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Warum Guido Martina zu den besten 20 Disney-Künstlern gehört



Erdacht wurde das Alter Ego Donalds bekanntlich von Elisa Penna, die sich dabei von der italienischen Comicfigur des Gentleman-Gangsters Diabolik hatte inspirieren lassen. Bei der Entwicklung der Figur kam Martina aber dennoch eine entscheidende Rolle zu, da er sämtliche Phantomias-Comics der Frühphase selbst schrieb und damit den Rahmen schuf, in dem sich alle späteren Autoren zunächst einmal bewegen mussten.
Martinas Phantomias ist ein Rächer in eigener Sache, dem es in erster Linie darum geht, erlittenes Unrecht zu vergelten. Der Reiz dieser Geschichten liegt demnach darin, dass sie einen Donald zeigen, der seine Ohnmacht gegenüber seinen Peinigern (Dagobert, Gustav, Gläubiger) überwindet und plötzlich agiert, statt zu erleiden. Da der Leser hierbei heimlich Genugtuung empfindet, sieht er vornehm darüber hinweg, dass Donald-Phantomias häufig auf moralisch fragwürdige Weise handelt. Dieses Prinzip funktioniert allerdings nur dann, wenn Dagobert und Gustav so negativ gezeichnet werden, wie dies bei Martina bekanntlich der Fall ist. Es ist daher nicht erstaunlich, dass das Rächerprinzip bei Autoren wie Concina und Pezzin in der Folgezeit mehr und mehr in den Hintergrund trat. Und selbst in den Geschichten Martinas entwickelte sich Phantomias im Laufe der 1970er Jahre zunehmend zum Helfer in der Not, der seinen Onkel vor dessen Widersachern schützt, anstatt ihm zu schaden.



Zuletzt aktualisiert: 29.06.2013, 20:22
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