Rezension: LTB 539 - Zurück am Tatort Entenhausen
Die Farben der Zukunft
(Matteo Venerus – Paolo De Lorenzi; 36 S.)
Mickys aufgeweckte Neffen Mack und Muck sind in der Pflicht, für die Schule einen Aufsatz über Entdeckungen in der Zukunft zu verfassen. Den Buben mangelt es allerdings an einer gehörigen Portion Kreativität sowie an Fantasie, sich vorzustellen, was eine richtige Entdeckungsreise ausmacht. Daher erzählt Minnie Maus ihnen eine Geschichte von einer verwegenen Vorfahrin aus dem Geschlechte der Mausens. Die junge Dame begleitete einst ein stolzes Segelschiff bei einer Expedition zur angeblich tiefsten Stelle des Meeres. Mit dabei sind auch Urahnen von Micky, Professor Zapotek, Schnauz, Kater Karlo und Trudi.
Im Grunde habe ich hier schon nach den ersten zwei Seiten den Faden verloren. Wieso sollen Mack und Muck ein "Bild von der Zukunft malen" und weshalb berichtet ihre Tante Minnie dann von einer Geschichte, die gut 150 Jahre in der Vergangenheit spielt? Keine Ahnung. Es gibt jedenfalls eine Schiffsreise mit Micky als Kapitän, Zapotek als Gelehrten und Minnie als klischeehafte, typisierte Frauenfigur, die zur Handlung nix beitragen darf, aber nun mal da ist.
Apropos Handlung: Trudi und Karlo sind auch noch mit von der Partie, aber scheinbar sind sie gar nicht so harmlos und gutmütig (Ba-dummts!). Am Ende gibt es ein seltsames Geschwurbel über Wissenschaftsethik und das Pathos, zu neuen Ufern aufzubrechen. Was ich von dieser merkwürdigen Story mitnehme: Alle Matrosen sehen aus wie Schnauz. Oder ich sehe doppelt und dreifach. De Lorenzi hätte statt Disney-Zeichner auch Kartograph werden können, denn gefühlt ist jedes dritte Panel eine Seekarte. Bisschen eintönig und furchtbar steif!
Zuletzt aktualisiert: 15.11.2020, 12:17