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Giorgio Pezzin

Denkt man an die 80er- und 90er-Jahre im Lustigen Taschenbuch zurück, erinnert man sich da zunächst wohl an tolle Zeichner wie Giorgio Cavazzano oder auch Massimo De Vita. Weniger bekannt ist der Autor, der hinter vielen dieser Meisterwerke steht: Giorgio Pezzin! Anlässlich seines 60. Geburtstages wollen wir in folgendem Porträt das Schaffen des Italieners ausführlich beleuchten.

4. Charaktere


Hier untersuchen wir, welche Entenhausener Pezzin besonders häufig verwendete und wie er die einzelnen Figuren dargestellt hat. Außerdem wollen auch die von Pezzin erfundenen Charaktere in einem Absatz beleuchtet werden.

4.1 Verwendete Charaktere
Allgemein lässt sich sagen, dass Giorgio Pezzin wie alle anderen Italiener zu dieser Zeit in fast allen Geschichten entweder Donald, Dagobert oder Micky als Hauptcharakter einsetzte. In den 90ern versuchte er sich jedoch daran, einige kürzere Geschichten zu schreiben, in denen ein typischer Nebencharakter im Mittelpunkt stand.

a) Mäuse
Im Maus-Universum operierte Pezzin mit einer relativ kleinen Anzahl an Charakteren. So tauchte das Schwarze Phantom nur einmal in der Amerika-Saga auf, Gamma mischte ebenfalls nur in einer Geschichte mit und andere neuere Charaktere wie Indiana Goof verwendete er gar nicht. Aber halten wir uns lieber mit denen auf, die er des Öfteren verwendete:

Micky als Philosoph in Die verschwundenen Forscher (I TL 1813-A; LTB 160 + LTB SEMM 2)

Micky Maus steht natürlich im Mittelpunkt der allermeisten Geschichten. Zu ihm kann man nicht viel sagen, da sich Pezzin bei seinem Charakter am üblichen italienischen Auftreten orientiert hat. Will heißen, Micky ist intelligent und selbstbewusst, ohne jedoch arrogant zu wirken. Man gewinnt nur den Eindruck, dass er bei Pezzin noch ein wenig offensiver, forscher, riskanter vorgeht als bei anderen Autoren. Dadurch gerät Micky regelmäßig in lebensbedrohliche Situationen, denen er aber natürlich immer - oft mit Glück - entrinnen kann.

Begleitet wird Micky natürlich in so gut wie jeder Geschichte von Goofy. An ihm hebt Pezzin vor allem die naive Seite hervor, die er oft dazu nutzt, einen unterhaltsamen Schluss für die Geschichten zu finden. Seine Begriffsstutzigkeit löst bei Micky einerseits Heiterkeit, andererseits manchmal auch Angefressenheit aus. Insgesamt kann man aber sagen, dass zwischen Micky und Goofy ein hoher Zusammenhalt besteht. In diesem Zusammenhang ist auch ganz interessant, dass Goofy bei Pezzin weniger ängstlich auftritt als bei anderen und auch selber Hand anlegt, wenn Gefahr droht. Micky und Goofy sind also in punkto Mut, Neugier und Abenteuerlust auf einer Wellenlänge. Nur ist der eine für das wesentliche Weiterkommen der Handlung zuständig, während der andere durch seine Naivität und Tollpatschigkeit unterhalten soll.
In den Serien fällt Goofy jedoch eine andere Rolle zu als in den üblichen Geschichten. In der Galaxien-Saga ist er Allmeister und somit eigentlich "mächtiger" als Micky, in Es war einmal in Amerika sind seine Vorfahren wesentlich klüger als er selbst.

Minni tritt zwar in 33 verschiedenen Geschichten auf, Pezzin setzte sie aber nur sehr selten in ihrer gewohnten Rolle ein. Größtenteils mischt sie in den Serien mit, auf der anderen Seite ist sie aber auch in vier seiner Geschichten Hauptcharakter! Das kommt daher, weil Pezzin vier Geschichten für die Publikation "Minni & company" bzw. deren Nachfolgerreihe "Minni amica del cuore" geschrieben hat, in der sie im Mittelpunkt steht. Auch in Deutschland versuchte man mit "Minni & Company - Sonderheft" eine derartige Reihe zu starten, es blieb aber nur bei einem Band - immerhin ist dort eine von Pezzins Geschichten unter dem Titel Das Geheimnis der versunkenen Stadt (I M 32-1) veröffentlicht worden.

