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Rezension: LTB 510 - Die Rache des Pharao



Die Rache des Pharao (Peter Snejbjerg – Massimo Fecchi; 30 S.)

Die sonst so geschichtsbegeisterten Fieselschweiflinge Tick, Trick und Track sind mit ihrer Schulklasse im Entenhausener Museum zu Gast und erkunden die Ausstellung über das das Alte Ägypten. Zufälligerweise ist Donald der neue Museumswärter und brummt seinen Neffen, die ihr Geschichtsreferat versäumt haben, als Strafe die Nachtschicht auf. Doch als die Besucher längst das Museum verlassen haben, schleicht eine seltsame Gestalt durch die Gänge der Ausstellung. Die Neffen nehmen die Verfolgung auf und stürzen sich damit in ein Zeitreise-Abenteuer, das sich gewaschen hat!

Das Alte Ägypten ist ja bekanntermaßen ein beliebtes Thema bei den Autoren und immer mal wieder gut zu gebrauchen für eine verquere Zeitreise (erst neulich hatte es ja Sergei Schlamassi erwischt...). Dass sich Tick, Trick und Track so überhaupt nicht für die Geschichte der Ägypter interessieren und sogar lieber Videospiele zocken anstatt ihr Referat vorzubereiten, ist zugegeben ziemlich ungewohnt für die sonst so strebsamen Musterschüler. Welchen Zweck Donald mit seiner erzieherischen Maßnahme der Nachtschichtbegleitung verfolgt, die den Würmlingen auch noch den nötigen Schlaf raubt, bleibt ein Rätsel. Aber eigentlich bleibt vieles in dieser lahmen Titelgeschichte ein Rätsel: Die Rolle des Großwesirs, der faule Zeitenzauber, der wahre Aufenthalt des Pharaos, die kindliche Naivität der Neffen und die Frage, was ein unterirdischer Tempel genau unter dem Steinbruch für Zwangsarbeiter zu suchen hat... Davon mal abgesehen, dass der Titel, das Cover und die Handlung als einzige Gemeinsamkeit "Hat irgendwas mit Ägypten zu tun" vorweisen können und das schlussendliche Finale in einem Zeitparadoxon par excellence (!) mündet.
Dennoch kann man sich mit "Die Rache des Pharao" gut unterhalten fühlen, wenn man nicht zu viele Fragen stellt und der Fantasie freien Lauf lässt. Ganz besonders die herausragenden Zeichnungen von Fecchi werten die Titelgeschichte in meinen Augen auf, weil dieser eben nicht auf sein bekanntes Ensemble von ewig gleichen Figuren zurückgreifen kann, sondern mit der ägyptischen Kulisse schon tiefer in die Trickkiste greifen musste. Richtig gut gefallen mit – abseits von den hübschen, individuellen Figuren wie der Prinzessin – die adonischen Körper der maskulinen Skulpturen in den Tempeln und im Museum. Die sehen wirklich spitze aus!

Gemütlicher Start in dieses LTB, mit dem für mich etwas zu dick aufgetragen wurde und die Logik litt.

P.S.: Der fiese Großwesir erinnert mich stark an Pyradonis aus "Astérix und Kleopatra", euch auch? ^^



Zuletzt aktualisiert: 09.09.2018, 16:57
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