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Rezension: LTB 452 - Alle gegen einen

Alle gegen einen

Alle gegen einen (Francesco Artibani - Alessandro Perina; 126 S.)

Viele kennen Don Rosas Comic "Sein goldenes Jubiläum", in dem sich die Panzerknacker, Gundel Gaukeley und Mac Moneysac gegen Onkel Dagobert verbünden. Francesco Artibani fügt in "Alle gegen einen" jedoch zu diesen drei Parteien noch eine weitere hinzu: Der von Barks erfundene, aber doch hauptsächlich in italienischen Produktionen auftauchende Klaas Klever. Eigentlich erstaunlich, dass die auf dem Papier ziemlich simple Idee in dieser Form noch nie dagewesen ist. Allerdings entwickelt Artibani aus dieser Figurenkonstellation ein Szenario, das man mit Rosas Geschichte ebenso wenig vergleichen kann wie mit "Eiszeit in Entenhausen" aus dem letzten Band. Vitalianos Comic füllte zwar auch immerhin 104 Seiten, war aber eher ein parodistisch-ironischer Spaß, während "Alle gegen einen" in konventionelleren Bahnen verläuft. Das soll aber keinesfalls abwertend klingen, denn Artibani ist gemeinsam mit Alessandro Perina eine wunderbare Geschichte gelungen, die über die volle Länge interessant gestaltet ist. Letztendlich ist es zwar von Anfang an klar, dass der Plan der Schurken daran scheitern wird, dass sie nicht teamfähig sind, wie der schrittweise Wieder-Aufstieg von Dagobert jedoch erzählt wird, ist gelungen und wartet mit einigen netten Ideen auf. Aufgrund der Länge schafft es Artibani, sowohl die aus "Land unter der Erdkruste" bekannten Kullern als auch Phantomias sinnvoll in die Handlung einzubinden, ohne selbige zu überladen. Außerdem zeigt Artibani, dass Klaas Klever und Mac Moneysac sehr wohl nebeneinander agieren können, indem er Moneysac als deutlich skrupelloser als sein Mitstreiter charakterisiert. Auch der Humor kommt natürlich nicht zu kurz, der sich vor allem in geschliffenen Dialogen ausdrückt, aber auch in einigen witzigen Einfällen wie etwa Gundels Verwandlung in eine Fee.
Alessandro Perina war bislang meinem Empfinden nach ein eher unauffälliger Zeichner, mit "Alle gegen einen" liefert er jedoch mit die beste Leistung ab, die ich bisher von ihm lesen durfte. Insbesondere einige Panoramen (S. 25 und 55) und großformatigen Panels (S. 91 und 128) können überzeugen.
Insgesamt gibt es also wenig an dieser runden, schön erzählten und gezeichneten Story auszusetzen. Vielleicht wird die Moral am Ende ein bisschen zu sehr aufgedrückt, wobei gerade Dagobert mit Zitaten wie "Das größte Glück ist doch, Familie und Freunde zu haben wie euch!" so menschenfreundlich wie selten dargestellt wird. Das erinnert dann doch wieder etwas an Don Rosa. Es gibt jedoch weitaus Schlimmeres, als an Don Rosa zu erinnern.



Zuletzt aktualisiert: 09.03.2014, 13:45
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