Auch Karlo präsentiert sich bei Pezzin weniger häufig in seiner klassischen Rolle, sondern kommt überwiegend in Serien zum Einsatz.

Trudi, Zapotek und Marlin
Da uns davon einzig die Amerika-Saga bekannt ist, sind seine Auftritte in Deutschland recht überschaubar. Dass in ein paar Geschichten auch seine Freundin Trudi ihren Auftritt hat, ist vor allem daher eine Notiz wert, weil sie eine der wenigen in Italien erfundenen Charaktere ist (1960 von Scarpa), die Pezzin verwendete. Eine große Rolle hat sie zwar nie gespielt, allerdings werden sich LTB-Fans vielleicht an ihren humorvollen Auftritt in Attila, der Hunnenkönig (I TL 1668-A; LTB 133 + LTB SP 4) erinnern.

Zapotek und Marlin treten - wer hätte es gedacht - in den Zeitreise-Geschichten von Pezzin auf. Da diese schon zu Genüge behandelt wurden, braucht man hier also nicht mehr viel zu sagen - höchstens, dass die beiden natürlich wie bei anderen Autoren auch in kindische Streitereien ausbrechen. Eine besondere Geschichte zu Professor Marlin ist sicherlich Der Liebe zarte Bande (I TL 1933-A; LTB 188 + LTBJE 3), in der Micky und Goofy auf den jungen Marlin treffen.

Kommissar Hunter - und selbstverständlich auch Inspektor Issel - sind natürlich vor allem in den Kriminalfällen zu sehen. Hunter tritt auch bei Pezzin in gewohnter Manier als überforderter Kommissar auf, der auf die Hilfe von Micky angewiesen ist. In den 90ern trat Hunter bei Pezzin zudem dreimal in der Hauptrolle und gänzlich ohne Micky auf - im LTB ist eine davon unter dem Titel Auf die harte Tour (I TL 2100-2; LTB 235) erschienen.

Pluto ist im Hause Maus bei Pezzin eher selten zu sehen, prominent mischte er aber immerhin im Hauptteil der Galaxien-Saga mit. Insgesamt hat er in Pezzins Geschichten aber ähnlich wenig Bedeutung wie Klarabella oder Rudi, die wiederum hauptsächlich in der hierzulande unveröffentlichten Serie Topolino e le cronache della frontiera auftauchten.

b) Ducks
Auch im Duck-Universum griff Pezzin nicht auf die ganze Palette an Charakteren zurück. Ein Beispiel: Gundel Gaukeley ist in keiner seiner Geschichten zu erblicken. Auch hier wieder ein paar Absätze zu den Charakteren, die er häufig auftreten ließ:


Dagobert, die "Drama-Queen", hier in Kampf der Kunstbanausen (I TL 1263-A; LTB 126)
Und da wollen wir uns als erstes nicht etwa mit Donald, sondern mit Dagobert befassen! Denn er war ohne Frage der Hauptakteur im Großteil des Duck-Werkes von Pezzin - und ist bei ihm auch durchaus ein interessanter Charakter, da es Abweichungen zu seinem Auftreten bei anderen Autoren gibt.
Zunächst einmal kann man unübertrieben behaupten, dass Pezzins Dagobert zu den emotionalsten überhaupt zählt. So scheut er nicht davor zurück, in Tränen auszubrechen und laut herumzuschluchzen, wenn ihn eine schlechte Nachricht ereilt hat - oder auch wie ein kleines Kind herumzuhüpfen, wenn mal wieder die Kassen klingeln. Er erlebt also quasi fortlaufend ein Wechselbad der Gefühle, die er auch offen auslebt und keineswegs verbirgt. Um es kurz zu sagen: Dagobert ist bei Pezzin ein Exzentriker!
Dazu passt, dass er meistens nicht wie bei anderen Autoren als der exzellente Taktiker auftritt, sondern sich über seine Ideen, seine Kreativität definiert. Durch seine übertriebene Euphorie nach einer guten Idee agiert er jedoch häufig zu spontan und somit blauäugig. Allerdings verfügt er über die Gabe, aus einer misslichen Lage doch noch seinen Vorteil zu erkennen und natürlich auch zu nutzen. Denn neben Geiz erfüllt nämlich auch bei Pezzin ein unglaublicher Ehrgeiz Dagoberts Charakter.

