen sich von Dagobert und Donald so schnell ins Bockshorn treiben und geben dann auf? Pff, da hätte Anwantzer definitiv mehr draufgehabt! Von daher sind die Kollegen Öhlke und Köhlke für die Handlung reichlich irrelevant. Die Jagd nach dem Kühlschrank, der verschrottet werden hätte sollen, ging ebenfalls viel zu glatt und das Ende ist auch reichlich uninspiriert. Warum überhaupt ein Kühlschrank – mit Wasserspender?! Wenn es ein Wasserkocher gewesen wäre, meinetwegen...
Oje, da hat Vitaliano keinen guten Tag gehabt. Kreative und besonders lustige Momente sucht man in "Der Superschleim" vergeblich. Die Zeichnungen von Marco Mazzarello sind wie immer recht ansprechend, toll eingesetzte Mimik der Figuren.
Nach dem Lesen dieser Titelstory sollte man sich lieber erst einmal ein frisches Glas Wasser holen.
Zuletzt aktualisiert: 07.04.2018, 16:57