Rezension: LTB 530 - Das Geheimnis meines Erfolgs

Emil Erpels Erbe
(Carlo Panaro – Giampaolo Soldati; 26 S.)
In Entenhausen findet anlässlich des Stadtjubiläums eine Sonderausstellung zu Ehren von Emil Erpel, dem Gründervater Entenhausens, statt. Neben einer lebensnahen Wachsfigur stellt Onkel Dagobert für die Ausstellung die originale Satteltasche des Stadtgründers bereit, die er von Oma Dorette Duck eigens hierfür entliehen hat. Donald soll als Wachmann ein Auge auf das wertvolle Relikt haben – doch am nächsten Morgen ist die Satteltasche gestohlen. Da Onkel Dagobert seinem Neffen nicht glaubt, dass Donald betäubt wurde, schlüpft dieser in seine Geheimidentität Phantomias und geht der Spur nach. Welches Geheimnis verbirgt sich hinter Emil Erpels Erbe?
Oh Mann, was für ein Dilemma! Die Geschichte beginnt gut und liefert ein paar interessante Ansätze, doch in der zweiten Hälfte wirkt Phantomias Eingreifen nur noch absurd und lächerlich. Es scheint, als habe Autor Carlo Panaro das Skript am Nachmittag begonnen und am nächsten Morgen nicht mehr gewusst, wie er die Handlung abschließen möchte. Da wird plötzlich ein greiser Professor zum Superschurken ausgekoren, dessen Motive völlig im Dunkeln bleiben. Ingenieur Düsentrieb steuert ein witziges Gadget dabei, das zwei grundverschiedene Dinge ermöglicht... aber nur eines wird – wenig spektakulär – eingesetzt. Obwohl am Ende alles in die Luft fliegt, ist die Satteltasche unversehrt und kehrt zurück ins Museum. Gut gefallen mir dagegen Soldatis Zeichnungen, da die Figuren mimik- und gestenreich auftreten.
Ärgerlich, an diese Geschichte hatte ich höhere Erwartungen. Die Szene, in der der schläfrige Donald von einem Kugelblitz geblendet und in Tiefschlaf versetzt wird, erinnerte mich stark an Hergés Tim-und-Struppi-Abenteuer "Die sieben Kristallkugeln". Nur war hier die Auflösung tausendmal besser...
Zuletzt aktualisiert: 08.03.2020, 22:57