Und das bekommt natürlich auch sein Neffe Donald hin und wieder zu spüren. Dennoch sind die in anderen Comics üblichen Verfolgungsjagden am Ende nicht vorprogrammiert, sodass man nicht unbedingt sagen kann, dass zwischen den beiden ein schlechtes Verhältnis besteht (auch wenn man natürlich genauso wenig von einem normalen verwandtschaftlichen Verhältnis sprechen kann). Dafür spricht auch, dass er in den meisten anderen Disney-Comics eigentlich gar nichts mit seinem Onkel zu tun haben will, während er bei Pezzin Kontakt zu ihm sucht, indem er ihn regelmäßig besucht. Er zeigt sich erstaunlich interessiert an den Plänen seines Onkels und geht sogar nicht ungern auf dessen Reisen mit.
Natürlich gibt es aber auch viele Geschichten, in denen Donald im Fokus des Geschehens steht. Diese Storys wurden allerdings meistens in den 100-Seitern abgedruckt und haben daher einen weniger hohen Bekanntheitsgrad. Das gilt jedoch nicht für die Geschichten, in denen er mit Dussel unterwegs ist sowie für Phantomias-Geschichten (unten mehr dazu). In den übrigen Comics thematisiert Pezzin vor allem Donalds Pech einige Male. Beispiele hierfür sind Der Super-Gewinn (I TL 1086-B; DD 113) oder Das Pech-Virus (I TL 1689-C; DD 426).

Tick, Trick und Track haben in Disney-Comics bekanntlich zwei verschiedene Charakteransätze: Zum einen die Bengel und Schulschwänzer, zum anderen die drei intelligenten Neffen, die ihrem Onkel Donald über sind. Bei Pezzin ist nicht nur definitiv letzteres der Fall, hier stehen sie zudem oft in einer erklärenden Funktion, da Dagobert über viele Dinge nur mäßig Bescheid weiß. Sehr schön kann man das zum Beispiel in Altes Geld auf neuen Wegen (I TL 2440-6; LTB EE 21) sehen, wo die Neffen ihren Onkel über das Internet aufklären. In dieser und sehr vielen anderen Geschichten kommt Dagobert anhand ihrer Informationen auf eine profitable Geschäftsidee. Falls Dagobert jedoch eine für sie moralisch nicht richtige (in den meisten Fällen umweltfeindliche) Idee hat, machen sie ihre Meinung deutlich und greifen bisweilen aktiv in das Handlungsgeschehen ein - Paradebeispiel: Der saure Regen (I TL 1670-A; DD 443 + LTB EE 7).
Noch mehr in den Mittelpunkt rückten Tick, Trick und Track allerdings in den 90ern, als Pezzin einige Geschichten rund um das Fähnlein Fieselschweif für die Reihe "Giovani Marmotte" schrieb, dessen deutsches Pendant den Titel "Unternehmen Fähnlein Fieselschweif" trägt. Allerdings war die deutsche Reihe weniger erfolgreich als die italienische (sie wurde nach 18 Bänden eingestellt), sodass von Pezzin nur eine Geschichte den Weg in die Reihe schaffte: Ein Stadion für Entenhausen (I GM 30-2; UFF 17).

Nicht nur in Kampf um den Mondsand (I TL 1071-A; LTB 135) erlebt Klever eine schwer verdauliche Niederlage...


Unglaubliche 104-mal tauchte Klaas Klever in Pezzins Geschichten auf und wird in diesem Belang nur von den genannten Hauptcharakteren übertroffen. Natürlich verwendete er ihn vor allem als Gegenpart zu Dagobert in den Wirtschaftskämpfen. Wobei die Bezeichnung Gegenpart schon fast untertrieben ist, denn Klever agiert hier keinesfalls als fairer Geschäftsmann. Anstatt seinen eigenen Erfolg zu vergrößern, will er lieber Dagobert Misserfolge in die Schuhe schieben und versucht seine Pläne zu durchkreuzen. Da er sich aber nicht selbst die Hände schmutzig machen will, engagiert er hin und wieder die Panzerknacker, die die Produkte und Erfindungen von Dagobert sabotieren sollen.
Natürlich zieht Klever am Ende dennoch so gut wie immer den Kürzeren und natürlich steht dann sein Hut auf der Speisekarte. In einer seiner Geschichte ist er sogar auf Hutdiät (I TL 1037-A; MV 11/1978).

