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Rezension: LTB 519 - Die Bestie von Duckenburgh



Der Herr der Hähne (Matteo Venerus – Roberto Vian; 28 S.)

Die Vorfreude der braven Entenhausener auf das Feiern von Festen aller Art spült regelmäßig satte Gewinne in Onkel Dagoberts Registrierkassen. Egal ob Weihnachten, das erst kürzlich hinzugetretenen Halloween oder der eigens kreierte Emil-Erpel-Tag: Wenn's ums Feiern und Geldausgeben für Freunde und Verwandte geht, macht den Bürgern Entenhausens so schnell keiner etwas vor. Darum beabsichtigt Onkel Dagobert, das "Fest des Wassers" zu erfinden und sich als edler Wohltäter zu präsentieren. Für diese Inszenierung muss natürlich niemand Geringeres als Donald herhalten, der verkleidet als "Herr der Hähne" die Werbetrommel rühren soll. Von den eingenommenen Gewinnen beabsichtigt Dagobert (unüblicherweise!), einen Teil für gemeinnützige Zwecke zu spenden. Das Spendengeld holt allerdings die Panzerknacker auf den Plan, die sich daran bereichern wollen und auch Klaas Klever ist die Selbstinszenierung von Onkel Dagobert ein Dorn im Auge. Doch die Beteiligten spielen allesamt ein doppeltes Spiel und nun ist es an Phantomias, den wahren Geist des Wasserfestes zu bewahren.

Nachdem "Das Jahr des Lichts" (siehe LTB 511, auch von Matteo Venerus) vorbei ist, möchte Onkel Dagobert nun den "Tag des Wassers" einführen und mit dem neuen Wasserfest für flüssige Einnahmen sorgen, die er bekanntermaßen liquide in seinem Geldspeicher anlegt. Selbstverständlich muss den Entenhausenern erst einmal erklärt werden, was an dem Tag eigentlich gefeiert werden soll und wo die Ursprünge dahinter liegen. Dies gelingt einerseits mehr schlecht als recht (Donalds Schauspieltalent sei Dank!), andererseits steigt die Vorfreude und Begeisterung für das Wasserfest stetig. Die Panzerknacker werden von Klaas Klever angestachelt, die Spendengelder zu stehlen und Phantomias auszuschalten. Die bösen Buben ahnen dabei nicht, dass Klaas Klever auch seinem treuen Anwantzer Instruktionen gegeben hat und nichts weiter im Sinn hat, als dem Ansehen von Dagobert Duck zu schaden.

An dieser Stelle wird die Geschichte holprig und unausgegoren. Mit ein bisschen Geschick kann man als Leser gerade noch so den Überblick behalten und ahnt schnell, dass sich Phantomias nicht mit einem einfachen Schlag auf den Hinterkopf ausknipsen lässt. Das Ende ist dann so überraschend wie lächerlich zugleich und wirkt wie nachträglich angefügt. Offen bleibt zum Beispiel, warum die Panzerknacker ihr ideales Versteck im alten Wasserwerk aufgeben und dieses überhaupt keine entscheidende Rolle für die Handlung spielt. Was war denn nun mit der angeblichen Dürrekatastrophe? Es bleibt unklar.

So unstimmig und dünn die Handlung ist, umso dicker wird beim Humor aufgetragen. Die Geschichte ist echt lustig und wartet mit flotten Sprüchen und amüsanten Gags auf, die ich an dieser Stelle nicht vorwegnehmen möchte. Auf jeden Fall tritt ein rundum liebenswerter Donald in Aktion (der sogar gerne bei Onkel Dagobert schuftet, um die Geschenke für seine Liebsten abzuarbeiten!) und Phantomias steht am Ende des Tages als Retter in der Not dar. Roberto Vians Zeichnungen sind super, dynamisch schwungvoll und recht detailverliebt. Mimik und Gestik der Figuren sind stimmig und wirkungsvoll umgesetzt, Chapeau!

Was mir persönlich dann aber doch aufstößt, ist das Endpanel, auf dem die Entenhausener ausgelassen das Wasserfest feiern, aber offenbar keine Intention zeigen, sparsam mit dem kühlen Nass umzugehen. Dagegen verschwenden sie das Wasser und nehmen keinerlei Rücksicht auf die Umwelt. Pfui!



Zuletzt aktualisiert: 03.05.2019, 13:21
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