Donald, der Haarkünstler
Storycode: W WDC 272-01
Originaltitel: Spare That Hair
Datum der Erstveröffentlichung: Mai 1963
Deutsche Veröffentlichungen: MM 14/64, TGDDSH 36, Donald Duck – 50 Jahre und kein bisschen leise, MM 34/85, MM 28/94, Klassik-Album 48, BL 47, BCS 16, CBC 24
Donald hat mal wieder einen neuen Job: Er ist unter die Friseure gegangen und begeistert dabei seine Kunden, indem er jede noch so haarige Herausforderung mit Bravour meistert – bis er Besuch von einem aus dem Zirkus ausgebrochenen Gorilla bekommt...
Wann befand sich Carl Barks auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Ich wäre wohl nicht der einzige, der bei dieser Frage auf die späten 40er- und frühen 50er-Jahre verweisen würde. Trotz der hohen Messlatte, die sich Barks selbst gesetzt hat, gab es auch in den nachfolgenden Jahren durchaus noch einige Comics, die an dieses Niveau heranreichen. Gerade zum Ende hin, in den letzten Monaten und Jahren seines "Zehnseiter-Schaffens", hat Barks noch ein paar wirklich tolle Geschichten rausgehauen. "Donald, der Haarkünstler" ist eine davon. Es handelt sich um eine klassische Meister-seines-Fachs-Geschichte, wie sie bei Barks immer wieder mal wieder – und eben besonders in seinem Spätwerk – auftauchte.
Was hebt diese Geschichte also von den anderen ab? Ist es die erste Phase, in der dem Leser zunächst Donalds Können präsentiert wird oder die zweite, in der schließlich alles, was er sich vorher aufgebaut hat, wie ein Kartenhaus zusammenfällt? Diese Frage kann ich für mich ganz klar beantworten: Die ersten sechs Seiten dieser Geschichte zählen für mich zweifelsohne zu den lustigsten und somit besten Expositionen in Barks' Schaffen. Es macht einfach Spaß, dabei zuzusehen, wie Donald mit seinen kreativen, unkonventionellen Methoden einen schrulligen Kunden nach dem anderen abfertigt – von mir aus hätte das auch noch ein paar Seiten so weitergehen können! Die zweite Phase, eingeläutert mit dem Auftauchen des Gorillas, ist dann nicht mehr ganz so stark. Vielleicht liegt das auch daran, dass Donalds Fall im Gegensatz zu den meisten anderen Meister-seines-Fachs-Geschichten ziemlich weich ausfällt. Schließlich darf er sich am Ende doch als Sieger fühlen und es wird sogar offen gelassen, ob er seine Arbeit als Friseur weiterhin ausüben wird oder nicht. Das ist zwar ein sympathisches, aber eben auch ein bisschen langweiliges Ende.
Übrigens erschien genau drei Jahre später mit "Donald hat Geheimnisse" eine relativ ähnliche Geschichte, wenngleich diese aber meiner Meinung nicht so charmant-brillant ist wie "Donald, der Haarkünstler". Hier eröffnet Donald einen Schönheitssalon und ist somit wiederum in einem Beruf erfolgreich, welcher dem Klischee nach von Frauen ausgeübt wird. Von solchen Zuweisungen lässt sich Donald aber nicht abschrecken, sondern zeigt einmal mehr, wie vielseitig talentiert er ist!
Originaltitel: Spare That Hair
Datum der Erstveröffentlichung: Mai 1963
Deutsche Veröffentlichungen: MM 14/64, TGDDSH 36, Donald Duck – 50 Jahre und kein bisschen leise, MM 34/85, MM 28/94, Klassik-Album 48, BL 47, BCS 16, CBC 24
Donald hat mal wieder einen neuen Job: Er ist unter die Friseure gegangen und begeistert dabei seine Kunden, indem er jede noch so haarige Herausforderung mit Bravour meistert – bis er Besuch von einem aus dem Zirkus ausgebrochenen Gorilla bekommt...
Wann befand sich Carl Barks auf dem Höhepunkt seines Schaffens? Ich wäre wohl nicht der einzige, der bei dieser Frage auf die späten 40er- und frühen 50er-Jahre verweisen würde. Trotz der hohen Messlatte, die sich Barks selbst gesetzt hat, gab es auch in den nachfolgenden Jahren durchaus noch einige Comics, die an dieses Niveau heranreichen. Gerade zum Ende hin, in den letzten Monaten und Jahren seines "Zehnseiter-Schaffens", hat Barks noch ein paar wirklich tolle Geschichten rausgehauen. "Donald, der Haarkünstler" ist eine davon. Es handelt sich um eine klassische Meister-seines-Fachs-Geschichte, wie sie bei Barks immer wieder mal wieder – und eben besonders in seinem Spätwerk – auftauchte.
Was hebt diese Geschichte also von den anderen ab? Ist es die erste Phase, in der dem Leser zunächst Donalds Können präsentiert wird oder die zweite, in der schließlich alles, was er sich vorher aufgebaut hat, wie ein Kartenhaus zusammenfällt? Diese Frage kann ich für mich ganz klar beantworten: Die ersten sechs Seiten dieser Geschichte zählen für mich zweifelsohne zu den lustigsten und somit besten Expositionen in Barks' Schaffen. Es macht einfach Spaß, dabei zuzusehen, wie Donald mit seinen kreativen, unkonventionellen Methoden einen schrulligen Kunden nach dem anderen abfertigt – von mir aus hätte das auch noch ein paar Seiten so weitergehen können! Die zweite Phase, eingeläutert mit dem Auftauchen des Gorillas, ist dann nicht mehr ganz so stark. Vielleicht liegt das auch daran, dass Donalds Fall im Gegensatz zu den meisten anderen Meister-seines-Fachs-Geschichten ziemlich weich ausfällt. Schließlich darf er sich am Ende doch als Sieger fühlen und es wird sogar offen gelassen, ob er seine Arbeit als Friseur weiterhin ausüben wird oder nicht. Das ist zwar ein sympathisches, aber eben auch ein bisschen langweiliges Ende.
Übrigens erschien genau drei Jahre später mit "Donald hat Geheimnisse" eine relativ ähnliche Geschichte, wenngleich diese aber meiner Meinung nicht so charmant-brillant ist wie "Donald, der Haarkünstler". Hier eröffnet Donald einen Schönheitssalon und ist somit wiederum in einem Beruf erfolgreich, welcher dem Klischee nach von Frauen ausgeübt wird. Von solchen Zuweisungen lässt sich Donald aber nicht abschrecken, sondern zeigt einmal mehr, wie vielseitig talentiert er ist!
Von 313er (November 2016)
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2022, 16:33