Da wir gerade schon bei den Panzerknackern waren, kommen wir gleich noch einmal auf sie zurück: Wie gesagt, heuert sie oft Klever für seine Machenschaften an, natürlich gibt es aber viele Geschichten, in denen sie ohne ihn auftreten - dafür dann aber umso öfter mit Opa Knack, der als Denker und Lenker der Bande fungiert. Oftmals finden sie in einigen Aktionen von Dagobert eine Schwachstelle (insbesondere wenn Dagobert etwas an der Aufbewahrung seines Geldes verändert) und nutzen diese eiskalt aus - natürlich aber mit nur kurzfristigem Erfolg. Aber zumindest kann man sagen, dass Pezzin die Panzerknacker als gar nicht mal so dumm, sondern vielmehr als eine ernsthafte Bedrohung für Dagobert darstellte.

Vor allem Ende der 80er und Anfang der 90er verwendete Pezzin sehr gerne Phantomias. Insgesamt 29 Geschichten hat er mit Donalds altem Ego geschrieben, der jedoch nie in seiner klassischen Rolle als Rächer, sondern stets als Superheld zum Einsatz kam. Natürlich stellte er sich dabei so einigen Schurken wie dem Schmutzgeier (siehe 4.2) oder der "Schwarzen Maske" (I TL 1319-BP; LTB 83 ). Teilweise dachte Pezzin aber auch in andere Richtungen: Ein beliebtes Story-Muster war zum Beispiel, dass die Entenhausener Bürger einem neuen Trend verfallen, der dann allerdings mit einem Verbrechen zusammenhängt - so gesehen in Entenhausen im Rockfieber (I TL 1316-A; LTB 102 + LTB SEDD 1) oder Phantomias und die Zauberer (I PK 28-1; LTB 231 + LTB EE 1). Oft muss sich der Superheld auch mit ganz weltlichen Themen auseinandersetzen, die ihn bei seinen nächtlichen Streifzügen behindern.

Aus Phantomias und die Sammel-"Manie"
(I TL 1676-A; OD 35 + LTB EE 8)
Zum Beispiel braucht er einmal Onkel Dagobert als Sponsor, um seine Ausrüstungsgegenstände zu finanzieren (I TL 1985-A; LTB 200 + LTB SP 2), während er in Phantomias auf Abwegen? (I TL 1956-A; LTB 191) für seine Dienste Steuern zahlen muss. Teilweise werden die Probleme aber auch von Entenhausens Bürgern verursacht, wenn er beispielsweise zum Damenliebling avanciert (I TL 1177-A; DD 115 + LTB EE 8) oder wenn ihm seine Ausrüstung von Sammlern weggenommen wird ( I TL 1676-A; OD 35 + LTB EE 8).
Allgemein lässt Pezzin Phantomias am Anfang seiner Geschichten immer als macht- und ratlos darstellen, indem seine Einsätze gegen das Verbrechen ohne Erfolg bleiben. Schnell wird der einstige Held dann auch von den Bürgern (oder teilweise von den Medien) verpönt, bis er schließlich eine Lösung für die oben beschriebenen Probleme findet und den alten Heldenstatus wiederherstellen kann.

Auch mit Dussel wusste Pezzin durchaus etwas anzufangen, insgesamt 27 Geschichten schrieb er mit dem Chaoten. Insbesondere in seinem Frühwerk bis 1977 erschienen einige Werke von ihm, in denen Dussel gemeinsam mit Donald Hauptcharakter ist. Da die 1964 von Kinney und Hubbard erfundene Figur zu dieser Zeit quasi noch in den Kinderschuhen steckte, wurde er in Italien zunächst fast nur von den Barosso-Brüdern, Guido Martina und Carlo Chendi verwendet. Mit seinen Dussel-Geschichten, die sich in Italien großer Beliebtheit erfreuen, hat Pezzin also auch seinen Teil dazu beigetragen, dass sich dieser Charakter in der Comicwelt etabliert hat. In Deutschland sind diese Geschichten jedoch nur teilweise erhältlich, vielen LTB-Fans dürfte aber vor allem Der Diamant im Krokant (I TL 1108-B; LTB 110) ein Begriff sein, welcher - wie fast alle anderen Dussel-Geschichten in den 70ern - in Zusammenarbeit mit Giorgio Cavazzano entstanden ist. Typisch für diese Storys ist, dass Dussel und Donald einen Auftrag für Onkel Dagobert erfüllen müssen, der mit seinen geschäftlichen Plänen zusammenhängt - oder sie begleiten ihn wie zum Beispiel in Die Schätze der Anna Daria (I TL 1140-B; OD 53 + LTB SP 21). Danach ließ Pezzin Dussel einige Jahre ruhen, dann verwendete er ihn vor allem Anfang der 90er wieder häufiger. Diesmal trat das Duo aber meist ohne ihren Onkel auf, sondern wird selbst erwerbstüchtig - ein Beispiel: So ein Käse! (I TL 1918-B; LTB 184). Allgemein steht Donald seinem Vetter hier gar nicht mal so misstrauisch gegenüber, er kommt teilweise sogar selber auf die Idee, sich in ein Unternehmen zu stürzen. Trotz des tollpatschigen Verhaltens der beiden nehmen die Geschichten zumindest manchmal - ein Gegensatz zu anderen Autoren - ein positives Ende für sie.

