Gauner im Goldrausch (Riccardo Pesce - Michele Mazzon; 32 S.)

In Sorge um seine Barschaft vertraut Dagobert Duck auf den Ratschlag eines Professors namens Pustekuch-Irrgard. Dieser erläutert der versammelten Familie Duck die Legende um Theseus, der in einem Labyrinth dank des berühmten Ariadnefadens den Minotaurus bezwang. Um seinen Geldspeicher "uneinnehmbar" zu machen, beauftragt Dagobert den Professor mit der Errichtung eines elektronischen Labyrinths im Geldspeicher, welches sich selbst verschieben und erneuern kann! Darin sehen wiederum Opa Knack und seine jüngeren Panzerknacker eine Chance, endlich an die vielen goldenen Taler zu gelangen. Doch als der gefährliche Minotaurus auftaucht und dafür das Duck’sche Vermögen verschwindet, muss nicht nur Dagobert mit dem Kopf durch die Wand…

Einen schönen Ansatz hat Riccardo Pesce hier gewählt, um eine kreative "Alter Geldspeicher mit neuen Tricks"-Geschichte zu entwerfen. Die erste Hälfte ist erzählerisch stark gemacht und vermittelt spielerisch die Minotaurus-Sage, die im neuen Gewand auch in Entenhausen klappen könnte, um Dagoberts Vermögen zu schützen. Dass die Panzerknacker diese Herausforderung dankend annehmen, versteht sich von selbst! Jedoch stürzt die Handlung in der zweiten Hälfte ein, wird reichlich lächerlich und unlogisch: Im Zweifel ist dann eben "moderne Technik" des Rätsels Lösung und gerade nicht die Cleverness, wie sie beispielsweise Ariadne an den Tag legte. Dass Opa Knack mit Donald kooperieren will, um in den Geldspeicher zu gelangen, ist wiederum ein spannender Lösungsansatz… der viel zu schnell gekappt wird.
Zeichnerisch bewegt sich Michele Mazzon auf ordentlichem Niveau, leistet aber auch nichts Weltbewegendes und liefert solide ab, was die Geschichte eben hergibt. Ich mag die Darstellung der Panzerknacker, über die Interpretation des Minotaurus dagegen lässt sich freilich streiten.
Nebenbei bemerkt: Der Titel und das dazugehörige Cover sind mal wieder völlig abwegig gewählt, da die Panzerknacker nicht eine Sekunde lang im Besitz der Goldtaler sind und schon gar keinen Rausch davon bekommen…
Gut gemeint, aber insgesamt meines Erachtens nur eine schwache Vorstellung der Titelgeschichte.