Warum Daan Jippes zu den besten 20 Disney-Künstlern gehört
Als Daan Jippes 1975 "Patat-a-la-petoet" vollendete, erregte er nicht nur die Aufmerksamkeit von Carl Barks, sondern auch die des dänischen Zeichners Freddy Milton. 1975 trafen sich beide Künstler ins Stockholm, sie kannten sich bereits durch regen Briefwechsel und vereinbarten eine erste Zusammenarbeit. Zwischen 1976 und 1982 entstanden durch diese Kooperation 16 Geschichten. Die Arbeit verlief stets nach dem gleichen Prinzip: Milton verfasste Handlungsskripte und Storyboards, Jippes analysierte und überarbeitete diese. Anschließend schickte er seine Arbeit zurück zu Milton, der die finalen Ausarbeitungen übernahm. Jippes schätzte Miltons ambitionierte Geschichten und bemühte sich dementsprechend, sodass manche Geschichten bis zu dreimal zwischen den beiden hin und her pendelten.
Wie viel Jippes und wie viel Milton in den einzelnen Geschichten steckt ist schwer zu rekonstruieren. Offensichtlich ist, dass die unübliche Gemeinschaftsarbeit Bemerkenswertes hervorbrachte. Elegante Enten mit langen Schnäbeln und Hälsen – bereits die Zeichnungen markieren das stilistische Vorbild: die Zehnseiter der 40er Jahre aus der Feder von Carl Barks‘.
Wenn Donald einem exzentrischen Künstler gleich Feinstreinigungen aller Art durchführt und nur eine monumentale Rathausuhr sein Genie zu stoppen vermag ("Eine saubere Sache") oder er im üblichen Wettstreit mit Gustav sein geschäftliches Geschick zu beweisen versucht ("Der Wettkampf"), kommen Milton und Jippes ihrem großen Vorbild nahe wie selten davor oder danach.
von Milou (Juni 2013)
Zuletzt aktualisiert: 15.12.2013, 18:59