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Rezension: LTB 496 - Ich mache Urlaub!



Vor laufender Kamera (Matteo Venerus - Alessandro Perina; 30 S.)

Bei der von Kommissar Hunter aufgetragenen Verhaftung eines Dealers für gefälschte Luxusuhren stürzen Inspektor Issel und Steinbeiß das Fernsehstudio von RT-TV ins Chaos und vernichtet durch ihre Schusseligkeit das gesamte Set – in ausgesprochen albernen Kostümen... Der Polizeipräsident ist außer sich, doch RT-TV sieht noch eine Möglichkeit, auf eine gigantische Schadensersatzforderung zu verzichten: Randolf Roberts, der berühmte Doku-Show-Regisseur, soll eine Trash-TV-Show über die Entenhausener Polizei produzieren. Mittendrin: Hunter, Issel und Steinbeiß! Anfangs wenig begeistert werden die drei über Nacht zu Stars! Obwohl zu Beginn der Aufnahmen die Polizeiarbeit eher öde und unspannend ist, tragen Issel und Steinbeiß voller Körpereinsatz dazu bei, Gangster, Gauner und Ganoven alsbald dingfest zu machen. Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn – doch Kommissar Hunter bleibt skeptisch, steht doch in Kürze der streng geheime Diamantentransport an...

Schade, hier hatte Matteo Venerus, der Anfang des Jahres die neuen Geschichten der "Wizards auf Mickey" verfasste, eine erfrischende Idee, die dann doch wieder lapidar umgesetzt wurde. Nur halbherzig kommen die Polizisten vom Entenhausener Revier so richtig zur Geltung; ich hätte erwartet, dass die anfangs ernsthaft gemeinte Show sich – dank des Duo Issel/Steinbeiß – in eine Slapstick-Comedy-Show entwickelt, was Kommissar Hunter selbstverständlich so nicht billigen kann... Aber nein, auf den großen Humorknüller kommt es Venerus gar nicht an. Lieber wird mir nichts, dir nichts ein Kriminalfall aus dem Hut gezaubert, der an Vorhersehbarkeit und Banalität kaum zu übertreffen ist. Der bescheidene Hunter kommt dem Verantwortlichen rasch auf die Schliche, was dem Leser ein müdes Gähnen entlockt – mehr aber auch nicht. Alessandro Perina, den ich spätestens seit der in LTB Extra 2 (2010) erschienenen Saga "Das Runde und das Eckige" sehr schätze, setzt das Revier gekonnt in Szene und widmet sich detailverliebt der Umsetzung in Bildern. Unterm Strich nicht so unterhaltsam und witzig, wie eingangs vermutet. Schade.



Zuletzt aktualisiert: 06.08.2017, 12:00
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