Warum Carl Barks der beste Disney-Künstler ist
Das gezeigte Bild ist das Splash-Panel der Geschichte "Der verlorene Zehner" ("The Secret of Atlantis") von Carl Barks aus dem Jahre 1953. Die Geschichte beginnt, wie fast alle früheren Dagobert-Geschichten, mit einem Motiv in Dagoberts Geldspeicher, nur sieht man hier Dagobert arbeiten, statt wie sonst vergnügt in seinem Geld zu baden. Das Panel zeigt wie kaum ein anderes auf, wie charakterstark Barks' Dagobert ist. Er ist streng, arbeitet hart für sein Geld und macht keine Ausnahmen (auch wenn es sich um die kleinsten Summen handelt). "Wenn es nach mir ginge, würde für säumige Schuldner der Schuldturm wieder eingeführt", brummt er vor sich hin. Und während er im Kerzenschein an seinem fast in Geld versunkenden Schreibtisch, bestückt mit allerhand Fachbüchern, die Liste seiner Schuldner durchgeht, entwickelt er einen solchen Hass gegen diese, dass sie fast anfangen dem Leser leidzutun. Dabei handelt es sich um dermaßen geringe Summen, dass der Humor, der hinter der Figur des Dagobert Duck, der jeden Kreuzer hortet, steckt, ganz besonders zum Vorschein kommt. Die Geschichte um den verlorenen Zehner mündet schließlich in ein Abenteuer und der Entdeckung des versunkenen Atlantis. Geschichten, die völlig unvorhersehbar verlaufen, aber trotzdem in sich schlüssige Handlungen aufweisen, gehörten von je her zu Barks' Stärken. Und gerade diese ist auf Grund der abenteuerlichen Atmosphäre am Schluss, der vielen starken Gags am Anfang und der wunderbaren Eigenschaften verschiedener Charaktere ein wahres Meisterwerk. Und das wunderbar gezeichnete Einstiegspanel, das über eine ganz eigene, besondere Atmosphäre verfügt, gehört sicherlich zu den prägendsten überhaupt, wenn man an den Dagobert denkt, den Barks erschaffen hat. Selten kommt die Sparsamkeit und der unendliche Geiz dieser Figur so stark zum Ausdruck.
von FAB
Zuletzt aktualisiert: 30.12.2013, 13:22