Rezension: LTB 498 - Der Drachenkämpfer
Alter schützt vor Unfug nicht (Gaja Arrighini - Alessandro Perina; 29 S.)
Opa Knack beklagt sich über die jungen Panzerknacker und deren Mut-, Lust- und ewige Talentlosigkeit. Zu seiner Zeit war man noch dynamisch und er selbstredend einer der aufgewecktesten Junggauner voller Tatendrang! Kein Vergleich zu den lahmen Burschen von heute... Derweil zeigt sich auch Oma Duck unzufrieden über die Faulheit von Franz Gans, den sie als ihren Knecht mit auf dem Hof durchfüttern muss, ohne eine angemessene Gegenleistung zu bekommen. Früher sah das noch anders aus! Durch Zufall treffen Opa Knack und Dorette Duck im Stadtpark aufeinander und obwohl man zuerst auf Distanz geht, freunden sich die beiden älteren Herrschaften immer mehr an. Schließlich verbinden die beiden doch sooo viele Gemeinsamkeiten! Gern trifft man sich zum Kaffeeklatsch, im Kino oder einfach zum Spazieren. Das passt sowohl dem Panzerknacker-Trio als auch Franz nicht in den Kram! Ob das der richtige Umgang ist?
Eine völlig neue Figuren-Konstellation wirft Gaja Arrighini hier in die Waagschale, von der wir übrigens zuletzt vor fast 10 Jahren in LTB 372 etwas lesen durften. Oma Duck und Opa Knack in einem Boot? Ja, das funktioniert tatsächlich und für meinen Geschmack auch gar nicht so übel. Die beiden sind ohne Zweifel ein hübsches Paar. So richtig hat man die Problematik Alt gegen Jung allerdings nicht herausgearbeitet. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen, um zu demonstrieren, in welchen Dingen die Älteren den Jüngeren überlegen sind! Wahrscheinlich wollte man den Generationenkonflikt nicht zu sehr in den Vordergrund rücken sondern mehr die niedliche Romanze betonen. Diese endet dann sehr abrupt und unvorhergesehen, leider ohne vernünftige Erklärungen.
Perinas Zeichnungen sind bis zur letzten Seite liebevoll zu Papier gebracht und auch die Dialoge können sich sehen lassen.
Nicht der große Wurf, aber durchaus unterhaltsam und mal etwas anderes als der Einheitsbrei.
Zuletzt aktualisiert: 02.10.2017, 18:07