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Romano Scarpa

Wenn es darum geht, die lustigsten, schönsten, spannendsten und besten Comics der Historie des Lustigen Taschenbuches aufzuzählen, werden seine Werke immer und immer wieder genannt. Trotz seines Todes im Jahre 2005 ist Romano Scarpa mit etwa 450 Disney-Comics und über 50 Jahren zuverlässiger Arbeit nicht mehr aus Entenhausen wegzudenken.

5.5 Ehapa Comic Collection
Dafür ist das aber bei der "Hall of Fame" der Fall. In der seit 2004 laufenden Hardcover-Reihe hat man sich sogar schon zweimal Romano Scarpa gewidmet. In Band 3 und 11 nämlich kann man meist klassische Comics von Scarpa lesen, die nicht nur in einem größeren Format als in den LTB-Versionen abgedruckt, sondern auch neu koloriert und teilweise neu übersetzt wurden. In beiden Bänden gab es zudem je eine Erstveröffentlichung.
Im ersten Band finden sich noch einige Kommentare und Texte von Scarpa selbst, im zweiten, als der Maestro bereits verstorben war, wurde dies von Luca Boschi und Leonardo Gori übernommen.

In der Reihe "Heimliche Helden", die sich mit Nebenfiguren aus Entenhausen befasst, wurden bisher zwei Comics von Scarpa abgedruckt:
- Band 1 - Supergoof: Piraten in der Lagune (S 68063)
- Band 4 - Gamma: Riskanter Einsatz (I TL 167-A; auch LTB 303)

Ansonsten wurden bei der Ehapa Comic Collection bislang nur drei weitere Scarpa-Comics abgedruckt: Einer davon ist Der große Spurt (I AT 115-A), welcher im Hardcover-Band "70 Jahre Donald Duck" als Erstveröffentlichung erschien und ein Jahr später in der Bild Comic Bibliothek 2 übernommen wurde. Die anderen beiden, Der doppelte Goofy (S 69148; auch MV 45) sowie Schwer erziehbar (D 99156; auch MM 06/00), sind 2008 im dem Band "80 Jahre Micky Maus" veröffentlicht worden.


Aus Schwer erziehbar (D 99156; MM 6/00, 80JMM)

5.6 Ausblick auf die Zukunft
Im Hinblick auf die weitere Veröffentlichung von Scarpas-Comics ist vor allem eine Frage interessant: Wird es in näherer Zukunft eine Gesamtausgabe von Romano Scarpa geben? Nun, so schlecht scheinen die Chancen dafür gar nicht zu stehen: Georg F. W. Tempel (Leiter der ECC) kündigte im offiziellen Forum an, dass es einen Nachfolger der erfolgreichen "Carl Barks Collection" geben wird. Da das Gerücht umhergeht, dass diese Collection, die aber nicht vor 2011 erscheinen wird, mehr Seiten als die des Duckmans umfassen wird, scheidet der wohl beliebteste noch lebende Duck-Zeichner Don Rosa aus (zumal man dadurch die Hall of Fame torpedieren würde, in der das Gesamtwerk des Amerikaners abgedruckt wird). Eine "RSC" hat deshalb gute Karten, weil Scarpa neben Vicar und Rosa der einzige ist, dem in besagter Hall of Fame mehr als einen Band gewidmet wurde. Dies ist natürlich aber rein spekulativ, sodass man nur abwarten kann, wie sich diese Sache entwickelt.

5.7 Unveröffentlichtes
Von Zeichnern wie beispielsweise Carl Barks und Don Rosa sind schon alle Comics in deutscher Sprache veröffentlicht worden. Bei Scarpa jedoch ist dem nicht so, etwa ein Viertel seiner ca. 450 Disney-Comics haben bislang noch nicht den Weg nach Deutschland gefunden.
Dabei ist interessant, dass die Anzahl an unveröffentlichten Maus-Geschichten sogar etwas größer ist als bei den Ducks, obwohl Scarpa eindeutig mehr Geschichten mit Donald & Co. gezeichnet hat. Zudem dürfte die Zahl an unveröffentlichten Duck-Geschichten in nächster Zeit weiter schrumpfen, da aktuell wieder mehr von Scarpa im LTB erscheint.
Dort haben grundsätzlich Duck-Geschichten mit ca. 25-35 Seiten aus den Jahren 1962-1967 sehr gute Chance auf einen Abdruck, auch aus der zweiten Hälfte der 70er wählte man bisher oft Geschichten aus. Begründen kann man das ganz einfach damit, dass in den anderen Phasen Scarpas nicht mehr allzu viel Unveröffentlichtes mit den Ducks vorhanden ist.
Aus diesen beiden Abschnitten gibt es noch ca. zehn unveröffentlichte Geschichten, die die genannten Bedingungen erfüllen. Da es noch schätzungsweise zehn weitere geeignete Storys aus den anderen Jahren gibt, könnte man in den nächsten ein bis zwei Jahre je eine Scarpa-Geschichte pro LTB veröffentlichen.

