Die Ticks der Zeichner - Folge 1: Der Perego-Luftsprung
Wer die Lustigen Taschenbücher aus den 60er- und 70er-Jahren kennt, weiß, dass es dort in der Familie Duck etwas ruppiger zuging als heutzutage... und, dass die einzelnen Comics stets mit einer Rahmengeschichte verbunden wurden. Verantwortlich für diese Zwischensequenzen waren fast immer der Autor Gian Giacomo Dalmasso (1907-1982) und der Zeichner Giuseppe Perego (1915-1996). Die Zeichnungen des Letztgenannten stehen in der Gunst der meisten Leser zwar nicht besonders hoch, haben aber irgendwie doch etwas Kultiges an sich. Eines der typischen Merkmale des Lombarden war, seine Figuren bei extremen Gefühlsregungen in die Luft springen zu lassen. Aber seht selbst:
Die Abbildungen sind entnommen aus den LTBs 1 (links unten), 19 (Mitte), 27 (rechts oben), 30 (links oben)
und 39 (rechts unten, in etwas zarterer Ausführung).
und 39 (rechts unten, in etwas zarterer Ausführung).
Anhand dieser Beispiele zeigt sich, welch erstaunlich Sprungkraft Donald und Dagobert in erregtem Gemütszustand entwickeln können. Ursache dafür sind meistens Wut, Empörung oder eine negative Überraschung, sodass die Sprünge gut ins Bild der streitlustigeren Familie Duck passen. Meistens beugt sich dabei der Oberkörper der Figuren nach vorne, sodass sich der Unterleib teilweise sogar weiter oben befindet als der Kopf. Manchmal – wie zum Beispiel im mittigen Bild – scheinen die Figuren aber eher wie in einem Schleudersitz nach oben katapultiert zu werden. Zeichnerisch umgesetzt wird die Sprünge jedenfalls mit Speedlines, Staubwolken und teilweise auch Soundwörtern wie das "ZISCH!" im rechten Bild. Ein weiteres typisches Merkmal sind die drohend zusammengeballten Fäuste.
Zumindest in geschlossenen Räumen gehen Peregos Figuren also im wahrsten Sinne des Wortes an die Decke!
von 313er
Zuletzt aktualisiert: 05.09.2013, 22:24