Daniel Düsentrieb trat bei Giorgio Pezzin zwar häufig, eigentlich aber nicht unbedingt als das Genie auf, das Abhilfe verschafft, wenn Onkel Dagobert wieder einmal ein Problem hat. Sprich, es kommen bei Pezzin eigentlich keine "Ich hab da zufällig etwas erfunden"-Situationen vor, wie man es von zahlreichen anderen Geschichten kennt. Vielmehr setzt Düsentrieb bei ihm nur die Ideen in die Tat um, auf die Onkel Dagobert gekommen ist. Da die technischen Errungenschaften meist vor Ort präsentiert werden, ist Düsentriebs Werkstatt eher selten Schauplatz in einer seiner Geschichten - weshalb auch die Auftritte von Helferlein rar gesät sind. Ausnahmen sind da die Phantomias-Geschichten, in denen Düsentrieb dem Helden wie gewohnt als Techniker zur Seite steht. Des Weiteren existieren sogar zwei Geschichten von Pezzin, in denen Düsentrieb Hauptcharakter ist. Eine davon, Sieg der Unvernunft (I TL 1106-A; OD 50 + LTB EE 19) ist auch in Deutschland erhältlich.

Daisy mischt in insgesamt 27 Geschichten mit. Für Donald ist sie der Anreiz für dessen Unternehmungen ("Daisy wäre bestimmt stolz auf mich") - so gesehen zum Beispiel in Die "Große Heldentat" (I TL 1696-B; DD 408 + LTB SP 3 + LTB SP 10). Dennoch haben wir es bei Pezzin mit einer forschen Daisy zu tun, die viel von ihrem Freund fordert. Auch in Phantomias-Geschichten tritt sie auf, hat aber meist keine tragende Rolle. Ähnlich wie Minni spielt sie aber immerhin einmal den Hauptcharakter in einer Geschichte, welche jedoch nicht auf Deutsch erschienen ist (I M 59-2).

Sehr oft war auch Klevers Assistent Anwantzer (teilweise auch Müller genannt) mit von der Partie. 1973 tauchte er das erste Mal in einer Geschichte von Gian Giacomo Dalmasso und Massimo De Vita auf. Schon ein halbes Jahr später griff Pezzin den Charakter auf und benutzte ihn regelmäßig. Anwantzer hat bei ihm vornehmlich die Funktion, Dagobert Duck zu bespitzeln und seinen Chef über dessen neue technische Errungenschaften und Ideen Bericht zu erstatten.

Auch sein Pendant Baptist wurde von Pezzin einige Male verwendet. Er ist sogar in zwei seiner Geschichten aus den 90ern der Hauptakteur - eine davon ist auch auf Deutsch erhältlich und zwar unter dem Titel Ein gefährliches Hobby (I TL 2172-3; LTB 257).

Noch weniger zu sagen gibt es zu Gustav, den Pezzin zwar 15-mal einsetzte, ihm jedoch oft auch nur Nebenrollen gönnte. Franz Gans setzte er dagegen in seinen drei Geschichten mit ihm immer als Hauptcharakter ein, da aber mit Der Ausbrecherkönig (I TL 2195-4; DD 523) nur eine davon nach Deutschland gelangte, soll dies ebenfalls eher eine Randnotiz bleiben.

Weitere erwähnenswerte Charaktere? Nun, zuletzt muss noch ein Satz über die gesamte Entenhausener Bevölkerung her. Pezzin räumte nämlich in seinen Geschichten immer viel Platz ein, um die Auswirkungen der Geschehnisse (häufig ein neues Produkt von Dagobert, siehe 2.2) auf den Straßen und Haushalten Entenhausens darzustellen. Die Entenhausener, die sich stets einig sind (und vielleicht deshalb irgendwie wie eine eigene Person wirken), entscheiden schließlich durch ihr Kaufverhalten über den Erfolg von Dagoberts Projekten.



Zuletzt aktualisiert: 19.07.2011, 22:35
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