6. Beste Geschichten


Selbstverständlich gehört es auch zu einem Porträt dazu, die besten Geschichten eines Künstlers zu nennen. Da es aber subjektiv ist, welche Geschichten man nun zu den besten zählt, haben wir uns bemüht, die 20 Comics aufzulisten (sortiert nach Erstveröffentlichungsdatum), die bei der breiten Masse besonders gut ankommen bzw. als sehr bedeutend in Scarpas Werk gelten.

Das doppelte Geheimnis des schwarzen Phantoms (I TL 116-AP; LTB 62, FAZ 16, HOF 11; 76 Seiten)
Plattnase (alias "Das Schwarze Phantom") will Micky hinter Gitter bringen, indem er ihn hypnotisiert und einen Mordanschlag auf Kommissar Hunter verüben lässt. (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Den Gag mit der künstlichen Laterne hat nicht Autor Martina, sondern Scarpa eingebracht, um die Stimmung etwas aufzulockern. Das war also Scarpas erster eingebrachter Witz in einem Disney-Comic.

Die Krebse in Burgunder / Der "Rasende Kurier" (I TL 132-AP; LTB 36; 50 S.)
Donald soll im Auftrag des "Rasenden Kuriers", dessen Herausgeber sein Onkel Dettmar ist, das Rätsel um einen mysteriösen Professor aus Balkanien lösen. Die anfänglichen Fehlschläge setzen den "Rasenden Kurier" unter Druck, sodass Dettmar drauf und dran ist, seine Zeitung an Dagobert zu verkaufen... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Scarpas erste selbst geschriebene Geschichte.

Ein entfernter Verwandter (I TL 158-AP; LTB 76, 172, FAZ 16; 55 S.)
Mit Micky zusammen sucht Goofy seinen Vetter "Grooby" in Afrika. Dabei treffen die beiden aber auch auf einen alten Bekannten... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Der italienische Realfilm "Riusciranno i nostri eroi a ritrovare l'amico misteriosamente scomparso in Africa?" basiert auf diesem Comic.

Donald und der "Fliegende Schotte" (I TL 174-AP; LTB 8, SP 7, HOF 3, FAZ 5; 49 S.)
Dagobert benötigt für sein neues Haustier, ein sogenannter "Kaibi", als Futter eine frische, längs halbierte Sardine, wird aber in Entenhausen nicht fündig. Schließlich verschlägt es ihn und seine Neffen nach Tetupapan, einem Land, in dem es jedes Jahr am 3. Mai Sardinen regnet... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Zufälligerweise erschien 1959, zwei Jahre später, mit Der fliegende Holländer (W US 25-02) eine im Ansatz ähnliche Geschichte von Carl Barks.

Die geklaute Klaue von Kali (I TL 183-AP; LTB 76, MMP 24; 50 S.)
Micky, Goofy und Minni gehen auf eine Ausstellung des Kunstsammlers Matthias Mumme und schenken diesem eine Schallplatte mit javanischen Dürregesängen. Kurz darauf wird in der Ausstellung der Fingernagel von einer Statue der Göttin Kali gestohlen. Micky stürzt sich in die Ermittlungen... (Ausführliche Rezension)

Micky und die vierte Dimension (I TL 206-AP; LTB 76, MMJB 2; 72 S.)
Mitten im Sommer schneit es in Entenhausen. Schnell zeigt sich, dass es das Werk eines Erpressers ist, der das Wetter beeinflussen kann. Natürlich ist unser Herr Maus in der Sache involviert und stößt bei seinen Ermittlungen auf ein eigenartiges Wesen, das ihm die Auflösung des Falles ermöglicht... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: In dieser spannenden, aber trotzdem komischen Geschichte tritt Atömchen erstmalig auf.

Der Südsee-Yeti (I TL 216-B; LTB 69, HOF 11; 37 S.)
Um Fehler in der Buchhaltung zu vermeiden, beschafft sich Dagobert ein Elektronengehirn. Doch es stellt sich heraus, dass es nur ein einziger bedienen kann: Ein gewisser Herr Bauz von der Insel Hula-Hula. Wenig später bemerkt Dagobert, dass er beraubt wurde... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Dieses Frühwerk beschäftigt sich mit dem Thema Rassismus.

Micky und die Irokesenkette (I TL 230-AP; LTB 9; 59 S.)
Micky und Atömchen gehen einer Einbruchserie in Entenhausen nach. Kater Karlo sitzt momentan hinter Gittern, stattdessen fällt der Verdacht auf seine Freundin Trudi, welche exakt die gleiche Kette um den Hals trägt wie Mickys Tante Linda. Im Folgenden wird nicht nur ein spannender Kriminalfall gelöst, sondern auch ein Geheimnis in Mickys Vergangenheit gelüftet... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Erstmalige Auftritte von Trudi und Tante Linda.

Der letzte Gulu-Gulu (I TL 243-A; LTB 79; 35 S.)
Dagobert verspricht Gitta einen Gulu-Gulu zum Geburtstag. Ein Wort, das er selbst erfunden hat... dachte er! Denn ein Blick ins Lexikon verrät, dass tatsächlich ein Tier mit diesem Namen existiert. Also macht sich Dagobert samt Neffen auf die Suche nach dem Gulu-Gulu. Die Schwierigkeit: Es gibt weltweit nur noch ein einziges Exemplar davon... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Erster Comic mit Gitta Gans.

