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LTB-Jahresrückblick 2021


Bei uns ist es beinahe schon Tradition, dass wir uns zum Jahresende noch einmal kurz Zeit nehmen, das LTB-Jahr Revue passieren zu lassen. Wer mehr zu den einzelnen Geschichten und den 13 Ausgaben überhaupt erfahren will, gelangt über die Verlinkungen zu den ausführlichen Rezensionen. Vielen Dank an Entenfan fürs Schreiben dieses wie auch all der anderen Texte!




1. Schnabelhafte Tipps des Jahres

Die wohl epischste Geschichte des Jahres lieferten Roberto Gagnor und Donald Soffritti mit der 80 Seiten füllenden Titelgeschichte zu LTB 545 auf: In der "Duckysee" mischten die Enten und Mäuse gleichermaßen die griechische Götterwelt auf, die einst Homer beschrieb! An der Seite von Mickysseus und dessen treuen Gefährten nahmen wir Teil an den abenteuerlichen Irrfahrten des Helden, der in einer genial aufgebauten und fantastisch in Szene gesetzten Literatur-Adaption der Extraklasse die Heimreise nach Enthaka antrat.



Gleich zwei Film-Adaptionen mit durchschnittlichem Unterhaltungswert bescherte uns die LTB-Reducktion mit "Fast schon zu furios!" ("Fast and Furious", LTB 544) und "Unter Dinos" ("Jurassic Park", LTB 549). Nachdem Donald in LTB 546 bei der Fußball-Europameisterschaft teilnahm, mischten die Entenhausener auch bei den verspäteten "Weltsportspielen" in Tokio sportlich mit (LTB 548).

Von sich reden machte im ersten Halbjahr vor allen Dingen Phantomias, der sich wieder mehr und mehr als persönlicher Rächer seines Alter Ego Donald Duck begreift und oft gegen rüpelhafte Verwandte oder süffisante Schurken antritt. Eine gelungene Persiflage von "Die Verwandlung" gab es mit "Aller Anfang ist schwer" (Marco Gervasio, LTB 544) zu lesen, in welcher der legendäre erste Phantomias Einfluss auf Donalds Werdegang nimmt. An der Seite von Detta von Duz reiste Lord Quackett in LTB 543 nach Ägypten, um seinen verschollenen Bruder zu suchen (ebenfalls Marco Gervasio). Nach weiteren Storys des zeitgenössischen Genres "Phantomias in modernen Zeiten" aus LTB 545, 547 und 549 wusste an erster Stelle die Geschichte "Phantomiasland" (Gervasio / Cavazzano, LTB 546) mit einem interessanten Gegenspieler, einem übermäßig gewitzten Daniel Düsentrieb und insgesamt viel Fan-Service zu überzeugen.



In "Das letzte Abenteuer" mussten Onkel Dagobert und Donald wieder zueinander finden, um eine gefährliche Wette zu gewinnen (Zemelo / Marini, LTB 544). Zeit zum Verschnaufen blieb auf der dubiosen Couchgarnitur aus "Wenn das Sofa ruft" (Arrighini / Tosolini, LTB 542). Viel Zeit zum Füße hochlegen blieb Onkel Dagobert allerdings nicht, denn zusammen mit Gustav Gans begab er sich auf die Suche nach "Gamaschen für die Ewigkeit" (Fontana / Martusciello, LTB 547) und machte später Bekanntschaft mit einer noch geizigeren Freundin von Gitta Gans (Panaro / Guerrini)




2. Maustastische Empfehlungen des Jahres

Einen rundum gelungenen Auftakt in das Maus-Jahr 2021 kredenzten uns Alessandro Sisti und Giorgio Cavazzano mit dem bildhübschen Ausflug von "Mickys Kunstgeschichte" aus LTB 541: "Krone, Kunst und Kaiser" standen für den jungen Malerlehrling Mikele im Venedig des Jahres 1812 auf dem Spiel. Ein wertvolles Comicjuwel, das mit übererfülltem Bildungsauftrag zu glänzen verstand.

