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Rezension: LTB 509 - Extrem erfrischen!



Randale auf der Ranch (Corrado Mastantuono; 35 S.)

Die drei Freunde Sergei Schlamassi, Donald Duck und Daniel Düsentrieb besuchen zu dritt einen Retro-Jahrmarkt in ihrem Viertel. Obwohl größtenteils Sergei vollkommen überwältig von den verschiedenen Eindrücken und dem Charme der Vergangenheit ist, zeigen sich im Verlauf auch Donald und Daniel sichtlich beeindruckt, als Sergei sich lässig auf einen Rodeoritt einlässt und den Bullen in die Knie zwingt. Steckt in Sergei etwa ein waschechter Cowboy?! Gleichzeitig freuen sich die Panzerknacker mit Opa Knack ein paar Straßen weiter darüber, dass sie ohne Probleme in reich gefüllte Häuser einsteigen können, da niemand zuhause ist. Wie es der Zufall so will, räumen die bösen Buben auch Sergeis Haus aus. Völlig mittellos zieht Sergei mit seinen treuen Freunden Donald und Daniel in einem Leiterwagen gen Westen, wo seine alte Ranch steht. Die Ranch hat Sergei zwar damals verlassen, aber mit vereinten Kräften bringen die drei Entenhausener die alte Farm wieder auf Vordermann. Das bleibt auch dem raffgierigen Betrüger Bill Bigbos nicht verborgen, der es auf Sergeis Ranch abgesehen hat...

Wie so oft liest sich auch dieses Abenteuer mit Sergei Schlamassi wie ein Puzzle, bei dem manche Teile fehlen und manche nicht so recht zusammenpassen wollen. "Randale auf der Ranch" entstammt der Frühphase der von Corrado Mastanuono entwickelten Figur Sergei Schlamassi und rückt den schusseligen Chaoten zum zehnten Mal ins Rampenlicht. Für mich liest sie sich heutzutage wie eine Art "Background-Story" von Sergei, der im spätromantischen Wilden Westen aufwuchs, eine eigene Ranch aufgeben musste und nach Entenhausen zog – wo er sich zwar nicht der bürgerlichen Etikette angepasst, jedoch gute Freunde fürs Leben gefunden hat. Darum folgt "Randale auf der Ranch" dem Motto "Back to the roots": Zumindest aus Sergeis Sicht.

Der Jahrmarkt, die Panzerknackerbande, das Telefonquiz, der ausgetrocknete Fluss, die Gangster um Bill Bigbos und die Ölquelle sind nur schmuckloses Beiwerk. Seltsam, dass Sergeis Nachbar Tex Taff nur angesprochen wird, aber niemals selbst auftaucht...

Summa summarum ist diese Geschichte ausgesprochen untypisch für den heutigen Sergei, der jederzeit querschlägt und wie ein großgewordenes, uneinsichtiges Kind als ständiger Tollpatsch durch die Gegend spaziert. Obwohl die Zeichnungen schon sehr ordentlich sind (für Mastantuonos Verhältnisse...), fehlt es der Geschichte an Leichtigkeit, Eloquenz und der Witz kommt auch etwas zu kurz. Dafür wird an Randalen – wie sie im Titel versprochen werden – nicht gespart!

Seltsam, dass diese Story nach 16 Jahren noch den Weg ins LTB gefunden hat.



Zuletzt aktualisiert: 24.07.2018, 11:18
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