Al Taliaferro
Neben dem berühmten Floyd Gottfredson ist er der berühmteste Comicstripzeichner Disneys. Die Rede ist von Al Taliaferro, welcher mehr als 30 Jahre lang den Donald Duck Werktags- und Sonntagsstrip betreute. Doch in letzter Zeit geriet er zunehmend in Vergessenheit - ein Prozess, den wir mit diesem Porträt verhindern wollen!
8. Sekundärliteratur und weiterführende Links
In Deutschland ist Sekundärliteratur über Al Taliaferro nur bedingt erhältlich. Eine Auswahl davon ist hier aufgelistet:
Der Donaldist, Sonderheft 22: Dieses Sonderheft der Donaldisten beinhaltet einen elfseitigen Artikel über Al Taliaferro, des Weiteren ein Interview mit Taliaferros Witwe Lucy Taliaferro-Yarick, einen ausführlichen Verweis auf weiterführende Sekundärliteratur aus dem In- und Ausland, sowie einen Index, in dem alle bis 1987 in Deutschland erschienenen Strips, aufgelistet sind.
Der Donaldist, Sonderheft 53: Das zweite Taliaferro gewidmete Sonderheft des Donaldisten beinhaltet einen hochinteressanten, 25-seitigen Artikel von Kristian Mahnke über den von ihm als "die graue Eminenz hinter Barks" bezeichneten Taliaferro. Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt auf der Biografie und den früheren Comicstrips (sprich 30er und 40er) Taliaferros.
Die Reddition 43: Acht verschiedenen Disney-Zeichnern widmet sich die 43. Ausgabe der Reddition, darunter auch Al Taliaferro. Jedoch wurde derselbe Artikel wie im obig genannten Sonderheft des Donaldisten Nr. 53 gekürzt abgedruckt.
TGDDSH 219: Im Zeichnerporträt dieser Ausgabe widmet sich Wolfgang J. Fuchs auf einer Seite Al Taliaferro. Im Rahmen dieses Porträts wurden, wie schon in 5.3 gesagt, mehrere seiner Strips hintereinander abgedruckt.
Der Donaldist Nr. 54: In der 54. Ausgabe des Donaldisten erschien ein Artikel mit dem Titel "Taliaferro und seine Comics" von Björn Hannson.
Wer mehr über Taliaferro im Internet erfahren will, suche hier:
- Duckipedia-Artikel über Taliaferro
- Thema im F.I.E.S.E.L.S.C.H.W.E.I.F. über Al Taliaferro
- Artikel über Taliaferro, der Autor führte 1968 ein Interview mit ihm
9. Fazit
Al Taliaferro (rechts) mit Ted Osborne in Rosas Geschichte Reif fürs Fähnlein Fieselschweif
Uns stellt sich nun hier die Frage, wie es wohl im Disneykosmos aussehen würde, wenn Al Taliaferro nie zu Disney gegangen wäre. Vermutlich nicht so, wie er heute aussieht. Denn neben Barks gab es vermutlich wenige, so einflussreiche Künstler wie Al Taliaferro. Und er hat wohl das Grundgerüst des Entenkosmos entwickelt, auf dem die anderen "Großen" dann bauten. Außerdem hing er mit so viel Herz und Hingabe an seiner Arbeit wie kaum ein anderer. So sagte sein ebenfalls berühmter Kollege Floyd Gottfredson mal über Al: "Al was dying for his own comic strip. He was a pretty ambitious guy, hard working and a fast worker, too."
Taliaferros Witwe Lucy behauptete einmal, Al hätte es oft so gesehen, als wäre er Donald, seine Frau Daisy und dass die Neffen auch bei ihm seien. Vermutlich hat er auch oft aktuelle Ereignisse seines Lebens in die Strips eingebaut.
Doch nun wieder zurück zur anfänglichen Frage: Ohne Taliaferro würde Donald doch relativ einsam durch Entenhausen bzw. Burbank streifen. Keine angebetete Daisy, keine nervig, aber doch herzigen Neffen, keine mütterlich beratende Oma, kein lieb gewonnener 313 - eine karge Welt. Und ob Carl Barks dann überhaupt mit dem Zeichnen von Comics begonnen hätte? Schließlich munkeln immer wieder Stimmen in der Comic-Szene, dass Al Taliaferros Comic-Strips die Inspiration von Carl Barks gewesen wäre.
Somit ist Taliaferro ein Künstler, der in der heutigen Zeit von vielen Comicfans viel zu sehr unterschätzt wird. Freilich, er bekam die Disney-Legend Auszeichnung 2003 posthum verliehen und der bekannte Don Rosa benutzte seinen Name sogar einmal in einer seiner Geschichten, nämlich in der Jubiläumsgeschichte für Tick, Trick und Tracks 70. Geburtstag Reif fürs Fähnlein Fieselschweif (D 97052 | OD 22, TGDDSH 221). Da die Neffen eben in einem Strip von Taliaferro und Ted Osborne auftauchten, wurden die beiden in der Geschichte auch als die ersten beiden Fieselschweiflinge, die noch von Emelrich Erpel persönlich berufen wurden, genannt. Doch abseits dieser relativ seltenen Erwähnungen in Fachkreisen, wird der Wert der Arbeit von Al Taliaferro heute völlig unterschätzt. Das mag vielleicht an den seltenen Veröffentlichungen liegen. Jedenfalls bleibt mir schlussendlich nur noch zu sagen, was viele andere nicht tun.
von Wolfgang Kern, Februar 2009
Letzte Aktualisierung: 03.02.09
Quellen: Inducks (Sämtliches), Der Donaldist Sonderheft 22 (Biografie, Autoren), Der Donaldist Sonderheft 53 (Biografie, Non-Entenhausen, Figuren),
Mouseplanet.com (Biografie, Fazit), Glendale News Express (Biografie)
Zuletzt aktualisiert: 12.02.2016, 14:42