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Kampf der Echos


Storycode: W WDC 105-02
Originaltitel: Managing the Echo System
Erstveröffentlichung: Juni 1949
Deutsche Veröffentlichung: MM 21/75, TGDDSH 129, BL 15, BCS 5, CBC 6, Entenhausen-Edition 15

Donald möchte sich im Echorufen üben und begibt sich deshalb zum Finkenfelsen. Das bringt Tick, Trick und Track auf die Idee, dort ein Schild aufzustellen, das dazu auffordert, pro Echo 10 Kreuzer in eine Blechbüchse zu werfen. Nur wenn ihr Onkel also die "Gebühr" entrichtet, ahmen die Neffen, die sich in benachbarten Büschen verschanzt haben, das Echo nach. Donald durchschaut zwar den Schwindel, fühlt sich aber darin herausgefordert, Laute zu produzieren, welche von den Neffen nicht imitiert werden können. Eine Schall-Schlacht nimmt ihren Lauf...

Grrkztrrtschrwzkaja! Tja, was ich zu dieser tollen Geschichte sonst groß sagen soll, weiß ich gar nicht, aber ich versuch's trotzdem mal: Der Generationenkampf zwischen Donald und seinen Neffen ist ein ewiges Thema in Barks‘ Zehnseitern. Und trotzdem gelang es ihm immer wieder, neue Ideen zu finden, wie sich die beiden Parteien duellieren können. "Kampf der Echos" ist nicht nur in vielerlei Hinsicht prototypisch für diese "Donald vs. Neffen"-Storys, sondern zählt zu deren allerbesten Vertretern. Warum das so ist, fällt mir gar nicht so leicht zu sagen, vielleicht liegt der Humor dieses Wettkampfes aber darin, dass er besonders sinnlos ist. Denn während die Neffen immerhin im Glauben sind, für jeden reproduzierten Laut 10 Kreuzer einzustreichen, hat Donald eigentlich keinen Grund, diesen Streit vom Zaun zu brechen. Er selbst rechtfertigt seinen übertriebenen Einsatz zwar erzieherisch ("Ohne Autorität keine Erziehung!"), aber irgendwie kaufe ich ihm das nicht so recht ab. Schließlich ist Donald jemand, der immer und um jeden Preis gewinnen will, sobald er von jemandem herausgefordert wird. Getrieben von diesem unglaublichen Ehrgeiz, zeigt sich hier auch sehr schön, wie viel Kreativität in der Familie Duck steckt. Denn auch die Neffen reagieren auf Donalds Schachzüge ziemlich einfallsreich. Vielleicht ist ja gerade das, das Herauskitzeln dieser Kreativität, Donalds erzieherische Leistung?
Jedenfalls ist "Kampf der Echos" beginnend bei der sehr schönen Anfangssequenz, in der sich Erika Fuchs in Höchstform präsentiert, bis hin zum Schlussgag ("Schiebung! Das war Foul!") eine höchst unterhaltsame Geschichte. Und dazwischen sorgen natürlich auch die Klänge selbst für Humor. Das Medium Comic bringt es zwar so mit sich, dass man keine Geräusche hört, die eindringliche Darstellung, sowohl bildlich als auch durch die Soundwörter, macht es der eigenen Fantasie aber leicht, die Töne im Kopf abzuspielen. Vielleicht würde das Szenario, wenn man es verfilmen würde, gar nicht mehr so gut funktionieren... Naja, aber dem Ruf des ostsibirischen Korjakenknackers würde ich trotzdem gerne mal lauschen.

Neun Jahre später hat Barks die Grundidee der Geschichte, das künstliche Erzeugen von Echos, noch einmal wiederverwendet. In "Das positive Echo" arbeiten Donald und die Neffen jedoch zusammen gegen den gemeinsamen Gegner namens Gustav. Auch deshalb, weil es mit Dagobert noch eine weitere Partei gibt, stellt dieses "Remake" eine gelungene Variation dar, kann aber trotzdem nicht an das Original heranreichen. Übrigens wurden die beiden Geschichten bei uns in genau umgekehrter Reihenfolge veröffentlicht. "Das positive Echo" erschien bereits 1959 in der
Micky Maus und damit 16 Jahre früher als "Kampf der Echos".


Von 313er (Dezember 2016)


Zuletzt aktualisiert: 10.04.2022, 10:19
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