Rezension: LTB 498 - Der Drachenkämpfer
Der Drachenkämpfer (Andreas Pihl – Massimo Fecchi; 35 S.)
Im friedvollen Königreich Katonia regiert König Dagobert über seine Untertanen. Doch die heile Welt wird durch den gefährlichen roten Drachen bedroht, dessen zwei Köpfe ständig Hunger haben. Die eilig entsandten streitsuchenden Ritter scheitern jedoch am Feueratem der Bestie. Nur Ritter Donald, der so gar nicht wie die anderen Krieger ist, setzt auf sein Verhandlungsgeschick – und wird dafür prompt mit Küchendienst bestraft. Gemeinsam mit dem gewieften Küchenjungen Tobi begibt sich Sir Donald trotzdem auf die risikoreiche Reise quer durch Katonia, um den Drachen aufzuhalten und in Katonia den Frieden zu sichern.
Diese dänische Geschichte versetzt uns in die mythische Stimmung des Mittelalters, von edlen Helden, feuerspeienden Drachen sowie Zwergen und Trollen. Leider ist die Grundidee nichts Neues und ein bisschen zu rasant erzählt, als dass es spannende, unvorhersehbare Wendungen gibt. Es wird nicht geklärt, woher der Drache stammt, was er genau will und warum er zwei Köpfe hat. Donalds Reise geht auch zu einfach vonstatten und es gibt außer dem Drachen an sich keine weiteren Gefahren wie den düsteren Wald oder einen Angriff durch die Trolle. Schade! Wenn man schon eine fantasievolle Welt gestaltet, kann man diese doch auch für Interaktionen nutzen! Warum werden die verschiedenen Regionen und Wesen des Königreichs nicht in den Kampf gegen den roten Drachen eingespannt?
Immerhin verhält sich Donald mutig und ehrenvoll, glücklicherweise ist er in dieser Geschichte nicht der trottelige Tollpatsch. Sein Begleiter Tobi ist ein netter Sidekick, dem es allerdings an einem glanzvollen Auftritt fehlt. Fecchi gibt dem eher öden Plot eine gelungene Mittelalter-Atmosphäre, ein paar gut gemeinte Gags kommen durch clevere Dialoge des Drachen mit sich selbst zustande. Unterm Strich eine mittelmäßige Titelgeschichte, der deutlich mehr Seiten gut getan hätten.
Zuletzt aktualisiert: 02.10.2017, 17:57