Rezension: LTB 524 - Mission DoppelDuck
Fazit:
Von Anfang an war ich ein großer Fan der DoppelDuck-Reihe, die Donald Duck eine weitere Geheimidentität als Topagent der "Agentur" bescherte und mit ihrer auffälligen künstlerischen Umsetzung lockte. Herausragend ist das Cover zu LTB 524 in meinen Augen nicht, auch wenn es der Hintergrundfarbe wegen stark an das erste DoppelDuck-LTB Nummer 384 erinnert. Der dümmlich dreinblickende DoppelDuck mit dem Telefon in der Hand sieht aus, als hätte er gerade mit Daisy telefoniert, die ihn wieder mit zu einem langweiligen Damenkränzchen mitschleifen will – wogegen DoppelDuck gar nicht mehr hinhört, sondern sich voll konzentriert auf.... Ja, worauf eigentlich? Auf Kay-K, die als Red-Rose nun eine konträre Rolle in seinem Leben spielen wird?!
Wie es sich nicht lohnt, über das Titelbild zu philosophieren, kann man sich auch eine Diskussion über die unpassende Wahl des Titels sparen... Was soll die "Mission DoppelDuck" denn bitteschön sein? Der Spion geht schließlich in jedem neuen Abenteuer auf eine "Mission"! Wird ab dem Reboot etwa neu durchnummeriert, wie es schon bei den ersten fünfzig Kapiteln völlig sinnfrei war? Sollen wir als Leser nicht überflüssig verwirrt werden, um zu kapieren, dass "Mission DoppelDuck" von nun an die fortgesetzte Reihe zu "Agent DoppelDuck" ist? – Ich begreif's nicht.
Nach dem DoppelDuck-Reboot müssen sich alle anderen Geschichten dieser Ausgabe hinten anstellen:
1. Mission DoppelDuck
2. Trubel im Paradies
3. Der Dieb in der Vergangenheit
4. Auf den Spuren der Pioniere
5. O.M.A.: Transformer und Transmitter
6. Die Sonne bringt es an den Tag
7. Ein unmöglicher Coup
8. Bürden eines Butlers: Sparprogramm
9. Kristallklare Sache
Zum Reboot habe ich in dieser Rezension schon viel zu viel gesagt. Die drei Teile nehmen zusammen mehr als ein Drittel des LTBs ein – aber ich bin heilfroh, dass man sie kompakt in diesem Band veröffentlicht und nicht über drei Ausgabe zerstückelt hat.
Die Maus von Faraci und Cavazzano war gut, aber für meinen Geschmack kein lesenswerter Knüller. Klasse in Szene gesetzt und mit viel Witz aufgepeppt, leider inhaltlich ziemlich dünn. Die Phantomias-Geschichte schafft es ebenfalls noch aufs Treppchen, obwohl ich mit kruden Zeitreisen nur bedingt etwas anfangen kann. Hingucker waren definitiv die smaragdgrünen Augen! Habt ihr schonmal einen Entenhausener mit grünen Augen gesehen?
Die goldene Mitte teilen sich die Geschichten, in denen Donald und Dussel gemeinsam auftreten: Einmal als Knechte von Onkel Dagobert, das andere Mal als arbeitslose O.M.A.-Agenten. Erstere fand ich insgesamt netter zu lesen und handlungstechnisch überraschender, auch die Hintergründe waren nicht übel. Bei der O.M.A. hatte ich anfangs ein ungewohntes Prickeln verspürt, dass doch jetzt irgendetwas Großartiges – um nicht zu sagen "Noch nie Dagewesenes"! – kommen muss... Was allerdings nicht der Fall war. Immerhin vertragen sich die beiden Ducks am Ende wieder, was man ja auch nicht mehr so häufig sieht.
Der Rest ist nicht der Rede wert, sondern kurzes Füllmaterial.
Wer auf lange Blockbuster im LTB wartet, sollte unbedingt ab dem 8. Oktober beim neuen Lustigen Taschenbuch 525 "Ein gefährlicher Gegner" zugreifen! Auf stolzen 120 Seiten duellieren sich Onkel Dagobert und seine Nemesis Mac Moneysac in einem spannenden Kampf von Francesco Artibani und Alessandro Perina! Welcher der beiden reichsten Männer der Welt wird am Ende triumphieren?
Zuletzt aktualisiert: 18.09.2019, 12:07