Spiel der Masken
(Gaja Arrighini – Marco Mazzarello; 30 S.)

Im Aufbruch nach Venedig begriffen hat Onkel Dagobert selbstverständlich weder Zeit noch ausreichend Nerven für Gitta Gans. Schließlich beabsichtigt er, mit der Contessa Enziana de Exalta einen wichtigen Vertrag zu unterzeichnen. Dazu nimmt er sogar an dem Maskenball der Contessa teil und schlüpft in ein Kostüm. Eine Maskerade liefert auch Gitta ab und erscheint als Daisy Duck in doppelter Verkleidung auf dem Ball. Das Chaos ist perfekt, als auch noch Gundel Gaukeley auftaucht, die es wie immer auf Dagoberts Glückszehner abgesehen hat, den dieser bei sich trägt. Den anderen Damen im prächtigen Palazzo schenkt Onkel Dagobert allerdings noch weniger Aufmerksamkeit als der eitlen Contessa, die er zum Vertragsabschluss drängt. Werden die Masken fallen?

Sehr schöne, lustige und hervorragend gestaltete Geschichte pünktlich zum Venezianischen Karneval Ende Februar. Die Spannung steigert sich und man glaubt, die Bombe müsste jeden Augenblick platzen! Gaja Arrighini spielt mit den Erwartungen der Leser und lässt Dagobert immer mehr in den Hintergrund rücken: Die starken, selbstbewussten Damen stehen im Vordergrund und liefern sich einen Schlagabtausch. Sehr geschickt sind die Charaktere gar nicht so einseitig angelegt, wie man anfangs annehmen könnte. So gelingt es beispielsweise ziemlich gut, Gitta nicht so treudoof und herzensgut darzustellen und Gundel legt mehr Wert auf ihr Aussehen, als man glaubt. Auch die Contessa scheint nicht so einfältig und unausstehlich zu sein – Dagobert taucht derweil ab. Wortwörtlich. Marco Mazzarello hat sich sichtlich Mühe mit den Kleidern und der Venezianischen Architektur gegeben; im direkten Vergleich mit Marco Gervasio liegt er jedoch ein wenig zurück.

Prima, dass es langsam aber sicher Tradition wird, im Februar-LTB und damit in der Valentinsausgabe des Lustigen Taschenbuches eine lesenswerte Geschichte mit Gitta Gans abzudrucken. Besonders gern sehe ich es, wenn es ein romantisches Happy End gibt.