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Rezension: LTB 496 - Ich mache Urlaub!



Das Projekt Blackduck (Alessandro Sisti - Stefano Intini; 32 S.)

Donald Duck nimmt an der Militärischen Aeronautik Akademie Entenhausen Flugstunden und wird im praktischen Umgang mit Flugzeugen und den dafür nötigen Fähigkeiten geschult. Auf die Theorie verzichtet der Erpel, der sich lieber gleich in die Action stürzt. Sein Ausbilder ist zwar nicht begeistert von Donalds ungeschicktem Verhalten, lässt ihn aber merkwürdigerweise jederzeit aufs Neue gewähren. Denn oft ist Donald gar nicht in der Akademie anzutreffen, reist er doch scheinbar im Auftrag seines "Bosses" um die Welt und erlebt gefährliche Abenteuer noch und nöcher. Die anderen Flugschüler werden langsam misstrauisch und halten Donald deswegen für einen Agenten in geheimer Mission. Nur der liebenswerte Robby hält zu Donald, da die beiden alte Schulkameraden sind. Aber was hat Donald Duck nun in der Flugschule zu suchen, warum nimmt er nur Praxisunterricht und wer ist der geheimnisvolle "Boss", der das Projekt "Blackduck" inszeniert?

Diese ziemlich verrückte Geschichte wurde von Alessandro Sisti erdacht, der damit eine Fortsetzungsgeschichte zu einer bisher in Deutschland unveröffentlichten Story liefert, in welcher sich Donald und Robby als Schuljungen kennenlernen und Freunde werden. Darauf wird zwar im Verlauf von "Das Projekt Blackduck" Bezug genommen, aber es ist nicht nennenswert für die Logik und den Verlauf der Handlung. Diese gestaltet sich anfangs noch aufregend und unterhaltsam, ein sehr reifer Donald tritt hier meines Erachtens in Erscheinung und quält sich mehr schlecht als recht durch die Ausbildung. Schon nach wenigen Seiten dürfte dann jedem klar werden, wer sich hinter dem "Boss" verbirgt und warum Donald ein gut ausgebildeter Pilot werden soll – natürlich ohne, dass die Ausbildung zu viel kostet. Dabei hat man den Neffen des reichsten Mannes der Welt schon des Öfteren im Cockpit gesehen und was das Besondere am "Blackduck" ist, wird nicht so recht klar. Im Mittelpunkt steht dann doch die Freundschaft zwischen Donald und Robby, dessen Charakteristika man noch etwas hätte ausbauen können (ich denke da an das zweiflerische Element im Sinne von "Bin ich für den Job überhaupt geeignet, wie schafft Donald das etc.").

Von der künstlerischen Seite her halte ich Stefano Intinis Stil weiterhin ungeeignet für Disney-Comics, ich finde absolut keinen Gefallen an den mal übertrieben abgerundeten, mal den übertriebenen kantigen Formen, was ich besonders bei der Figurengestaltung bemängeln muss. Alles wirkt ausgesprochen modern und befremdlich formlos, Intinis Gebäude würden wahrscheinlich keinen Tag überstehen... Die technischen Details wie die Flugzeuge liegen ihm da schon mehr. Gewöhnungsbedürftig! Leider weiß ich nicht, wie ich "Das Projekt Blackduck" besser bewerten soll. Ein fulminantes Abenteuer sucht man vergebens, die Dialoge sind keine Glanzleistung und zeichnerisch für mich der Tiefpunkt des Bandes.



Zuletzt aktualisiert: 06.08.2017, 11:58
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