Warum Carl Barks der beste Disney-Künstler ist
"Billions to Sneeze At" ist neben einigen langen Donald-Duck-Storys der drei vorangehenden Jahre einer der ersten Zehnseiter mit Dagobert, gegen Ende einer Phase der Rollensuche (inklusive mehrerer Kleiderwechsel) durch Barks, hier taucht zum ersten Mal der Topos von Dagoberts Bad im Geld auf - mitsamt dem bekannten Sprüchlein. Dessen Bärbeißigkeit und Geldesliebe wurden zu diesem Zeitpunkt schon mehrmals thematisiert, aber erst in dieser Geschichte so schockierend und pointiert, dreht sich doch die ganze Handlung ausschließlich um Dagoberts knallhart emotionale Haltung zu Geld. Auf einen Zehnjährigen macht das ungemein Eindruck, aber der eigentliche Grund für die Wahl meines Lieblingspanels ist die schiere visuelle Wucht dieser Geschichte. Sie entwickelt sich zu einer Zeit, als Barks die ungelenken Techniken aus dem Zeichentrick überwunden hatte, aber immer noch einen überaus expressiven Strich pflegte. Die Geschichte hangelt sich durch eine unglaubliche Bandbreite von Ausdrücken, einer dynamischer als der andere, alle meisterhaft in Szene gesetzt. Zehn äußerst abwechslungsreichen Seiten - von Donalds Bett über die Feilscherei inmitten von Geldhügeln zu den Gläubigern auf der Straße, dem kranken Dagobert, der später in eine Höhle zieht und dem gutmütigen Donald im leeren Speicher - sie fügen sich zusammen zu einem überaus bildstarken Narrativ, das nicht nur ein oder zwei sondern gleich mehrere der berühmtesten Bilder aus dem Barksschen Kanon hervorbringt...und darunter auch ein gefühltes Dutzend von einem niesenden Dagobert. Wahrscheinlich finden sich in dieser Geschichte sogar mehr als die Hälfte aller je von Barks gezeichneten niesenden Ducks!
von Sir Damian McDuck
Zuletzt aktualisiert: 30.12.2013, 13:44