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Rezension: LTB 529 - Neue Helden



Neue Helden: Die Superformel
(Andreas Pihl – Andrea Freccero; 32 S.)

Tick, Trick und Track dürfen das gut sortierte Laboratorium ihres Onkels Primus von Quack nutzen, um für ein Schulprojekt eine funktionstüchtige Tinte herzustellen. Angeleitet von Onkel Primus misslingen ihnen zwar die Versuche, aber gut gelaunt versuchen sie, die Formel zu verbessern – Schließlich wollen die drei später pünktlich zum Sommerfest des Fähnlein Fieselschweifs erscheinen! Dabei ahnen die pfiffigen Pfadfinder nicht, dass sich einige Lichtjahr entfernt eine kriegerische Flotte der Erde nähert, um deren Bewohner zu unterjochen. Die drei Neffen werden Zeuge davon, wie all ihre Freunde von den Aliens – angeführt von ihrem größenwahnsinnigen Boss Grooskooz – schockgefrostet und in eines ihrer Raumschiffe verschleppt werden. Wo stecken eigentlich Phantomias und Phantomime?! Da von den alteingesessenen Helden jede Spur fehlt, eilen Tick, Trick und Track zurück in Primus' Labor, um dort eine streng geheime Superformel zusammenzumixen. Ausgestattet mit individuellen Superkräften gehen die neuen Helden an den Start, um die Invasion zu stoppen!

An dieser Titelgeschichte gibt es nichts schönzureden, sie ist einfach albern und schlecht erzählt. Die drei Käsehochs entpuppen sich als hochstapelnde Ekelpakete par Excellence, die ihre Stärken wie Teamgeist und durchdachte Planung für überflüssig halten und sich lieber auf sich allein gestellt ins Getümmel stürzen.

Es drängen sich viele Fragen auf, auf die Autor Andreas Pihl selbst keine Antworten parat zu haben schien. Frage: Wieso müssen die Jungs für die Schule Tinte herstellen? – Antwort: Damit sie am Ende der Story etwas aus der Tasche zaubern können, um die Bedrohung in letzter Sekunde abzuwenden! (Merke: Invasionen der Aliens gelingen nur in Galaxien, in denen es eine Sonne gibt.) Frage: Woher stammen eigentlich die Superkräfte und wie ist die Superformel in den Besitz des Fähnlein Fieselschweifs gelangt? Ach, und warum setzen die Superkräfte manchmal aus und manchmal nicht? – Antwort: Äääh, weil... Frage: Wieso beginnt die Invasion ausgerechnet in Entenhausen und wieso wird dort nur die gefährlich anmutende Elite entführt? Eine Seite vorher hieß es, "die gesamte Erde sei unter Kontrolle"! Häh?

Wie ihr merkt gibt es einiges, was mir an dieser Titelstory (die irgendwie an "Q-Galaxy" aus den LTB Galaxys erinnert) beim besten Willen nicht gefallen hat. Was mich jedoch tatsächlich ärgert, ist die vertane Chance, die drei neuen Helden tatsächlich mit Phantomias und Phantomime zusammentreffen zu lassen. Absolut verschenktes Potenzial! Die beiden älteren Helden werden in der Geschichte zwar nicht totgeschwiegen, sind aber bis zur letzten Seite zum Totschweigen verdammt. Da wundert es nicht, dass auch nur Phantomias den Schnabel öffnen darf (Woher weiß der überhaupt von den neuen Helden?): Phantomime bleibt hübsch anzuschauendes Beiwerk im Hintergrund. Da hätte man sie sich auch sparen können, übrigens genau wie die ellenlange Einleitung von den "Unendlichen Weiten des Weltraums" usw. Ärgerlich!

Mut-, witz- und kraftlos kommen zudem Andrea Frecceros Zeichnungen daher. Hier und da gibt es ein paar nette Details (verklebte Emil-Erpel-Statue), aber insgesamt hat der Italiener nicht viel zu tun bekommen. Schickes Cape und riesige Brillen, fertig sind die "neuen Helden". Aliens oder Roboter? – Aliens in Roboterrüstungen, zwei Fliegen mit einer Klappe! *Gähn*



Zuletzt aktualisiert: 10.02.2020, 22:14
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