Rezension: LTB 493 - Vereinte Kräfte
Die Hexe und der Butler (Monica Manzoni - Giada Perissinotto; 26 S.)
Die Handlung der Geschichte ist rasch erzählt: Gundel lässt in ihrem Häuschen an den Hängen des Vesuv einen Liebestrank köcheln, den sie Dagobert verabreichen will. Ein über beide Ohren in Gundel verliebter Bertel erfüllt dieser garantiert jeden Wunsch: Auch den, seinen Glückszehner preiszugeben. Womit Gundel Gaukeley jedoch nicht rechnet: Niemand anderes als der gute Butler Baptist nippt an dem Liebestrank – mit gravierenden Folgen...
Die Story kommt in einem bekannten Trott daher, den man so oder so ähnlich schon einmal gesehen hat. Die Idee des Liebestrankes ist keinesfalls neu. Auch Gitta Gans hatte sich seinerzeit mit dieser Bitte an die schwarzhaarige Hexe gewandt. Im Stile des Shakespeare’schen "Sommernachtstraum" ist es mit der "Liebe auf Rezept" ein heiteres Durcheinander, wie auch "Die Hexe und der Butler" beweist. Sehr ulkig und streckenweise komisch, wie der bodenständige Baptist um seine Angebetete wirbt. Allerdings gelingt damit Monica Manzoni der große Wurf nicht. Das Ende, aus dem man im Zusammenspiel mit der einzig vernünftig verbliebenen Daisy noch etwas hätte zaubern können (und das meine ich durchaus wörtlich!), ist dann für meinen Geschmack zu fahl und glanzlos. Überzeugend sind allerdings die Zeichnungen von Perissinotto, die eine moderne Gundel mit toller Mimik zu Papier bringt. Die Hintergründe wiederum sind ziemlich karg.
Von daher war der Ansatz okay, aber nicht gut genug ausgereizt und ein Höhepunkt bleibt aus.
Zuletzt aktualisiert: 01.05.2017, 14:19