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Rezension: LTB 501 - Gold & Silber lieb ich sehr



Undercover-Boss (Pat & Carol McGreal - Massimo Fecchi; 25 S.)

Onkel Dagobert lässt seinen Neffen Donald ganz schön schuften, um dessen "günstige" Arbeitskraft zu verwerten. In den Augen von Donald spielt sich Dagobert als Sklaventreiber auf, der seine Machtposition schamlos ausnutzt, um andere zu schikanieren. Als Dagobert davon erfährt, geht er ein Experiment ein und stellt sich mit Recht die Frage, wie Donald Duck als Chef sein Wirtschaftsimperium verwaltet. Mit der Ausrede, auf dringende Dienstreise zu müssen, gaukelt Dagobert Donald den Praktikanten "Bert" vor und beobachtet, wie sich Donald als Boss schlägt. Wie üblich geht so einiges schief und schon bald sitzen sowohl Dagobert alias Bert als auch Donald mächtig in der Klemme, als die Panzerknacker aus dem Gefängnis ausbrechen...

Die McGreals präsentieren hier eine nette, durchaus spannende Grundidee, die man so noch nicht aufgebracht hatte. Mutiert selbst der (meistens) friedliche, aufgeschlossene Donald Duck zu einem kapitalistischen Scheusal, wenn er eines Tages das Finanzimperium seines Onkel Dagoberts übernehmen muss? Oder erinnert er sich an seine eigenen zahlreichen Schindereien und behandelt seine Mitarbeiter gerecht und ehrbar? – Wie gesagt, interessante Fragestellung: Aber so richtig wollen die McGreals darauf keine Antwort geben. Das Grundproblem, welches ich mit dieser Geschichte habe, ist, dass ich mit den platten Charakterinterpretationen der Autoren absolut nicht übereinstimme. Klar ist Dagobert ein äußerst sparsamer Mensch und ihm kommt oft gelegen, dass der seinem eigenen Neffen gerade mal 30 Kreuzer die Stunde zahlt. Aber deswegen ist er kein gewissenloser Ausbeuter und ich bezweifle auch stark, dass ein Donald Duck solche Wesenszüge annimmt. Nein, das gefällt mir nicht.

Der Rest der Story ist dann – wie so oft bei den McGreals – ziemlich grobschlächtig inszeniert und der "Hau-drauf-Humor" hat sowieso noch nie funktioniert. Einen ominösen Gedächtnisschaden in Verbindung mit einem verstörten Dagobert, der ein Ganove bzw. Panzerknacker wird, kauft einem heute keiner ab. Außer, es ist frech und gewieft gemacht.

Ausgesprochen schwacher Start in den Band, in dem eigentlich Onkel Dagobert aufgrund positiver Eigenschaften im Mittelpunkt stehen sollte.



Zuletzt aktualisiert: 24.12.2017, 15:08
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