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Rezension: LTB 539 - Zurück am Tatort Entenhausen



Zurück am Tatort Entenhausen
(Stephanie Bens, Peter Höpfner, Gorm Transgaard – Flemming Andersen; 31 S.)

In Entenhausen treffen sich die erfolgreichsten Kommissare des Landes, um das 50-jährige Jubiläum der Polizei zu feiern. Laut Einladung dürfen die geladenen Gäste in einem luxuriösen Hotel zur Feierstunde zusammenkommen, wo auch ein reichhaltiges Buffet auf Kommissar Schimauski, Kommissar Viel, Rechtsmediziner Birne und viele weitere wartet. Nicht eingeladen ist Donald Duck, obwohl ihm vor zwei Jahren ein gesuchter Spitzbube ins Netz ging! Bei einem ausgelassenen Wutanfall kann Donald beobachten, wie sich die Türen und Fenster des Nobelhotels schließen und die Polizisten-Elite in der Falle sitzt. Nur Donald und Kommissar Schimauski sind noch zur Verfügung, um die Pläne der versammelten Entenhausener Unterwelt zu durchkreuzen.

Auweia, was für ein heilloses Durcheinander in dieser Titelgeschichte! Der Plot ist dermaßen löchrig, dass man überhaupt nicht mehr die willkürlichen Zusammenhänge nachvollziehen kann. Von einem mitreißenden Kriminalfall kann überhaupt nicht die Rede sein: Während sich die beliebten Tatort-Kommissare mit sich selbst beschäftigen und zur Handlung nicht das Geringste beitragen, überbieten sich draußen Donald und Kommissar Schimausski an schmierigem Ego-Getue und spielen sich als ungezügelte Choleriker auf. Kann mir nicht vorstellen, dass das jemand lesen will. Obwohl sich das Schwarze Phantom, die Panzerknacker, Kater Karlo und Gundel Gaukeley verbünden, entstehen daraus keine interessanten Situationen. Da die Einzelinteressen der Schurken völlig im Unklaren bleiben, können sie auch nicht miteinander konkurrieren. Man fragt sich regelrecht, was Kommissar Hunter, Issel und Inspektor Steinbeiß eigentlich beruflich machen.

An witzige Anspielungen auf die "Tatort"-Reihe ist bis auf wenige Ausnahmen nicht zu denken: Die Entenhausener Nick-Tschiller-Karikatur darf eine Bombe aus dem Schuh zaubern, die Kölner Kollegen schlemmen Curry-Wurst und im letzten Panel hängen ein paar Bilder ehemaliger Tatort-Stars an der Wand. Ansonsten bereitet der kurze Auftritt von Herbert Thiel alias "Vaddern", der plötzlich aus dem Nichts erscheint, für einen Augenblick Spaß.

Was für ein Fiasko auf ganzer Linie! Andersens grobschlächtige Zeichnungen tun ihr Übriges, von Maus-Charakteren sollte er sowieso die Finger lassen. Der Gipfel des Debakels ist die Andeutung auf einen weiteren dritten Teil... Och nö!



Zuletzt aktualisiert: 15.11.2020, 12:03
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