Der beliebte Autor und Zeichner Andrea "Casty" Castellan verblüffte uns mit seinen beiden Maus-Geschichten "Im Pendel der Zeit" (LTB 544) sowie "Das Schurken-Horoskop" (LTB 549). Die erstere von beiden verlief deutlich spektakulärer und mit gekonnten erzählerischen Kniffen, wogegen Mickys Ablehnung gegen Horoskope, auf die Kater Karlo vertraut, gleichfalls amüsant zu unterhalten wusste. Bei beiden Storys handelte es sich aber nicht um absolute Kracher.

Ein Wiedersehen mit dem bärbeißigen italienischen Commissario Mausalbano gab es mit "Die Amphore der Charybdis" (Artibani / Mottura) in LTB 542 zu lesen. Schlagkräftig ermittelten Micky und Mausalbano mit vereinten Kräften auf Sizilien gegen das organisierte Verbrechen.



Ein bildgewaltiges Paradestück legten Sergio Cabella und Paolo Mottura in LTB 550 mit "Die Abenteuer des Sir Mausleton" vor, in welcher der unerschrockene Forscher Sir Mausleton mit seiner Crew die gefährliche Seereise zum Nordpol antritt. Hilfe von den pfiffigen Fieselschweiflingen Tick, Trick und Track bekam Micky Maus in der ungewöhnlichen, aber ziemlich lahmen Titelgeschichte von LTB 551, als ihn Albträume auch am Tage plagen (Jensen / Freccero, "Gefahr für Micky"). Einen hübschen Ausflug in die Welt des Blues präsentierte uns Giuseppe Zironi mit "Die Ballade eines Reisenden", LTB 546).




3. ENTtäuschungen und Aufreger des Jahres

Auch im LTB-Jahr 2021 gab es leider viel zu schnattern über verkorkste Geschichten, zweifelhafte Marketingentscheidungen und unliebsame Patzer bei der Kompilierung des Lustigen Taschenbuches.

Gerade die Häufung der vielen kleinen und größeren Fehler, die den Verantwortlichen immer wieder unterlaufen und mit etwas mehr Sorgfalt und Recherche in den meisten Fällen leicht zu vermeiden gewesen wären, sorgten bei den Fieselschweiflingen für Unmut. So wurde nicht nur Donalds Kater Schnurrli plötzlich in der Enten Edition in "Amadeo" (und später erneut in "Mieze"!) umbenannt, auch der dreiseitige Prolog der oben genannten Story "Phantomiasland" wurde im LTB komplett vergessen. Eifrige Fans lieferten den Prolog in eigener Übersetzung im Forum nach.



Neben der unsauberen Veröffentlichungsstrategie der Phantomias-Geschichten (die sich übrigens auch im LTB Ultimate weiterzog!), startete die Krimi-Serie um "Mister Vertigo" zwar in der LTB Maus Edition 15, doch der dritte Teil beschäftigte Micky Maus erst im LTB Sonderband Weihnachten 27 wieder. Vom zweiten Kapitel fehlt bis dato jede Spur. Ohne erkennbaren Plan wurden die ersten neuen Geschichten um Dieter Düsentrieb ins LTB gebracht, der einmal sogar fälschlicherweise (?) als "Diddie" bezeichnet wurde.

Für weiteren Gesprächsstoff sorgte nicht nur das erste "Gendersternchen" im Lustigen Taschenbuch, das die "Leser*innen" ansprach, sondern auch die Debatte um die überarbeitete Übersetzung der klassischen Carl-Barks-Comics in der LTB Classic Edition, die einst damit warb, die "originale Übersetzung von Dr. Erika Fuchs" zu beinhalten. Der Verlag ruderte ein wenig zurück, wollte aber fortan niemandem mehr auf den Matrosenanzug treten.

Inhaltlich begann das LTB-Jahr ausgesprochen schwach im ersten Quartal. Gleich zu Beginn schusselten sich Dagobert und Micky in "Gier nach Gold" durch eine winterliche Schatzsuche (Jensen / Ferraris, LTB 541), in LTB 543 mit dem wohl beknacktesten Cover-Motiv der letzten Jahre hatten es die Panzerknacker auf Onkel Dagoberts "Flugschnecke" abgesehen (Michelini / Amendola, LTB 543) und Micky musste sich beim "Sonntagsausflug mit Folgen" abstrampeln (Sio / Usai, LTB 545). In Sachen liebloser Langeweile landete besonders LTB 551 ganz weit vorn.




