Rezension: LTB 518 - Das Schlaue Buch in Gefahr
Das Schlaue Buch in Gefahr (Gorm Transgaard – Flemming Andersen; 30 S.)
Auf Vorschlag seiner pfiffigsten Pfadfinder plant das Fähnlein Fieselschweif anlässlich des Geburtstages des legendären Schlauen Buches etwas ganz Besonderes! So soll die für gewöhnlich in einem einbruchssicheren Tresor im Keller des Klubhauses aufbewahrte Erstausgabe des Schlauen Buches öffentlich ausgestellt werden. Die Organisation der Vernissage obliegt selbstverständlich Tick, Trick und Track, die alle Hände voll zu tun haben. Doch kurz vor der feierlichen Eröffnung der Sonderausstellung gelingt es einem maskierten Schurken, die kostbare Erstausgabe des Schlauen Buches zu stehlen! Im Auftrag des Oberstwaldmeisters nehmen die drei Fellmützen mit der Hilfe von General Spurobold Junior die Verfolgung des Ganoven auf, der so manche Pfadfinder-Tricks auf Lager zu haben scheint...
Guter Auftakt für dieses Jubiläums-LTB, passend zum Anlass und Geburtstag des Schlauen Buches. Dass es sich dabei um den 65. Ehrentag handelt, erfahren wir als Leser zwar erst später, aber besonders das Wiedersehen mit dem (deutlich verjüngten!) Spurobold – oder vielmehr Spurobold Junior – ist ein toller Bezug zu den Barks'schen Ursprüngen des Fähnleins. Dagegen erscheint es wahrlich frevelhaft, den heroischen Oberstwaldmeister zu einem schnöden Oberstwaldwebel zu degradieren: Ehre, wem Ehre gebührt, und das ja wohl seit 65 Jahren völlig zu recht! Außerdem finde ich Andersens zeichnerische Interpretation des Oberwaldmeisters scheußlich...
Ziemlich cool, dass das Fähnlein die historische Erstausgabe des Schlauen Buches noch sicher verwahrt. Bei Don Rosa haben wir in "Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek" ja bereits eine Menge über die Hintergründe des Schlauen Buches und der Entstehung dieses Universallexikons erfahren. Gorm Transgaard legt es aber gar nicht so sehr darauf an, auf das Schlaue Buch an sich einzugehen. Im Zentrum steht eher der finstere Bösewicht, den man für meinen Geschmack noch etwas besser ausgestalten hätte können. Die Charakterisierung mit dem plötzlichen Sinneswandel kommt leider nicht sehr überraschend und auch das Szenario des "verrückten, von Robotern bewachten Wissenschaftlers auf einer einsamen Insel" ist ganz schön ausgelutscht. Da hätte etwas mehr kommen können (Stichwort: Wirrwälder Wimmelknoten!). Ähnlich geht es mir da auch mit Andersens Zeichnungen. Gewohnt schräg, aber solide.
Herzlichen Glückwunsch, Schlaues Buch!
Zuletzt aktualisiert: 10.04.2019, 10:24