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Rezension: LTB 488 - Läuft bei mir!



Der fünfeinhalbte Geschmack (Alessandro Sisti - Lorenzo Pastrovicchio; 40 S.)

... hört sich irgendwie nach nicht ganz einwandfreiem Deutsch an, aber wir sind hier nicht in einer Germanistik-Vorlesung. Dagobert Duck lädt Donald, seine drei Großneffen, Primus und Oma Duck zu einem Schlemmermenü ein. Was wie ein Luxusrestaurant ausschaut, entpuppt sich jedoch als Lebensmittellabor des reichsten Mannes der Welt. Denn dieser hat sich auf die Fahne geschrieben, gegen den Welthunger vorzugehen und eigene Lebensmittel auf biochemischer Basis zu entwickeln. Allerdings kommt es selbstredend auf den Geschmack an! Neben süß, salzig, sauer und bitter lernen sowohl der unbeholfene Donald als auch der unbeholfene Rezensent von Primus die "fünfte Geschmacksrichtung", nämlich das sogenannte "Umami" kennen. Kein Witz, das Zeug gibt’s wirklich und ist vor allen Dingen in den asiatischen Gefilden rund um Japan eine Möglichkeit, einen "herzhaften, vollmundigen" Geschmack. An dieser Stelle sei der Wikipedia-Eintrag wärmstens empfohlen.
Weiterhin erzählt Universalgenie Primus von Quack von der Legende der Magnyam. Dieser Stamm aus Südamerika besaß angeblich ein kulinarisch umwerfendes Gewürz, das "Mjam", welches jede noch so unbedarfte Köstlichkeit aufpeppte. Es versteht sich von selbst, dass Dagobert sofort seine Sippschaft zusammentrommelt, um das "Mjam" zu bergen und für seine Lebensmittel zu verwenden. Nebenbei bemerkt hat auch Klaas Klever ein gesteigertes Interesse am "Mjam", er spielt aber in der Handlung aktiv genauso eine große Rolle wie Kuno Knäul, der nämlich überhaupt nicht vorkommt. Gähn.

Nunja, der Plot von Alessandro Sisti ist ziemlich weit hergeholt und füllt 40 Seiten, die mehr oder weniger munter vor sich hinplätschern, bis die übliche Katastrophe (Dagobert missachtet Hinweis von Primus oder Düsentrieb) ihren Lauf nimmt. Man erfährt vom Umami, hat es aber schnell wieder verdrängt. Die "Schatzjagd" dümpelt vor sich hin, auf einmal ist das "Mjam" entdeckt und schwuppdiwupp auch schon von Onkel Dagoberts Biochemikern in eine lila Spraydose gepresst. Lorenzo Pastrovicchio kann der Story auch keinen dynamischen Schwung oder eine absonderliche Tiefe verleihen. Positiv anzuerkennen ist, dass man selten so eine köstliche Variante gefunden hat, wie Klever am Ende seine Melone verspeist. (Ihr versteht schon... "köstlich"...) Unterm Strich eine belanglose Geschichte, die schnell in Vergessenheit geraten dürfte. Schade.



Zuletzt aktualisiert: 07.12.2016, 00:31
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