4. Kuriositäten des Jahres

Zu den Kuriositäten des Jahres zählte sicherlich der Nachfolger des "LTB Balkonien" aus dem letzten Corona-Sommer 2020: Mit dem "LTB Camping" stellte die Marketingabteilung des LTBs uns auch dieses Jahr ein Bein. Für schlappe 5,99 EUR gab's auf 192 Seiten fast ausschließlich knochentrockene Nachdrucke. Dagegen hatte zwar das neu angekündigte "LTB Nikolaus" etwas mehr zu bieten, las sich aber wie ein verschneiter Ableger des LTB Winter mit vielen frostigen Kurzgeschichten. Zum Jahresende spendierte man den betuchteren LTB-Sammlern eine neue "LTB Collectors Edition" zu Band 552. Die wohl verrückteste Geschichte des Jahres dürfte "Der Hypergigakolossalionär" gewesen sein (Fontana / Tosolino, LTB 549).

Etwas eigenwillig, aber durchaus unterhaltsam wartete LTB Premium Plus Nr. 8 im Herbst mit "Tagebuch eines furchtlosen Ritters" auf, in welchem sich der gute Knecht Donald dank eines magischen Amuletts in einen tollkühnen Ritter mit allerlei Zaubertricks verwandelt. Ein mittelalterlicher Phantomias-Ableger in eisenharter Rüstung! Zuvor ermittelten Tick, Trick und Track erneut als Schulbotschafter in manch Gruselgeschichte (LTB Premium Plus Nr. 7 und abgewandelt in LTB Lesespaß Nr. 4).

Gefeiert wurde nämlich 2021 so manches Jubiläum: Die Panzerknacker feierten ihren 70. Geburtstag und durften in LTB Enten-Edition 72 jubeln. Zuvor wurde das Jubiläum von Primus von Quack in Ausgabe 71 begangen, der auch im LTB gefühlt öfter vertreten war. Zum Jahresende durften wir uns anlässlich von Gundel Gaukeleys Ehrentag über eine Origin-Story zu ihrem zauberhaften Werdegang in LTB 553 freuen. Nicht unerwähnt darf auch das interne Jubiläum des LTB Spezial bleiben, das im Mai die 100. prall gefüllte Ausgabe feierte. Gut zu lesen waren übrigens LTB Spezial 99 (Baustellen) und 101 (Musik).




5. Und abseits der Hauptreihe?

Etwas unter dem Radar lief 2021 die sechsteilige Reihe "LTB Weltreise", in der in jeder Ausgabe ein anderer Kontinent besucht wurde. Die Zusammenstellung soll recht eintönig gewesen sein, ausgewählte Erstveröffentlichungen musste man schon sehr genau suchen. Gleiches gilt im Grunde für die LTB Sonderedition "Film", die schon im Frühjahr auf den Markt kam und sich seltsamerweise mit kreativen Film-Adaptionen weitestgehend zurückhielt.

Die LTB Collection wurde um einen siebten Band ergänzt, in welchem Mickymagos Mannen versuchen, wieder Magie in ihre Welt zu bekommen und dafür auf die Hilfe von Feen und Zwergen angewiesen sind. Mit großer Freude sahen Fans dem LTB Premium 32 entgegen, wo "Die Mauser-Chroniken" gesammelt (aber nicht komplett) abgedruckt worden. Im LTB Premium fand "Der ganz neue Phantomias" (PK²) seinen Abschluss, zuvor gingen die Ducks und Mäuse auf Zeitreise (Band 30). Im LTB Sommer 11 wurde die ausgelassene Story der Serie "Reporter Goofy" nachgeholt.


Wie betrachtet ihr das vergangene LTB-Jahr 2021? Was waren Eure Tops und Flops, was ist euch im Gedächtnis geblieben? – Ihr seid herzlich eingeladen, im Fieselschweif-Forum fleißig zu diskutieren.
Das gesamte Team des F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F. wünscht ein gesundes Jahr 2022!




Zuletzt aktualisiert: 15.01.2022, 01:10
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