Rezension: LTB 514 - Der große Wurf
Der große Wurf (Gorm Transgaard – Andrea Ferraris; 30 S.)
Kurz vor Weihnachten (die Geschenke liegen aber schon unter dem Baum!) verfolgt Donald Duck mit seinen Neffen Tick, Trick und Track die Darts-WM im Fernsehen. Dort nimmt auch Donalds alter Schulfreund Rex Triffnix teil, der in London jedoch keine gute Figur abgibt. Er beauftragt Donald damit, ihm seine in einem stählernen Tresor verschlossenen Glücks-Dartpfeile zu bringen, um seine Chancen auf den Sieg zu maximieren. In der Folge besteigen Donald und seine Neffen das nächste Flugzeug Richtung England und geraten in mächtigen Schlamassel, als Donald für den Anführer einer Schmugglerbande gehalten wird. Die Glückspfeile scheinen dem armen Matrosen jedenfalls kein Glück zu bringen, denn er steht nun zwischen den Fronten aus Polizei und Gangstern...
Etwas seltsam maßt es schon an, diese von Gorm Transgaard erdachte Geschichte vom Italiener Andrea Ferraris umgesetzt zu sehen. Allerdings gebe ich zu, dass man sich mit jeder Seite daran gewöhnt und Ferraris' nicht gerade sein ganzes zeichnerisches Können unter Beweis gestellt hat. Nein, alles wirkt ein wenig überhastet, als hätte diese Story unbedingt rechtzeitig fertig werden müssen. Anders kann ich mir die teils grotesken Kulleraugen und Schnäbel sowie die größtenteils leeren Hintergründe nicht erklären.
Apropos erklären! Kann mir mal jemand plausibel erklären, warum ein Profi-Dartspieler seine Glücks-Pfeile extra zuhause lässt und sie dann im Finale auch noch verwenden darf? "Ist das denn regelkonform?" höre ich den einen oder anderen Leser da fragen. Leider hat man den Plot "Donald als Gangsterboss" auch schon besser und humorvoller gesehen und es wird auch nicht so recht klar, warum Donald sich der britischen Polizei nicht anvertraut. Insgesamt also ziemlich hanebüchen und – was mir dann doch etwas aufstößt – wirklich um Darts sowie den gigantischen Trubel um dieses Großereignis geht es in "Der große Wurf" leider nicht. Dafür gefällt mir das winterliche Szenario.
Schwacher Auftakt, der unter den Erwartungen zurückbleibt.
Zuletzt aktualisiert: 19.12.2018, 12:38