Rezension: LTB 524 - Mission DoppelDuck
Trubel im Paradies (Tito Faraci – Giorgio Cavazzano; 34 S.)
Irgendwann Ende des 19. Jahrhunderts verschlägt es den jungen Freigeist Micky Maus auf eine tropische Insel, nachdem das Schiff, auf dem er angeheuert hat, in einen furchtbaren Sturm geraten war. Der ungestüme Matrose beschließt kurzerhand, die Insel mit ihrer bemerkenswerten Flora und Fauna zu erkunden. Dabei wird er vom raffgierigen Kater Karlo beobachtet, der sich schon seit geraumer Zeit auf der paradiesischen Insel eingerichtet hat und gemeinsam mit seinem Affen "Bongo" in den Tag hineinlebt. Der gestrandete Besucher weckt zwar Karlos Interesse, aber auch seine Missgunst. Welche Geheimnisse haben die beiden Insulaner wohl zu verbergen?
Unterm Strich bietet diese kleine Abenteuergeschichte verflixt wenig Handlung und greifbare Substanz, um hinreichend Hintergründe zu liefern und einen cleveren Plot zu entwickeln. Die hingestreuten Elemente (Matrose, Affe, Schatz) sind einfach "da" – weil sie "da" sind. Eine intelligente Verknüpfung fehlt irgendwie, obwohl die einzelnen Szenen für sich genommen gar nicht übel erzählt sind. Nur der sprichwörtliche "rote Faden" will sich mir nicht so recht erschließen, was angesichts der humorreichen Dialoge mit charmantem Wortwitz echt schade ist. Selbstverständlich lassen auch Cavazzanos Zeichnungen keine Wünsche offen: Der Dschungel wirkt in jedem Panel lebendig und die Figuren ausdrucksstark (Ich muss unbedingt "Micky Maltese" lesen!). An vielen Stellen kommt die Geschichte sogar völlig ohne Text aus.
Eine nette Geschichte im Stil der klassischen "Schatzinsel" und "Robinson Crusoe" mit Sommer-Feeling, bei der gern geschmunzelt werden darf; allerdings ohne epische Dimension.
Zuletzt aktualisiert: 18.09.2019, 11:53