Donald und die Linsen aus Babylonien (I TL 250-AP; LTB 74, MP 1, HOF 3; 71 S.)
Dagobert verliert im Linsenhandel sein gesamtes Vermögen an den Panzerknackern - auf legale Art und Weise! (Ausführliche Rezension)

Der Kolumbusfalter (I TL 327-AP; LTB 1, JE 1; 61 S.)
Zwischen Dagobert und Gitta entfacht ein Textil-Wettkampf. Es stellt sich heraus, dass Donald und seine Neffen die Lieferanten von Gittas Stoffmustern sind. Dass auf einem der Schmetterlinge, deren Abdrücke als Muster verwendet werden, eine Schatzkarte von Christoph Kolumbus abgebildet ist, lässt auch die Panzerknacker hellhörig werden... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Dies ist die allererste im LTB veröffentlichte Geschichte.

Der Mann aus Ping-Pong (I TL 380-AP; LTB 13, SP 7; 66 S.)
Ein gewisser Moritz Molton wird aus der Haftanstalt Ping-Pong entlassen und mietet sich eine Wohnung - bei Micky! Als dann aber die kostbare Flöte des berühmten Herrn Wohlklang gestohlen wird, gerät Molton unter Verdacht. Ein spannender Kriminalfall entwickelt sich... (Ausführliche Rezension)

Phantomias in Aktion (I TL 743-AP; LTB 41, SP 7; 60 S.)
Daisy wählt Gustav als ihren Tanzpartner für den großen Kostümball. Dagobert, der Veranstalter des Balls, will Donald kostenlos dort arbeiten lassen. Dieser schlüpft in die Rolle des Phantomias, um seinen beiden Verwandten eins auszuwischen. (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Eine von nur zwei Phantomias-Geschichten in Scarpas Karriere.

Glanz und Gloria derer von Duck (I TL 749-AP; u.a. LTB 93, EE 11; 181 S. von Scarpa)
In acht Kapiteln wird das Leben der Vorfahren von den Ducks beleuchtet und eine Linie zur Gegenwart gezogen. (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Scarpa setzte nicht alle acht Geschichten um, drei davon wurden von Giovan Battista Carpi gezeichnet. Außerdem wurden zu diesem Zyklus auch noch Nebenkapitel geschrieben, wovon eines, Die Barbarenbande (LTB EE 20), auch den Weg nach Deutschland geschafft hat.

Goopyhsseus, der Super-Athlet (I CWD 45-A; LTB 97; 134 S.)
Micky und Goofy finden in Griechenland die Schienbeinschoner des alten Olympioniken "Goophysseus". Es stellt sich heraus, dass Goofy ein Nachfahre von ihm ist und ihm somit die Schienbeinschoner immense sportliche Kräfte verleihen. Goofy will darauf bei der Olympiade 1972 in München mitmachen. Doch auch Karlo ist mit von der Partie, der sich bei dem neuen Superstar einschleimt... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Dieses Werk, das sehr schön die Verbundenheit zwischen Micky und Goofy darstellt, war Scarpas eigene Lieblingsgeschichte.

Das erste Fußballspiel der Welt (I CWD 54-A; LTB 82, SP 5, JE 2; 92 S.)
Onkel Dagobert duelliert sich mit Klaas Klever um die Vergabe der TV-Rechte der Fußball-Weltmeisterschaft 1982. Dagobert legt dem Verband einen Film über die Entstehung des Fußballs vor, Klever kann ihn jedoch mit der Entdeckung eines neuen Stars mit dem Namen "Franz Dribbelbauer" übertrumpfen, da er das Zeug hat, Entenhausen zum Titel zu schießen. Doch es kommt ein Geheimnis über den Wunderkicker zum Vorschein... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Die Geschichte ist in Italien anlässlich der WM 1974 in Deutschland erschienen, hierzulande ist sie erst 1982 erschienen, als die WM in Spanien stattfand.

Der Kampf ums Gold (I TL 1317-AP; LTB 81; 71 S.)
Ein gewisser König Astroduck des Planeten Alpha-Auri benötigt Gold als Treibstoff für sein Raumschiff und will sich daher Dagoberts Geld aneignen. Allerdings will dieser auch das Gold des Königs abknöpfen. Es entfacht also ein Wettstreit um die Goldbestände des jeweils anderen... (Ausführliche Rezension)

Die Abenteuer des Marco Polo (I TL 1409-A; LTB 119; 126 S.)
Micky hat das Manuskript eines mehrteiligen Film für Dagoberts neuen Fernsehsender geschrieben und trägt es nun seinen Freunden vor. Es geht um die Reise des Marco Polo (dargestellt als Donald) von Venedig nach China. Doch Dagobert streicht aus Kostengründen eine Episode nach der anderen... (Ausführliche Rezension)
Besonderes: Scarpa hat das Skript dieser epischen Geschichte gemeinsam mit Guido Martina geschrieben.



Zuletzt aktualisiert: 19.07.2011, 18:43
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