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Rezension: LTB 532 - Der Wünsch-O-Mat



Der Wünsch-o-mat
(Vito Stabile – Ottavio Panaro; 30 S.)

In Entenhausen sind die "Klever-Boxen" ein durchschlagender Erfolg. Die darin enthaltenen Überraschungen lassen die Träume der Bürger fast schon wahr werden: Gutscheine für ein Nobelrestaurant, eine Gratis-Kreuzfahrt oder sonstiger Schnickschnack ist den Geschenken der Marke Klever verborgen. Dagegen sind die "Duck-Schachteln" verstaubte Ladenhüter. Onkel Dagobert beauftragt daher sein hauseigenes Erfindergenie, eine Maschine zu bauen, welche die geheimsten Wünsche der Leute ans Licht bringt. Kurzerhand präsentiert Daniel Düsentrieb den "Wünsch-o-mat", der die Gehirnströme seines Trägers misst und den individuellen Wunsch auf ein Foto druckt. Die Entenhausener sind begeistert – bis auf Klaas Klever. Da macht er es sich zu Nutzen, dass Donald zu neugierig darauf ist, zu erfahren, was sich sein Onkel Dagobert insgeheim wünscht. So tauscht Klever das Foto, das der Wünsch-o-mat aus Dagoberts Träumen manifestiert, durch ein selbstgeschossenes Bild. Mit folgenschweren Auswirkungen...

Okay, die ersten paar Seiten mit den Boxen und Schachteln erschließen sich mir nicht im Geringsten, denn damit müssten beide Konkurrenten doch nur Verluste einfahren... Na, egal, Jungautor Vito Stabile liefert hier eine bemerkenswerte und moderne Geschichte, die sich doch irgendwo an alten Klassikern wie den Barks'schen Dagobert-Geschichten orientiert (sowie an Don Rosa, sei der Vollständigkeit halber angemerkt). Obwohl die Idee, Träume wirklich zu machen, nicht völlig unverbraucht ist, wird der Gedanke hier intelligent transportiert und sorgfältig umgesetzt. Natürlich nicht, ohne das Ganze absurd und ironisch auf die Spitze zu treiben! Manche Enten denken eben nur an sich... Einziges Manko ist die bizarre Erklärung, jeder Bürger könne den Wünsch-o-mat nur einmal verwenden: Lohnt sich die Erfindung dann überhaupt?!

Interessanterweise werden wir das erste Mal Zeuge von Klaas Klevers Gewissen, das netterweise aus zwei sich streitenden Melonen besteht. Klever darf ruhig mal Skrupel dabei zeigen, Dagobert auszustechen – und jetzt wissen wir, dass es ihm sogar Spaß macht und seinen Lebensinhalt darstellt. Apropos Lebensinhalt! Sehr amüsant ist das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, dessen ruhiges Leben zumeist auf das Züchten großer Rüben (oder wie hier Kürbisse?) ausgelegt ist. Hihi!

Schöne Titelgeschichte mit gut transportierter Moral, die mit viel Liebe von Ottavio Panaro zu Papier gebracht wurde und sich die Zeit nimmt, die sie benötigt. Wie so oft hätte ich mir eine etwas ausgefeiltere Auflösung gewünscht, aber mein Wünsch-o-mat ist gerade zur Reparatur...



Zuletzt aktualisiert: 16.05.2020, 11:51
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