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Rezension: LTB 496 - Ich mache Urlaub!



Strand für alle (Gorm Transgaard – Giorgio Cavazzano; 35 S.)

Tick, Trick und Track haben ihre Zeugnisse erhalten und freuen sich voller Ungeduld auf die Sommerferien. Leider ist die Urlaubskasse ihres Onkel Donald nicht gerade gut gefüllt – doch glücklicherweise hat dieser eine grandiose Idee! Donald hat ein kleines Hotel im beliebten Urlaubsort Heringswerder erworben, wo er gedenkt, gestresste Entenhausener zu bewirten und gleichzeitig die erholsame Zeit am Sandstrand zu verbringen. Vor Ort müssen die Ducks allerdings feststellen, dass ihre Neuerwerbung – sagen wir mal – renovierungsbedürftig ist. Also: Tüchtig in die Hände gespuckt und frisch ans Werk! Mit vereinten Kräften zaubern Donald und die Neffen aus der verfallenen Bruchbude ein idyllisches Hotel in bester Lage. Dank ein paar Anzeigen im Entnet (bei entlichurlaub.ent) strömen die Gäste sogleich in Heerscharen herbei – und das ist auch nötig, denn Donald hat sein Häuschen in Entenhausen verkaufen müssen, um sich das Hotel überhaupt leisten zu können. Alles scheint bestens, bis die ersten Gäste verängstigt, verstört und vor allen Dingen verärgert abreisen. Auf dem Dachboden des altehrwürdigen Hauses finden die Ducks schon bald den Grund hierfür: Eine äußerst merkwürdige Maschine brazzelt unheilvoll vor sich hin. Selbst der eiligst herbeigeeilte Daniel Düsentrieb ist überfragt! Doch dann setzt sich die Maschine in Gang und der Spuk beginnt.

Die Kooperation von Transgaard und Cavazzano läutet diese Ausgabe ein und ist ohne Zweifel am stärksten an die Ferienzeit angelehnt. Für Donald und die Neffen läuft es eingangs noch prächtig, aber als Leser ist man natürlich skeptisch, wie lange der Frieden währt. Voller Neugier, was die geheimnisvolle Maschine auf dem Dachboden nun eigentlich zu bedeuten hat, erwartet man eine glaubwürdige Erklärung... und wird von Transgaard aber sowas von abserviert!

Meine Vermutung, eine glaubwürdige Gruselgeschichte zu basteln (das lag zumindest auf der Hand!), musste ich angesichts des Dimensionstores schnell wieder aufgeben. Die grünen Wesen erinnerten mich stark an die Bewohner des Kaktusses in LTB 198 (Das grüne Gewissen", November 1993) und sehen daher eher niedlich als gefährlich aus. Selbst Donald bezeichnet sie – äußerst treffend! – als wandelnde Gurken. Natürlich wollen die friedfertigen "Gurken" nichts Böses; umso derber schlägt mir auf den Magen, wie Donald gleich auf Krawall gebürstet ist, als in deren Dimension herumschwebt. Düsentrieb ist im Grunde gar nicht notwendig für den Plot. Die gewaltlose Auflösung dank Tick, Trick und Track geht mit der Aussage der Geschichte einher: Das Meer und der Strand sind für alle da, also benehmt euch anständig.

Die Zeichnungen von Cavazzano sind wie immer klasse: hochtechnologisierte Teufelsmaschinen und herumfliegendes Wasser muss man erst einmal so elegant zu Papier bringen. Die andere Dimension ist zwar erschreckend leer, aber das ist für den Handlungsverlauf auch nicht weiter schlimm. Wenn Donald Goethe zitiert (S. 11), hat der Übersetzer in meinen Augen ebenfalls alles richtig gemacht. Gelungene, wenn auch kurze Einführung, die Lust auf Meer macht. – Und ja, der musste sein.



Zuletzt aktualisiert: 06.08.2017, 11:47
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