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Rezension: LTB 536 - Erzfeinde!



Ein Phantomias für alle Fälle
(Marco Gervasio – Giorgio Cavazzano; 44 von 45 S.)

Lady Blabla tritt in Entenhausen auf und soll dabei die "Goldene Schallplatte" verliehen bekommen. Exzentrisch, wie sie nun mal ist, möchte sie, dass Phantomias höchstpersönlich ihr das Ding überreicht. Dagobert, dessen Plattenfirma sie unter Vertrag hat, trägt den Wunsch an Donald heran. Der aber in Gestalt von Phantomias dankend ablehnt. Dagobert beschließt, einen Fake-Phantomias auftreten zu lassen: Gustav. Das lässt der echte Held natürlich nicht auf sich sitzen. Die Neffen indes haben Zweifel...

Bereits im letzten Band war die Phantomias-Geschichte von Marco Gervasio das klare Highlight. Und auch diesmal stellt der Römer wieder unter Beweis, dass er zu den besten aktuellen LTB-Autoren zählt. Warum er hier nicht selbst zum Zeichenstift gegriffen hat, weiß ich nicht, aber Giorgio Cavazzano macht seine Sache jetzt auch nicht sooo brutal schlecht.
Wer schon ein eine dreistellige Anzahl an Lustigen Taschenbüchern konsumiert hat, weiß natürlich, dass es jetzt nichts wahnsinnig Neues ist, wenn Phantomias' Geheimidentität bedroht wird. Aber das ist ja nicht der einzige Aspekt dieser Geschichte, denn indem Gustav die Heldenrolle zugeschustert wird, entwickelt sich ein klassischer Rächer-Plot, wie man ihn ja nicht mehr so häufig zu Gesicht bekommt. Die Handlung ist relativ kleinteilig und komplex, es spielen auch noch einige weitere Figuren eine Rolle (Daisy, Düsentrieb, Klever, die Panzerknacker), trotzdem wird sie zu einem schlüssigen und auch befriedigenden Ende geführt – auch wenn es vielleicht stellenweise ein bisschen zu leicht für Donald/Phantomias geht.

Nur: Das Ende ist eigentlich gar nicht das Ende. Der Comic umfasste in seiner italienischen Erstveröffentlichung 45 Seiten, im LTB sind aber nur 44 davon abgedruckt worden. Die letzte Seite, vergleichbar mit einer Post-Credit-Szene in einem Film, ist irgendwie unterwegs verloren gegangen. Wie auch immer der Fehler zustande gekommen ist, er ist jedenfalls ziemlich dumm, gerade da offenbar in einem späteren Comic Gervasios darauf noch Bezug genommen wird. Glücklicherweise hat das Topolino diesen Comic auch online veröffentlicht, sodass man sich dort die letzte Seite angucken kann (und in Ermangelung an Sprechblasen sind auch keine Italienisch-Kenntnisse nötig).



Zuletzt aktualisiert: 04.09.2020, 14:30
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